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Badische Revolutionsregierung (1849)

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Die Badische Revolutionsregierung übte vom 14. Mai 1849 bis zum 30. Juni 1849 die Regierungsgewalt in Teilen des Landes Baden aus.

Nach der Meuterei der badischen Truppen in Rastatt am 12. Mai 1849 und in Karlsruhe am 13. Mai 1849 flohen Großherzog Leopold und die Regierung Hoffmann außer Landes. Die Macht ging damit de facto an den Landesausschuss der Volksvereine über.

Exekutivkommission des Landesausschusses vom 14. Mai bis zum 13. Juni 1849, danach bis Ende Juni 1849 die provisorische Regierung:

Amt Name
Vorsitzender[1] Lorenz Brentano
Finanzen[2] Amand Goegg
Krieg Carl Joseph Eichfeld
vom 14. Mai 1849 bis zum 26. Mai 1849
Franz Sigel
vom 26. Mai 1849 bis zum 30. Juni 1849
Justiz Joseph Ignatz Peter

Ende Juni 1849 musste sich die provisorische Regierung nach der Niederlage im Gefecht bei Waghäusel am 21. Juni 1849 vor dem Vormarsch der preußischen Interventionstruppen zunächst nach Freiburg zurückziehen. Der Rückzug wurde unter dem militärischen Oberbefehl von General Ludwik Mierosławski durchgeführt. Als am 28. Juni die verfassunggebende Versammlung in Freiburg beschloss, den „Krieg gegen die Feinde der deutschen Einheit und Freiheit … mit allen zu Gebote stehenden Mitteln“ fortzusetzen, trat Brentano als Regierungschef zurück und Amand Goegg organisierte gemeinsam mit Kriegsminister Maximilian Werner die Fortsetzung der „provisorischen Regierung von Baden mit diktatorischer Gewalt“. Am 12. Juli 1849 überquerte Goegg bei Konstanz die Grenze zur Schweiz und bat für sich und die Truppe um Asyl. Somit verblieb Maximilian Werner als letztes Mitglied der Revolutionsregierung im Land und führte schließlich seinerseits die Reste der badischen Truppen in die Schweiz, sofern sie nicht zur belagerten 6000-Mann-Besatzung der Festung Rastatt unter dem Befehl von Gustav Tiedemann gehörten. Rastatt musste am 23. Juli 1849 auf Gnade und Ungnade vor der preußischen Übermacht kapitulieren.

Literatur

  • Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg, Geschichte seiner Länder und Territorien. Verlag Ploetz, Freiburg 1980, ISBN 3-87640-052-X, S. 144

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Vorsitzende des Landesausschusses der Volksvereine, Lorenz Brentano, wurde am 13. Juni 1849 von der Konstituierenden Landesversammlung an die Spitze des Dreierkollegiums gewählt, das die Regierungsgeschäfte des Landes führte.
  2. Für die letzten Tage im Juni hatte Florian Mordes die Geschäfte des Finanzministers ausgeübt

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