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Bundesstraße 1

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Die Bundesstraße 1 (Abkürzung: B 1) durchquert Deutschland in West-Ost-Richtung von der niederländischen Grenze bei Aachen bis zur polnischen Grenze an der Oder (Küstriner Vorland). Im Ruhrgebiet bildet sie dabei den Ruhrschnellweg, der größtenteils als Bundesautobahn 40 ausgewiesen ist, und ist dort mit mehr 140.000 PKW pro Tag eine der am stärksten befahrenen Strassen Deutschlands.

Streckenverlauf

Die Bundesstraße 1 beginnt im Aachener Ortsteil Vaalserquartier an der deutsch-niederländischen Grenze. Der Streckenabschnitt zwischen Aachen und Neuss wurde durch die Bundesautobahn 44 und die Bundesautobahn 46 ersetzt. Die Bundesstraße 1 überquert bei Neuss den Rhein, durchquert Düsseldorf und wird ab Mülheim an der Ruhr durch die Bundesautobahn 40 ersetzt. Der Ruhrschnellweg ist zwischen Dortmund und Holzwickede wieder als Bundesstraße 1 ausgewiesen und übernimmt auf Dortmunder Stadtgebiet, als Westfalendamm bezeichnet, bis heute zusätzlich die Funktion einer Innerstädtischen Hauptstraße. Ab Holzwickede führt die Bundesstraße 1 als Landstraße über Unna, Werl, Soest, Paderborn, Hameln, Hildesheim, Braunschweig, Helmstedt, Magdeburg, Brandenburg an der Havel und Potsdam bis nach Berlin. Vom Berliner Molkenmarkt an ist die Streckenführung bis Müncheberg identisch mit der Bundesstraße 5. Dort zweigt die Bundesstraße 1 ab und endet bei Küstrin.

Glienicker Brücke, Verbindung der B1 Potsdam-Berlin

Die B 1 nimmt grob den Verlauf einer uralten Handelsroute, die von der belgischen Nordseeküste beim früheren Hafen Brügge bis in die russische Stadt Nowgorod führte. Auf dieser Route soll schon zu Germanen- und Römerzeiten vor 2.000 Jahren Handel getrieben worden sein. Diese Route führt in ihrem wichtigen Teil östlich des Rheins durch das heutige Nordrhein-Westfalen unmittelbar an der Grenze der norddeutschen Tiefebene zum Mittelgebirge vorbei, dem Haarstrang. Nördlich des Haarstrangs (und wieder bei Magdeburg) liegen die fruchtbarsten Ackerböden Deutschlands. Seit uralten Zeiten waren die Leute dieser Gegenden aufgrund der Fruchtbarkeit des Bodens immer schon relativ wohlhabend und verkauften die Ackerbauprodukte weithin. Viele Wege dieser Route heißen Hellweg, Handelsweg oder Salzhandelsweg: einige Salinen liegen an dieser Route (Unna / Bad Königsborn, Werl, Bad Sassendorf bei Soest).

Somit hielt sich der Bau der späteren Bundesstraße 1 an alte Handelswege, deren Verlauf schon seit alten Zeiten die Wirtschaft optimierte.

Die wichtige Funktion des Ost-West-Verkehrs nimmt jedoch heutzutage die nördlicher verlaufende Autobahn A 2 ein, die vom Ruhrgebiet über Hannover (statt über Hildesheim, wie die B 1) nach Berlin führt

Geschichte

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Verlauf der ehemaligen Reichsstraße 1

Ursprünglich führte die 1392 Kilometer lange Reichsstraße 1 von Aachen über Düsseldorf, Essen, Dortmund, Paderborn, Hannover, Magdeburg, Potsdam, Berlin, Küstrin, Landsberg (Warthe), Konitz, Dirschau, Elbing, Braunsberg, Königsberg, Insterburg und Gumbinnen bis nach Eydtkuhnen an der damaligen deutsch-litauischen Grenze.

Sie entwickelte sich aus der "Via Regia", der ottonischen Königsstraße von Aachen nach Magdeburg, die im rheinisch-westfälischen Bereich auf den noch älteren "Hellweg" zurückgeht.

Die Chaussee zwischen Berlin und Potsdam wurde bereits 1792 erbaut, die weitere Strecke bis Brandenburg wurde 1799 fertiggestellt. Im Jahre 1824 war der Straßenbau zwischen Berlin und Magdeburg vollendet. Bis 1828 war auch die Straße nach Königsberg vollständig fertiggestellt. Ab 1831 wurde der Straßenbau in Richtung Insterburg fortgesetzt, 1835 war die Straße bis Gumbinnen fertiggestellt.

Im Westen begann der Straßenbau mit dem 1818 vollendeten Abschnitt zwischen Unna und Werl. Zu jener Zeit war die heutige Bundesstraße 7 über Hagen und Wuppertal nach Düsseldorf die wichtigste Ost-West-Verbindung und wurde dementsprechend auch 30 Jahre früher fertiggestellt.

Der zwischen 1926 und 1932 erbaute Ruhrschnellweg ersetzt die historische Streckenführung der Reichsstraße 1 über Ratingen, Kettwig, Werden, Steele, Höntrop, Lütgendortmund und Asseln. Von 1954 bis 1963 wurde der Ruhrschnellweg zur vierspurigen Schnellstraße ausgebaut.

Tourismus

Sehenswürdigkeiten

„Große Neugierde“ von Schinkel an der B1

Weitere touristische Ziele entlang der B 1:


Siehe auch: B 1 (Österreich)

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