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A. W. Niemeyer

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Die A.W. Niemyer GmbH (AWN) ist ein deutsches Unternehmen, das Schiffe aus rüstet und Versandhandel betreibt.

Der Ursprung des Unternehmens, das sich vom Eisenwarenhändler zum international bekannten Schiffsausrüster entwickelt hat, reicht in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. A.W. Niemeyer ist eines der ältesten Handelshäuser Hamburgs. Derzeit beschäftigt das Unternehmen mehr als 150 Mitarbeiter im In- und Ausland.

Firmengeschichte

Im Jahre 1745 gründete der, aus der Nähe von Wuppertal zugewanderte, Kaufmann Johann Daniel Wuppermann (1714–1789) einen Eisenwarenhandel am Rödingsmarkt in Hamburg. Urkundlich erwähnt ist, dass er bereits 1742 seinen Wohnsitz dorthin verlegt und eine Hanseatentochter ehelichte [1].

Aus einem Senatsprotokoll der Hansestadt von 1747 geht hervor, dass Daniel Wuppermann sich der Hamburger Verwaltung nicht nur als Händler, sondern auch als Industrieller angedient hat. Und so wurde von ihm um 1752 auf dem Grasbrook eine Eisengießerei und um 1755 ein Eisenhammer vor den Toren der Stadt, in Friedrichsruh, gegründet. Heute wird davon ausgegangen, dass er am Rödingsmarkt seine Erzeugnisse unter anderem an Handwerksmeister, Schiffszimmerleute und Segelmacher verkaufte.

Mitte 1779 trat Wuppermanns Schwiegersohn August Wilhelm Schmilinsky (1747–1810) in das Geschäft ein, das ab nun für viele Jahrzehnte den Namen „Wuppermann & Schmilinsky“ tragen sollte. Mehr als 20 Jahre führte er die Firma. Nach seinem Tod lag die Verantwortung für das Unternehmen für weitere rund 50 Jahre in den Händen seiner Witwe und seiner drei Söhne.

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeuteten für die hamburgische Wirtschaft und die mit ihn verbundenen Unternehmen einen bedeutungsvollen Strukturwandel. Die fortschreitende Entwicklung der Technik führte zur Industrialisierung, neben dem handwerklichen Kleinbetrieb entstanden die großen Industrieunternehmen.

Anfang des Jahres 1862 übernahm der Hamburger Kaufmann Amandus Wilhelm Niemeyer (1835–1892) das Unternehmen und firmierte fortan unter dem Namen „A.W. Niemeyer, Wuppermann & Schmilinsky Nachfolger“. Nach zunächst einigen schwierigen Jahren hatte sich das Unternehmen den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst und profitierte vom beginnenden Aufschwung der damaligen Zeit. Die Einwohnerzahl Hamburgs verdoppelte sich von 1870 bis 1895 durch den Zustrom industrieller Arbeitskräfte auf über 650.000 und das Unternehmen, mittlerweile von seinen Kunden kurz AWN genannt, spezialisiert sich auf Schiffsausrüstung und wird zum wichtigsten Ausrüster im Hamburger Hafen.

Um 1902 übernahm dann der Sohn, Jacob Ernst Rudolph Niemeyer (1873–1945) das Unternehmen. Als äußeres Zeichen für den Erfolg jener Zeit entstand in den Jahren 1908 bis 1910 am Rödingsmarkt ein neuer Firmensitz, ein damals hochmodernes Hochhaus mit neun Stockwerken.

Die Savarona wurde von AWN ausgerüstet.

Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit mit galoppierender Inflation und Massenarbeitslosigkeit stellten das Unternehmen vor schwierige Aufgaben und doch ging es nach den schweren Jahren wieder aufwärts. Die Geschäftsverbindungen zu Freunden in aller Welt wurden neu geknüpft. Schiffe, deren Namen damals in aller Munde waren, wie die Luxusjacht „Savarona“, die großen Passagierschiffe „Cap Polonio“, „Cap Arcona“, „Monte Rosa“, die „Europa“, die WalfangmutterschiffeJan Wellem“ und „Walter Rau“ mit ihren Fangbooten und viele mehr wurden von AWN ausgerüstet.

Nach der Zerstörung des Unternehmen im Zweiten Weltkrieg erfolgte nach Kriegsende der Wiederaufbau am Rödingsmarkt. Mit der Hansestadt wuchs auch der Welthafen. Hunderte von Schiffsneubauten, von der Luxusjacht „Christina“ bis zu den Supertankern der großen Tankschiffreedereien wurden nach dem Krieg von AWN ausgerüstet und die Abteilung für Yacht- und Bootszubehör wächst mit der ständig größer werdenden Zahl der Boote an der Küste, auf Flüssen und Seen.

Im Herbst 1955 kehrt Gert Henry Georg Niemeyer (* 19xx), ein Enkel des Gründers, der seit 1934 Mitarbeiter und seit 1942 Partner ist, aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Er übernimmt die Führung des alten Familienunternehmens aus den treuen Händen langjähriger Mitarbeiter, die den Wiederaufbau erfolgreich durchgeführt hatten und konzentriert sich ab 1960 auf die damals sehr stark wachsende Anzahl der „Hobby-Skipper“.

Durch die Integration der Firma HSB, einem kleineren Spezialisten für den Bau von Aluminium-Masten und Vertreter bedeutender Beschlaghersteller sowie eine weitere Übernahme (Niemeyer erwirbt die Geschäftsanteile der Firma Bösch in Altona) erweitert sich im November 1970 das Werkzeug- und Maschinensortiment von AWN. Wenig später erfolgt der Umzug von AWN in ein neues Gebäude an der Nordkanalstraße.

Durch Vermittlung seiner Hausbank erwirbt 1973 der Hamburger Unternehmer Peter Flammang das traditionsreiche Handelsunternehmen vom Alteigentümer, der aus Altersgründen ausscheidet. Peter Flammang, der mit seiner Firma A.W. Naht (eine tatsächlich nur zufällige Gleichheit der Abkürzung AWN) im internationalen Geschäft mit Industrieanlagen und Schiffsneubauten und Reparaturen tätig ist, erkennt frühzeitig das Potential der Wassersportbranche und bringt 1974 den ersten bekannten Versandkatalog für Wassersportler auf den Markt, der seither jährlich erscheint. Seit damals erreicht AWN mit diesem umfangreichen Nachschlagewerk nahezu jeden Wassersportler in Europa.

Der Katalogtitel „Der Ausrüster“ ist eine Reminiszenz an die Jahre um 1900, in denen AWN in Hamburg der wichtigste Ausrüster für den Hafen und die damalige Berufsschifffahrt wurde. Der AWN-Katalog diente als Ratgeber für Segler und Motorbootfahrer gleichermaßen, da er nahezu das vollständige Spektrum der Sortimente für den internationalen Wassersportsektors abbildete. Das Lieferprogramm umfasst seit 1970 über 14.000 Artikel und wird durch diverse Dienstleistungen ergänzt.

1989 erwirbt AWN das traditionsreiche Kieler Fachgeschäft Robert G. Ernst mit der dort angegliederter Taklerei und eröffnet damit die erste Filiale von AWN außerhalb von Hamburg. Es folgt 1990, unmittelbar nach dem Fall der Mauer, das „Haus des Wassersports Neptun“ im Berliner Stadtteil Köpenick. Mit Übernahme dieser „ehemals ersten Adresse des Wassersports in der DDR“ wurde eine zweite AWN-Filiale geschaffen.

Aufgrund des stetigen Wachstums des Versandhandels in Deutschland, auch in der Wassersportbranche, wurde 1992 ein modernes Logistikzentrum, mit einer Kapazität von weit über 1.000 Paketen täglich, am Holstenkamp 58 in Hamburg errichtet.

Der wachsende Kundenkreis und höhere Ansprüche der Kunden an die Einkaufsumgebung veranlassen das Unternehmen im Jahre 1999 zum Neubau eines erheblich vergrößerten Betriebsgeländes in Hamburg-Bahrenfeld. Hier wird 2001 auf über 2500 m² Verkaufsfläche der neue Flag-Ship-Store von AWN eröffnet und der Logistikbereich auf mehr als 15.000 m² erweitert. Damit endet allerdings auch die Ära der traditionsreichen Seglermeile am Rödingsmarkt.

Gleichzeitig scheidet Firmenchef Peter Flammang aus Altersgründen als Geschäftsführer aus und übergibt das Steuer des Unternehmens, das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, an den Hamburger Kaufmann Michael Ortmüller. Innerhalb eines Jahres werden die Schwierigkeiten überwunden, der Alteigentümer scheidet aus und die „Christoph Kroschke Beteiligungs GmbH“ unter der Führung von Christoph Kroschke wird vorstellt. Zudem erwirbt Michael Ortmüller eine Minderheitsbeteiligung und ist bis heute als Alleingeschäftsführer für die Gestaltung des Unternehmens verantwortlich.

Zusätzlich zu den Standorten in Hamburg, Kiel, Berlin-Köpenick und Glücksburg werden zu Beginn der Saison 2003 drei neue Filialen (Lübeck, Berlin-Spandau und München-Taufkirchen) eröffnet. 2004 folgt Dormagen, 2005 Mannheim, 2006 ein erstes Outlet in Hamburg und 2008 wird die erste Auslandsniederlassung in der Wiener Neustadt eröffnet.

Einzelnachweise

  1. Hochzeitsbuch der Wedde im Staatsarchiv Hamburg