Sainte-Chapelle (Paris)



Die Kapelle Sainte-Chapelle auf dem Boulevard du Palais in Paris (Lage: auf der Île de la Cité) wurde erbaut, um die Reliquien „Christi Dornenkrone“ und Teile des „Wahren Kreuzes“ aufzunehmen. Sie gehört zu den schönsten Baudenkmälern der Gotik. Der größte Teil ihrer Wände wird von kostbaren Buntglasfenstern eingenommen, wodurch der hohe Raum von unirdisch wirkendem Licht durchflutet wird.
Geschichte
- 1237: Ludwig IX. kauft vom lateinischen Kaiser Balduin II. die Passionsreliquie
- 1239 oder 1241: Der Bau der Kapelle beginnt
- 1248: Der Bau ist abgeschlossen; die Einweihung erfolgte am 26. April 1248
Während der Französischen Revolution wird die Kapelle schwer beschädigt, jahrelang hängt an ihr ein Schild "Nationaleigentum zu verkaufen"
- 1846: Die Kapelle wird umfangreichen Restaurierungsarbeiten unterzogen - ein Teil der lebensgroßen Apostelfiguren an den Wänden, der Altarbaldachin, etwa ein Drittel der Glasfenster, die Innendekoration der Eingangswand und die Eingangsloge sind rekonstruiert
Besonderheit: Unterteilung in Unter- und Oberkirche.
Die Unterkirche besteht aus einem niedrigen Gewölbe, Bögen und Säulen und enthält eine Statue der Muttergottes derer sie geweiht ist. Die Oberkirche, als Raum für die Reliquien bestimmt, spiegelt eine prachtvolle gotische Architektur wider. Sie blieb dem einfachen Volk verschlossen.
Sonstiges
Auch in Saint-Germain-en-Laye (Yvelines) befindet sich eine Sainte-Chapelle.
Literatur
- Julia Droste-Hennings, Thorsten Droste, "Paris", DuMont Verlag 2003, ISBN 3-7701-6090-8 (S. 109-116)