Diskussion:Bad Reichenhall
woher kommt das Salz?
- sprachlich glaube ich eher an das Griechische (háls, halós) als das Keltische, das wäre zu prüfen. So eine kurze Silbe kann schon mal in verschiedenen Sprachgruppen gleich sein.
Das Keltische kommt leider nicht in Frage, da der festlandkeltische Begriff für Salz "saleion" ist, den Lautwandel von "s" nach "h" im Anlaut gibt es nur bei den Inselkeltichen Sprachen (Kymrisch: halen). Das "Hal-" könnte von einer mittelhochdeutschen Wurzel für Südpfanne herrühren. Es macht wohl Sinn, sich auf den in der Sprachforschung üblichen Begriff "vorrömisch" bzw. "vordeutsch" zu einigen. "Hal" ist als "Saline" oder "Salinenstätte" zu deuten, als ein Ort, wo Salz produziert wird.
- örtlich ist es unbedingt erwähnenswert, dass das Salz nicht in Reichenhall "wächst", denn das denkt jeder, weil es ja so auf der Packung steht - sondern aus Berchtesgaden!! kommt, und zwar schon historisch lange. Am Soleleitungsweg BGD-REI mit den z.T. noch sichtbaren Holzrohren ist das sehr gut nachzuvollziehen. Sowohl der technisch-wirtschaftliche Aspekt als auch der historische wäre bei beiden Orten besser einzubeziehen als ich es vielleicht kann. Kann & mag jemand helfen?
Das in Bad Reichenhall produzierte Salz kommt zu etwa 2/3 aus dem Bohrspühlwerk Berchtesgaden und zu 1/3 aus den Tiefbohrungen in Bad Reichenhall. Die natürliche Quellsole ist die eigentliche Besonderheit Bad Reichenhalls. Bad Reichenhall produziert seit etwa 2 Jahrtausenden ununterbrochen Salz. In Berchtesgaden erfolgte der Salzabbau erst um 1190. Die einst dort existierenden Salinen (Frohnreuth und Schellenberg) gibt es nicht mehr. In Bad Reichenhall wird immer noch produziert. Während die Salzvorkommen in Berchtesgaden absehbar sind, gibt es unter dem Reichenhaller Talboden eine riesige Sole führende Schicht, deren Ausmaße auch mit modernstem Gerät nicht geortet werden können. Man muss sie mit "unendlich" umschreiben, was dem mittelalterlichen Topos vom "endlosen Salzbronn" in Reichenhall entspricht.Die längste Konstante in Sachen Salz-Kompetenz sollte daher auch das Privileg für sich in Anspruch nehmen dürfen, den Namen des Ortes in die Marke einfließen zu lassen. (Es ist übrigens bezeichnend, dass Berchtesgaden keinen "Hall"-Namen besitzt. Denn zum Zeitpunkt der dortigen Produktionsaufnahme wusste man mit Hall-Bezeichnungen nichts mehr anzufangen. Lediglich Hallein ist eine Ausnahme, die auf einem Wortspiel > kleines Hall im gegensatz zum reichen Hall < basiert.) FotoFux 18:45, 25. Nov 2004 (CET)
- Naja, ist mal wieder die Frage was mehr zählt. Polnische Schweine die in Parma zu Parmaschinken verarbeitet werden gibt's ja auch. Beim Salz gibt's den Unterschied zwischen dem Rohprodukt das in Reichenhall ankommt und dem Fertigprodukt in den Salzpackungen leider nicht. Ich als Berchtesgadener nehm's den Reichenhallern nicht übel, ansonsten würden die ja auf gar keiner Landkarte erscheinen ;-) --TomK32
Bis in das 19. Jahrhundert war Reichenhall der zentrale Ort im Südodten Bayerns. Betrachtet man die Einwohnerzahl sowie die Konzentration wichtiger administrativer einrichtungen, so ist er das bis heute geblieben. Als früh "entdeckte" touristische Destination wurde Berchtesgaden seit dem beginnenden 19. Jahrhundert international bekannt. Die Gebietsreform 1978 eröffnete mit der Bezeichnung des neuen Landkreises "Berchtesgadener Land" dem Ort Berchtesgaden einen neuen Bekanntheitsgrad, während die von der Stadt Bad Reichenhall - mit Recht - geforderte Bezeichung "Landkreis Bad Reichenhall" (ähnlich wie "Landkreis Bad Tölz") ungehört blieb. Die neue Dachmarke BGLT ("Berchtesgadener Land Tourismus") stellt somit eine weitere Bezeichnung dar, die einst dominante Stellung Bad Reichenhalls zu mindern. WikiReader Internet 21:10, 25. Nov 2004 (CET)