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Power Mac G4 Cube

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Der PowerMac G4 Cube (cube: englisch für 'Würfel') war ein Rechnermodell (Personal Computer) der Firma Apple, das am 19. Juli 2000 auf der MacWorldExpo in New York von Steve Jobs angekündigt, als technischer Olymp gepriesen und nur kurze Zeit (19. Juli 2000 bis 30. Juni 2001) gebaut wurde. Außer dem Netzteil war die gesamte Hardware des Rechners in einem Würfel aus Acryl untergebracht, der nur ca. 20x20 cm Grundfläche hatte.

Technik

Der Rechner wurde so konstruiert, dass auf einen aktiven Lüfter (wie beim allerersten Macintosh von 1984) verzichtet werden konnte: Im Gehäuse befinden sich oben und unten Lüftungsöffnungen, durch die erwärmte Luft (nach oben) entweichen kann und kühlere Luft von unten nachgeführt wird. Durch diese Bauweise ist das einzige was man vom Cube im Betrieb hört, das Surren der Festplatte beim Lese-/Schreibvorgang.

Verbaut wurden PowerPC G4-Prozessoren mit 450 MHz (normale Version) oder 500 MHz (optional). An optischen Laufwerken standen ein Slot-in-DVD-ROM-Laufwerk (später optional auch DVD-RAM) bzw. ein CD-RW-Laufwerk zur Auswahl. Die maximale Speicherkapazität (RAM) lag bei 1,5 GB PC100 SDRAM. Für den drahtlosen Netzwerkbetrieb (WLAN) war ein Steckplatz für eine AirPort-Karte vorhanden. Modem, 10-/100-BaseT-Netzwerkanschluß sowie jeweils zwei USB-und Firewire-Anschlüsse waren ebenfalls onboard. Zur Standardausstattung gehörten 64 MB RAM Arbeitsspeicher, eine 20-GB-Festplatte sowie als Grafikkarte eine ATI Rage 128 Pro mit 16 MB RAM. Im Lieferumfang des Cubes waren außerdem enthalten: eine ApplePro USB-Tastatur mit durchsichtiger Eintastenmaus sowie zwei kleine USB-Lautsprecherkugeln von Harman Kardon, die an den USB-Port des Cubes (bzw. des Displays) angeschlossen werden konnten. Das vorinstallierte Betriebssystem war Mac OS 9.0.4 (in der überarbeiteten Version des Cubes vom Frühjahr 2001 Mac OS 9.1).

Peripherieanschlüsse waren: Ethernet 100 mbit/s, 2x USB (sie liefern für die Lautsprecher mehr Strom als normale USB-Anschlüsse), 2 x Firewire, ADC (AppleDisplayConnector)- und VGA-Grafikanschluss. Optional wurde der Cube mit einem 15-Zoll TFT-StudioDisplay verkauft, das eine Auflösung von 1024 x 768 hatte; sowie zwei USB-Ports auf der Rückseite (für Tastatur und Lautsprecher).

Design

Apple-Designer Jonathan Ive gewann internationale Preise für das Design des Cube.

Kritik

Viel Kritik wurde am Cube geübt, weil er intern kaum erweiterbar war. Mehr Arbeitsspeicher, eine andere Grafikkarte, eine größere interne Festplatte (mehr als 128GB nur mit OS X Treiber), eventuell noch ein anderes optisches Laufwerk - mehr konnte der kleine Würfel nicht aufnehmen. Wer mehr erweitern wollte, war auf externe Geräte am USB- oder FireWire-400-Anschluß angewiesen. Weitere Kritikpunkte waren der um etwa 10% höhere Preis gegenüber den anderen G4-Rechnern und das Fehlen eines CD-Brenners, den Apple später nachreichte. Für den Cube sind Prozessor-Upgrades verschiedener Hersteller bis zu 1,8 GHz erhältlich, die jedoch meist einen Lüfter besitzen und damit das lüfterlose Konzept unterminieren.

Geschäft

Für Apple geriet der Cube finanziell zum Flop. Wegen seiner schlechten Verkaufszahlen (148.000 laut Apple) belastete er den Wert der Apple-Aktie nachhaltig - erst der iPod konnte die Krise beenden. Technologisch war der Cube dagegen ein Vorreiter, der den Weg freimachte für thermisch gewagtes Computerdesign.

Am 3. Juli 2001 gab Apple bekannt, dass der Cube mangels Verkaufserfolg eingestellt wurde. Grund für die zögerlichen Verkäufe war vor allem der hohe Preis des Cubes sowie möglicherweise seine schlechte Erweiterbarkeit.

Kult

Die Käufer des Cube lieb(t)en ihn wegen seiner kompakten Bauweise und der Ruhe im Büro durch diesen lüfterlosen Rechner. Bereits kurze Zeit nach seiner Produktionseinstellung avancierte der Cube zur Legende.

Der Cube stieg bald zum Kultobjekt auf, was zum einen an seinem außergewöhlichen Design (der Würfelform in einem durchsichtigen Plexiglas-Gehäuse) lag, zum anderen an seinem lüfterlosen Konzept. Letzteres war bahnbrechend, weil man beim Cube wirklich nur das Lesen und Schreiben der Festplatte hört - die Kühlung von Prozessor und Computer erfolgte über Konvektion, nicht wie bei anderen Computern über Lüfter. Der Cube hat auf der Hinterseite im Plexiglas-Gehäuse unten einen Luftzugang und oben eine Öffnung (wie ein Kühlergrill) - da warme Luft aus dem Gehäuse nach oben steigt, wird kalte Luft von unten nachgesaugt.

Noch heute gibt es eingeschwörte Fans des Cubes, die ihren Lieblingscomputer durch Upgrades schneller machen. Vor allem Prozessorupgrades (im Dezember 2004 bis 1,7 GHz möglich) und ein Austausch der Grafikkarte (am beliebtesten ist die lüfterlose Geforce 2 MX, die es auch in einer Cube-Version gab) sind beliebt. Die Prozessorupgrades beinhalten jedoch meist einen Lüfter, so dass das lüfterlose Konzept untergraben wird.

Bild

Apples PowerMac G4 Cube mit StudioDisplay (17 Zoll)