Zum Inhalt springen

Kardiologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2005 um 09:18 Uhr durch Lime butterfly (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Falscher Name der Vorlage:Nur Liste.
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung Nur Liste zulässig.

Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, welches sich mit Erkrankungen des Herzens (teilweise auch der herznahen Gefäße) beschäftigt.

Die Herzchirurgie und Gefäßchirurgie sind Teile der Chirurgie und gehören nicht zur Kardiologie. Die Trennung zur Angiologie ist nicht immer ganz scharf, die Kinderkardiologie ist wegen der Besonderheiten angeborener Herzfehler von Kindern ein eigenständiger Zweig der Pädiatrie (Kinderheilkunde).

Häufige Krankheitsbilder der Kardiologie

Häufige Untersuchungsmethoden der Kardiologie

Wie bei jeder Ärztlichen Untersuchung ist die Erhebung der Anamnese von grosser Wichtigkeit. Hierbei wird der Patient eingehend zu seinem Gesundheitszustand befragt. Auch Fragen zur Familiären Vorbelastung, zur sozialen Situation et cetera werden erhoben. So kann sich der Arzt ein Bild vom Zustand des Patienten machen, bevor er ihn überhaupt berührt hat.

Mit einem Stethoskop hört der Arzt den Herzschall des Patienten ab. Hierbei richtet er sein besonderes Augenmerk auf die Klappengeräusche. Erfahrene Ärzte hören sofort Insuffizienzen oder Stenosen einer Klappe und können diese auch lokalisieren. Auch die Auskultation der Lungen ist von grosser Wichtigkeit.

Nicht zu Unterschätzen ist die Blutdruckmessung. Denn ein hoher Blutdruck ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für den Patienten, z.B. im Hinblick auf einen Herzinfarkt, einen Insult oder allgemein für die Atherosklerose.

Bei dieser, völlig schmerzlosen und gefahrlosen Untersuchung werden dem Patienten meist 10 Elektroden an bestimmten Stellen auf die Haut geklebt. Anhand der Form und des Verlaufes Herzstromkurve kann der Arzt schnell einige Diagnosen stellen oder ausschliessen, z.B. Infarkt, Angina pectoris, Tachykardien, Vorhofflimmern, Kammerflattern, Kammerflimmern, Lage der Herzachse, Erregungsausbreitungsstörungen, etc...

Die Blutuntersuchung beginnt meist mit der, für den Patienten nicht so angenehmen, Blutentnahme mittels Kanüle. Hierfür wird in eine geeignete Vene in der Ellenboge gestochen und eine bestimmte Menge Blut abgezapft. Diese wird dann in ein Labor geschickt, oder gleich in der Praxis unterucht. Wichtig für den Kardiologen sind dabei die folgenden Werte: Elektrolyte, Schilddrüsenhormone, Herzenzyme aber auch Leberwerte, Kreatinin, ...

Anhand eines Röntgenbildes des Brustkorbes (Thorax) kann der Arzt Lage, aber vor allem die Grösse des Herzens bestimmen. Weiter können der Zustand der Lunge (Infekt, Tumore) untersucht werden. Die Röntgenuntersuchung ist völlig schmerzlos, nicht aber ganz gefahrlos: Die Röntgenstrahlung ist nicht ungefährlich Strahlenschutz, jedoch werden heute derart geringe Dosen appliziert, dass ein Thoraxbild etwa der Strahlendosis eines Fluges von München nach Los Angeles entspricht, also unbedenklich ist.

Die Echokardiographie ist eine schmerz- und gefahrlose Untersuchung des Herzens mittels Schallwellen. Mit dieser Methode sieht der Arzt ein Bild des Herzens auf dem Monitor, und kann so visuell seine aus der Auskultaton und EKG-Untersuchung erhobenen Diagnosen überprüfen. Mittels Echokardiographie kann man aber auch den Zustand der Herzmuskulatur, das Volumen der Ventrikel (Herzkammern), der Strömungsverhältnisse, der Herzklappen und der grossen Gefässe beurteilt werden. Auch können intrakardiale Drücke gemessen werden. Mittels Echokardiographie können nur die grössten Herzkranzgefässe untersucht werden.

Die Angiographie, auch Katheterangiographie gennant, ist eine besondere Röntgenuntersuchung. Dabei wird ein Katheter in eine Arterie der Leistengegend eingeführt (meist in die Arteria femoralis), und bis zum Herzen vorgeschoben. Jetzt wird ein Kontrastmittel appliziert, welches in die Herzkranzgefässe eindringt, und diese auf dem Röntgenbild sichtbar macht. So kann der Arzt eine Verengung oder gar einen Verschluss feststellen und z.B. mit Hilfe eines Ballonkatheters beheben. Von der Strahlendosis her ist die Angiographie nicht absolut unbedenklich, jedoch ist das Risiko, durch eine verpasste Diagnose zu sterben so ungleich grösser, als das Risiko der Röntgenstrahlung, dass eine Angiographie immer dann angezeigt ist, wenn der Arzt sie verschreibt...

Die Magnetresonanztomographie oder die Comptuertomographie sind andere Methoden, um das Herz bildilch darzustellen. Da die Kosten für solche Geräte sehr hoch sind, findet man sie fast ausschliesslich in Spitälern. Mit ihrer Hilfe kann das Herz meistens viel detaillierter dargestellt werden, als mit der Echokardiographie. Jedoch können beim MRI (noch) keine Echtzeit-Bilder des Herzens erstellt werden, so dass die dynamische Untersuchung nicht möglich ist, die Computertomographie kann sogar Herzkranzgefässe in Echtzeit darstellen, dies erfordert aber enorm hohe Strahlendosen, sodass diese Untersuchung erst bei sehr spezifischen Krankheiten oder in Notfallsituationen gebraucht wird.

Therapieprinzipien der Kardiologie

Körperliches Training und Gewichtsreduktion (präventiv)
Herzsport (rehabilitativ)
Körperliche Schonung bis zur Bettruhe
Sauerstoff
Beatmung
Blutdrucksenkende Medikamente
Herzrhythmusmedikamente
  • Klasse I: Natriumkanalblocker: z.B. Lidocain (v.a. bei Kammerarrhythmie)
  • Klasse II: Betablocker: z.B. Metoprolol (v.a. bei zu dominierendem Sympathikus)
  • Klasse III: Kaliumkanalblocker: z.B. Amiodaron (v.a. bei Arrhythmie nach Infarkt)
  • Klasse IV: Calciumkanalblocker: z.B. Verapamil (v.a. bei Vorhofarrhythmie)
Herzbeschleuniger
Herzschrittmacher
  • Einkammer
  • Zweikammer
  • biventrikulär
implantierbarer Defibrillator = ICD
externer Defibrillator
Gerinnungshemmende Medikamente
Cholesterinsenker
  • Statine
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Ezetimib
  • Fibrate
  • Cholestyramin

Interventionen durch Kardiologen

Ablationen zur Rhythmustherapie
Aufdehnung von Herzkranzgefäßen
Stents

Interventionen durch Herzchirurgen

Bypassoperationen
Klappenoperationen
Herztransplantationen
Implantation eines künstlichen Herzens
Korrektur bzw. Palliation (vorläufige oder endgültige Entlastungs-OP, wenn nicht korrigiert werden kann) angeborener Herzfehler (Kinderherzchirurgie)