Bachheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 53′ N, 8° 26′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Breisgau-Hochschwarzwald | |
Höhe: | 740 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,03 km2 | |
Einwohner: | ||
Website: | www.bachheim.info | |
Bürgermeister: | Berthold Meister |
Bachheim ist einer der sechs Ortsteile der Stadt Löffingen im badischen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Naturraum
Bachheim liegt im Tränkebachtal und ist vom Naturschutzgebiet der Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht umgeben. Diese Schluchten sind die Hauptattraktion der Ortschaft und das ganze Naturschutzgebiet ist ein beliebtes Ziel für Wanderer. Jedes Jahr kommen tausende Menschen nach Bachheim, das ein günstiger Ausgangspunkt für Wanderungen in die drei Schluchten ist.
Geschichte
Frühgeschichte
Die erste Spur menschlichen Daseins in der Gemarkung Bachheim, die gefunden wurde, ist ein Steinbeil, das der Jungsteinzeit einzuordnen ist. Dies reicht aber nicht aus, um eine Siedlung nachzuweisen.
In den Jahren 1924 und 1938 entdeckten Gemeindearbeiter alemannische Plattengräber. Es handelt sich dabei um einen Begräbnisplatz der Kelten, der von den Alemannen weiterverwendet wurde. Ähnliche Gräber, die südlich von Villingen gefunden wurden, ließen sich auf 570 v. Chr. datieren. Es wurde noch ein weiterer Begräbnisplatz, räumlich sehr nah zum anderen, gefunden. Es lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es in oder bei Bachheim eine keltische Siedlung gab.
Im Jahr 70 n. Chr. eroberten die Römer neues Gebiet und so verschob sich die Reichsgrenze bis in den Raum Stuttgart. Von der römischen Herrschaft gibt es in Bachheim aber keine Funde.
Im 3. Jahrhundert n. Chr. eroberten die Alemannen große Teile des heutigen Süddeutschlands. Nach der Niederlage 496 n. Chr. gegen den Frankenkönig Chlodwig wurde Alemannien lose in dessen Reich eingegliedert und fränkische Verwalter (Centenare) eingesetzt. Chlodwig holte irische Missionare ins Land und ließ Klöster in Alemannien bauen. In Bachheim wurden unter der heutigen Kirche verkohlte Reste einer Holzkirche mit sehr hohem Alter gefunden, deren Namensparton St. Peter war. Dass Bachheim fränkisches Königsgut gewesen ist, lässt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen. Darauf weisen die fränkischen Kriegergräber, die in Tannenschachen gefunden wurden, die Holzkirche in Bachheim, die Endung des Ortsnamens auf –heim sowie die Zugehörigkeit zur Großmark Löffingen hin. Trotz einiger Funde sind weiter viele Dinge ungeklärt.
Das Mittelalter
Die erste schriftliche Erwähnung Bachheims, damals noch Phachheim, findet man in einer Schenkungsurkunde vom 11.November 838. Ein Arnolf, der erste namentlich genannte Bewohner Bachheims, schenkte der Kirche St. Martin zu Löffingen seinen Grundbesitz. Danach gab es über 335 Jahre keine schriftlichen Zeugnisse der Ortsgeschichte.
Bauernkriege 1524/25
Aufgrund der erhöhten Frondienste und Abgaben der Bauern an den Adel und den Klerus sowie die Willkür der Territorialherrscher kam es in Thüringen und Süddeutschland zu Bauernunruhen, die in Aufständen gipfelten. Auch Bachheim stellte bewaffnete Bauern. Mit der Niederlage vor der Stadt Radolfzell wurden die Aufständigen gezwungen, dem Adel erneut Treue zu schwören und sind somit wieder unterworfen.
Die Revolution 1848/49
Bei der Revolution 1848/49 beteiligte sich Bachheim auch mit wenigen Leuten an der Bildung der Bürgerwehren, die, als die Preußen letztendlich einmarschierten, flohen und später über die Grenze zurückkamen. Die Quartierkosten für die preußischen Soldaten, die Bachheim zu zahlen hatte, beliefen sich auf 1400 Gulden, sodass die Gemeinde 1850 einen Schuldenberg von ca. 3000 Gulden besaß.
Hexenwahn
Während im Norden des Reiches der Glaubenskrieg wütete, zogen ab 1626 kaiserliche Truppen auch durch den Schwarzwald und tobten dort schrecklich. Dazu kamen mehrere Hungerjahre, Viehseuchen und aufflackernde Pestepedemien.
Schon seit 1230 gab es Hexenverbrennungen und es ist anhand des Beschwerdeartikels 27 der Bachheimer Bauern belegt, dass im Juni 1631 auch dort Hexenverbrennungen auf dem Scheiterhaufen stattgefunden haben.
1726 erfolgte die letzte bekannte Anklage einer Bachheimerin, mit Namen Agathe Bucher, wegen Hexerei. Nach einem Jahr wurde sie jedoch vom Hüfingischem Oberamt freigesprochen.
Die Kirche
Die erste Kirche wurde zwischen 838 und 1100 gebaut. Die erste schriftliche Erwähnung findet man 1173 in der Bulle des Papstes Calixtus III, in der Bachheims Kirche neben anderen Gotteshäusern als Besitz des Klosters St. Blasien genannt wird. Da die Kirche immer sehr arm war, wurde sie 1477 mit Löffingens Pfarrei vereint. Es gab viele Versuche der Gemeinde, eine eigene Pfarrei zu errichten und sich von Löffingen loszulösen, was aber erst Anfang des 19. Jahrhunderts gelang. 1816 wurde die erste heilige Messe in Bachheim von ihrem eigenen Seelsorger Kaplan Dürhold gehalten. Aus Priestermangel wurde St. Peter und Paulus 1823 bis 1963 allerdings wieder eine Filiale, diesmal von Unadingen.
Der heutige Kirchenbau ist aus dem Jahre 1793.