Bahnstrecke Velká Kraš–Vidnava
Velká Kraš–Vidnava | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽ): | 296 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 6,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | C4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 60 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Velká Kraš–Vidnava ist eine Nebenbahn („regionální dráha“)[1] in Tschechien, welche ursprünglich durch die k.k. Staatsbahnen (kkStB) als Lokalbahn erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Velká Kraš (Groß Krosse) von der Bahnstrecke Lipová Lázně–Bernartice u Javorníka ab und führt nach Vidnava (Weidenau). Dort bestand von 1911 bis 1945 Anschluss an die Neisser Kreisbahn nach Nysa (Neisse).
Geschichte
Am 6. August 1897 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte die kkStB.
Am 5. Dezember 1911 eröffnete die kkStB auch den Abschnitt bis zur Staatsgrenze. Den Betrieb führte dort die Eisenbahnbau- und Betriebsunternehmung Lenz & Co. für die Neisser Kreisbahn. Als Grenzbahnhof mit Pass- und Zollkontrolle diente der Bahnhof Weidenau, der für diesen Zweck ein großes repräsentatives Empfangsgebäude erhielt. Reisende im grenzüberschreitenden Verkehr mussten dort von den Zügen der kkStB in die der Neisser Kreisbahn umsteigen. Durchgehende Personenzüge gab es nie.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. Auch der Abschnitt bis zur Staatsgrenze war nun im Betrieb der ČSD.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Im Reichskursbuch war die Verbindung als KBS 151z Weidenau–Haugsdorf (Schles) enthalten.[2] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der grenzüberschreitende Verkehr ins nunmehr polnisch verwaltete Schlesien wurde nach 1945 nicht mehr aufgenommen. Das grenzüberschreitende Gleis wurde 1974 abgebaut. Die PKP betrieb die Strecke Nysa Miasto–Kałków Łąka im Binnenverkehr noch bis 1991.[3]
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.
Heute dient die Strecke Velká Kraš–Vidnava nur noch dem Reiseverkehr. Der Fahrplan 2009 weist insgesamt 11 Reisezugpaare aus, die zum Teil bis nach Lipová Lázně und Javorník ve Slezsku durchgebunden werden.[4] Die umfangreichen Gleisanlagen des ehemaligen Grenzbahnhofes Vidnava wurden in den 1990er Jahren bis auf das durchgehende Hauptgleis zurückgebaut.
Ab 12. Dezember 2010 gibt es an dieser Strecke kein regelmässiger Zugverkehr.
Literatur
- Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1