Diskussion:Auflösung der römischen Tetrarchie
Zu sichtende Lit
neben den ereignisgeschichtlichen standardwerken, zu ergänzen:
- Corcoran, Simon: The empire of the Tetrarchs. Imperial pronouncements and government, AD 284–324. Clarendon Press, Oxford 1996.
- Heinrich Chantraine: Die Nachfolgeordnung Constantins des Großen. Steiner, Stuttgart 1992, ISBN 3-515-06193-2.
- Dietrich Boschung, Werner Eck (Hgg.): Die Tetrarchie. Ein neues Regierungssystem und seine mediale Präsentation. Reichert, Wiesbaden 2006.
- Alexander Demandt, Andreas Goltz, Heinrich Schlange-Schöningen (Hgg.): Diokletian und die Tetrarchie: Aspekte einer Zeitenwende. de Gruyter, Berlin u.a. 2004. Darin:
- Bruno Bleckmann, Bemerkungen zum Scheitern des Mehrherrschaftssystems: Reichsteilung und Territorialansprüche, S. 74–94
- Heinrich Schlange-Schöningen: Zur Rezeption Diokletians in der konstantinischen Dynastie, 172–192
- Timothy D. Barnes: Christentum und dynastische Politik (300–325). In: Francois Paschoud, Joachim Szidat (Hrsg.): Usurpationen in der Spätantike. Akten des Kolloquiums „Staatsstreich und Staatlichkeit“ 6.–10. März 1996, Solothurn/Bern. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1997, S. 99–109 (u. a. Neudatierung von Diokletians Entschluss zum Rücktritt 305).
- Dietmar Kienast: Das bellum Cibalense und die Morde des Licinius. In: Michael Wissemann (Hrsg.): Roma renascens. Beiträge zur Spätantike und Rezeptionsgeschichte. Festschrift für Ilona Opelt. Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-8204-0979-3, S. 149–171.
JSTOR-Aufsätze, zumindest mal ansehen:
- Heinrich Chantraine: Die Erhebung des Licinius zum Augustus. In: Hermes, Vol. 110, No. 4 (1982), pp. 477-487
- Barbara Saylor Rodgers: The Metamorphosis of Constantine. In: The Classical Quarterly. New Series, Vol. 39, No. 1 (1989), pp. 233-246
- John L. Teall: The Age of Constantine. Change and Continuity in Administration and Economy. In: Dumbarton Oaks Papers, Vol. 21, (1967), pp. 11-36
Mal bestellt:
- Thomas Grünewald: Constantinus Maximus Augustus.
- Brigitte Müller-Rettig: Der Panegyricus des Jahres 310 auf Konstantin den Großen.
- Roger Rees: Diocletian and the tetrarchy.
- Frank Kolb: Diocletian und die erste Tetrarchie.
- Alexander Demandt u. a.: Diokletian und die Tetrarchie (s. o.).
- Hartwin Brandt: Geschichte der römischen Kaiserzeit.
- Frank Kolb: Herrscherideologie in der Spätantike.
- Brigitte Müller-Rettig: Lobreden auf römische Kaiser. Bd. 1.
- Timothy D. Barnes: Usurpationen in der Spätantike (s. o.).
Vorgemerkt:
- Dietrich Boschung: Die Tetrarchie. Ein neues Regierungssystem und seine mediale Präsentation (s. o.).
- Klaus Martin Giradet: Kaisertum, Religionspolitik und das Recht von Staat und Kirche in der Spätantike.
- Heinrich Schlange-Schöningen u. a.: Konstantin und das Christentum.
- Elisabeth Herrmann-Otto: Konstantin der Große.
Vielleicht auch hilfreich:
- Christian Ronning: Die Bedeutung der Vergangenheit in der Herrschaftsrepräsentation diokletianischer und konstantinischer Zeit. In: Millennium. Band 7, 2010.
- Angelika Starbatty: Kaiser und Gott in den Panegyrici Latini. In: Antike und Abendland. Band 53, 2007.
- Joachim Szidat: Usurpator tanti nominis. Kaiser und Usurpator in der Spätantike (337–476 n. Chr.). Steiner, Stuttgart 2010. [1]
- Yann Le Bohec: Das römische Heer in der späten Kaiserzeit. Steiner, Stuttgart 2010. [2]
Was fehlt noch?
Wir brauchen auf jeden Fall noch eine Abschnitt zur Analyse der ganzen Misere bzw. zur Forschung zum Thema. Eventuell könnte auch ein Abschnitt zu den Quellen nicht schaden. -- Carbidfischer Kaffee? 11:56, 17. Dez. 2010 (CET)
- Die Analyse würde ich gerne direkt in den Hauptteil einbauen, sodass eine parallele Behandlung von Ereignisgeschichte der Zeit und Ideengeschichte der Tetrarchie herauskommt. So kann man vielleicht am besten zeigen, wie Diokletians politische Ideen mit der Realität konfrontiert wurden und dabei meist den kürzeren ziehen mussten. Ein Absatz mindestens zu den Quellen ist aber natürlich wünschenswert. --Tolanor 16:38, 19. Dez. 2010 (CET)
Die Ereignisgeschichte zu Maxentius ist jetzt soweit abgedeckt, da fehlt aber noch etwas Analyse, Maxentius hat sich ja noch stärker als Konstantin auf klassische Legitimationsstrategien (Sohn eines Kaisers, Ernennung durch Senat und Volk von Rom) und Machtmittel (die Stadt Rom, die Prätorianergarde) gestützt. -- Carbidfischer Kaffee? 18:08, 20. Dez. 2010 (CET)
Zitat
Das Zitat Der Abdankung Diokletians 305 folgten zwanzig Jahre Bürgerkrieg bietet keine "schöne Zusammenfassung". Es ist vielmehr eine triviale Information und gehört nicht extra herausgehoben. Genauso wie das damalige von dir im Artikel Plünderung Roms eingefügte. Das wurde ja auch nicht nur von mir kritisiert. Vielleicht mal auf Leute hören, die mehr Ahnung von historischen Arbeiten haben als man selbst. Schadet nicht. -- Armin 17:32, 19. Dez. 2010 (CET)
Bleckmann, Bemerkungen zum Scheitern
Bleckmann betont auf S. 76–78, dass es Diokletian nicht gelang, seinen Nachfolger als senior Augustus – auch wenn dieser nominell einen Ehrenrang innehatte – mit derselben Autorität zu versehen, wie er selbst sie innehatte, und dass deshalb das Reich bald nach seiner Abdankung in rivalisierende Territorialherrschaften zerfiel, deren Herrscher jederzeit mit Angriffen von Rivalen rechnen mussten und somit keine andere Wahl hatten, als sich durch Vergrößerung ihres Territoriums und ihrer Armee auf den Bürgerkrieg vorzubereiten. Er verweist dazu auf Angela Pabst, Divisio regni, Bonn 1986, S. 78, 80.
Ansonsten behandelt er eher allgemein die diversen Mehrkaiserkonstellationen im 4. Jahrhundert und versucht zu ergründen, warum sie eben nicht so gut funktioniert haben wie die erste Tetrarchie. -- Carbidfischer Kaffee? 13:23, 22. Dez. 2010 (CET)
- Das verweist auf einen der imho wesentlichen Gründe für das Scheitern der Tetrarchie: Auch eine Vierkaiserherrschaft brauchte offenbar einen durchsetzungsfähigen "princeps" im sinne eines ersten unter gleichen. dies war nach diocletians tod nicht mehr gewährleistet. immer rein damit, ansonsten hab ich den bleckmann-aufsatz ja glaub auch hier. --Tolanor 19:53, 22. Dez. 2010 (CET)
Augustae
Kolb, Herrscherideologie weist darauf hin, dass unter den Tetrarchen tatsächlich nur die Kaiser selbst Mitglieder der domus divina waren und z. B. auch deren Ehefrauen (die sie ja hatten) nicht wie vorher (und nachher) als Augustae über Münzen und Inschriften einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht wurden. -- Carbidfischer Kaffee? 16:48, 23. Dez. 2010 (CET)
Timeline
Wäre sowas

(vorbehaltlich Feintuning bei Farbgebung und Länge der Balken) sinnvoll? -- Carbidfischer Kaffee? 16:20, 24. Dez. 2010 (CET)
- sieht gut aus und macht die komplizierten verhältnisse viel klarer. also etwas aufhübschen und rein damit. --Tolanor 16:34, 25. Dez. 2010 (CET)
Valerius Valens/Campus Mardiensis
Kannst du mal nachschauen, was die PLRE zu Valerius Valens sagt? Unser Artikel datiert sein Ende und die Schlacht auf dem Campus (M)Ardiensis nach DIR ins Jahr 317, Demandt scheint zu 316 zu tendieren, jedenfalls früher als 1. März 317. -- Carbidfischer Kaffee? 19:37, 28. Dez. 2010 (CET)
- Gucke ich, wenn ich wieder in Berlin bin :-) --Tolanor 14:51, 29. Dez. 2010 (CET)
Quellenlage
...wurde von mir eingestellt. Ist nicht lückenlos, aber erstmal besser als nichts. Die wichtigsten Fakten dürften enthalten sein, ansonsten sind Ergänzungen etc. willkommen - ich habe das provisorisch erarbeitet, da ich zu viel mehr in nächster Zeit wohl auch nicht komme. --Benowar 20:08, 28. Dez. 2010 (CET)
- Hilft auf jeden Fall was, kleinere Modifikationen (bspw. ist Zosimos für die Zeit ab 306 schon interessant) können wir ja selber vornehmen. -- Carbidfischer Kaffee? 20:14, 28. Dez. 2010 (CET)
- Bzgl. Zosimos dachte ich, das ergebe sich selbst daraus, aber ich füge gleich einen Zusatz ein. --Benowar 20:20, 28. Dez. 2010 (CET)
Nebenbei: bei den Panegyrici würde ich (wenigstens zusätzlich zur dt. Übersetzung) Nixon/Rodgers empfehlen, vor allem aufgrund des reichhaltigen Kommentars. --Benowar 20:37, 28. Dez. 2010 (CET)
- Danke für den Hinweis, ich werd ihn mir im neuen Jahr mal anschauen. -- Carbidfischer Kaffee? 09:28, 29. Dez. 2010 (CET)
Dynastische Idee
Eigentlich ist ja die erneute Durchsetzung der dynastischen Idee das Erstaunliche: In den ersten 200 Jahren der Kaiserzeit hatten nur drei Kaiser überhaupt biologische Söhne (Claudius, Vespasian, Mark Aurel), danach konnten sich von den Kaisersöhnen auch nur Caracalla und Gallienus längerfristig durchsetzen und als „guter Kaiser“ gilt von den ganzen Kaisersöhnen überhaupt nur Titus. Dass Konstantin gleich vier Söhne hatte, die er an der Herrschaft beteiligen konnte, ist somit eher ein außergewöhnlicher Sonderfall als die Rückkehr zur Normalität. -- Carbidfischer Kaffee? 10:49, 1. Jan. 2011 (CET)
- Ja und nein. Bereits in der frühen Prinzipatszeit lässt sich gut beobachten, dass vor allem die Soldaten eher Anhänger des dynastischen Prinzips waren und ihre Loyalität oft von erfolgreichen Feldherren auf die Söhne übertrugen (schon in spätrepublikanischer Zeit sichtbar). Das hat sicherlich mit Kontinuität (worauf es den Militärs nicht selten ankam) und auch herrschaftlichen Charisma zu tun. Aber Pauschalurteile sind nicht möglich, denn so mancher Kaiser hatte ja erfahrene Verwandte (wie Neffen), die nicht an die Macht kamen (wie bei Anastasios) und Rom war ja de iure nie eine Erbmonarchie. Wenn ein Kaiser aber keine Söhne hatte, wurde es ohnehin schwierig; diese Illusion des Adoptivkaisertums wäre wohl nie entstanden, wenn etwa Trajan einen Sohn gehabt hätte. Es hing also oft von mehreren Faktoren ab (wer zieht Fäden im Palast) und wenn kein Nachfolger bestimmt war, war vieles offen. Man könnte zur Herausforderung der Kaiser auch mal in Flaigs Buch nachschlagen ("Den Kaiser herausfordern", der soweit ich noch weiß einiges anders sieht) und in Szidats neuer Studie über Usurpationen. --Benowar 11:36, 1. Jan. 2011 (CET)