Kloster Himmelkron


Das Kloster Himmelkron ist ein ehemaliges Kloster in Himmelkron in Oberfranken in der Diözese Bamberg. Später diente es den Bayreuther Markgrafen als Sommerresidenz und Jagdschloss.
Geschichte
Das Kloster der Zisterzienserinnen wurde 1279 durch Graf Otto III. von Orlamünde gegründet. Über seine Mutter trat der Orlamünder das Erbe der Andechs-Meranier auf der Plassenburg an. Er stattete das Kloster Himmelkron mit Schloss Pretzendorf und einigen umliegenden Dörfern aus. Pretzendorf war der ursprüngliche Name von Himmelkron. Erste Nonnen stammten wohl aus dem Kloster Sonnefeld. Otto setzte seine Tochter Agnes als erste Äbtissin ein. Insgesamt sind vier Epitaphien der Grablege der Orlamünder in der Stiftskirche erhalten geblieben.
Die Äbtissinnen Elisabeth von Künsberg und Magdalena von Wirsberg entfalteten eine rege Bautätigkeit, von denen noch Wappensteine und Inschriften zeugen. Durch Schenkungen und Erbfälle mehrte das Kloster seinen Besitz.
Im Zuge der Reformation zeichnete sich unter der vorletzten Äbtissin Appollonia von Waldenfels das Ende des Klosters ab. Während im Bauernkrieg kein unmittelbarer Schaden entstand, übte Bischof Weigand von Redwitz Kritik am Vorgehen des Markgrafen Georg, der eine gewaltsame Vertreibung der Nonnen aus Himmelkron und Hof zuließ, sofern sie nicht den neuen Glauben annahmen. Der Bamberger Bischof, der sich für seine Diözese im Fürstentum Bayreuth einsetzte, legte auch diesbezüglich 1529 Beschwerde beim Schwäbischen Bund ein. Die Entwicklung war aber nicht aufzuhalten. Der in Himmelkron eingesetzte markgrafenfreundliche Prediger Johannes Behaim kritisierte die Äbtissin und die Priorin Dorothea von Wirsberg öffentlich von der Kanzel. Die letzte Äbtissin Margareta von Döhla(u) wurde 1544 unter Albrecht Alcibiades eingesetzt; dies gab dem Markgrafen Gelegenheit, der Äbtissin Auflagen für ihre Amtsführung zu machen und Einblick in das Leben im Kloster und dessen Ausstattung zu nehmen. Bereits ein Jahr später wurde die Äbtissin wieder abgesetzt. Mit den Einkünften des Klosters sollte nun Prinzessin Barbara († 17. Juni 1591), eine Cousine Albrechts, die „etwas blöde“ war und sich zuvor im Kloster Heilsbronn aufhielt, unterhalten werden. 1548 wurde Margareta als Äbtissin zurückgerufen. Sie verkündete die Annahme des Protestantismus. Die Anzahl der Nonnen ging 1560 bis auf zwei zurück. Das Kloster wurde in ein Erziehungsinstitut für junge adelige Frauenzimmer umgewandelt, zu dem später auch Bürgerliche und Jungen zugelassen wurden. Diese Einrichtung überdauerte das 16. Jahrhundert nicht.
Die Abteikirche wurde 1590 protestantische Pfarrkirche. Die Klostergebäude dienten den Bayreuther Markgrafen als Sommerresidenz und Jagdschloss. Vor allem unter Georg Friedrich, der dort beigesetzt ist, wurde es ausgebaut und dabei der Kreuzgang teilweise zerstört. Erhalten ist der barocke Rote-Adler-Saal, der von der Gemeinde Himmelkron für Trauungen und Konzerte genutzt wird und ein Raum mit einem Medaillon über dem Kamin. 1893 gründeten Diakonissen aus Neuendettelsau unter Leitung von Pfarrer Langheinrich ein Heim für schwachsinnige Mädchen in Himmelkron. Heute befinden sich im Kloster und auf dem umliegenden Gelände ein Wohnheim, eine Tagesstätte und eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Träger ist die Diakonie Neuendettelsau.
Im Kloster befindet sich auch das Stiftskirchenmuseum. Dort werden einst als Wandschmuck verwendete bemalte Steinplatten gezeigt, die später als Bodenplatten in der Klosterkirche dienten.
Der Kreuzgang

Geschichte
An der Stiftskirche im Innenhof des ehemaligen Klosters befindet sich ein erhaltener Flügel des gotischen Kreuzganges. Der Grundstein für den Kreuzgang wurde am 30. Juli 1473 auf Initiative der Äbtissin Elisabeth von Künsberg gelegt. Um 1750 wurde mit der Beseitigung des Kreuzganges begonnen. Drei Kreuzgangflügel fielen der Spitzhacke zum Opfer. Der damalige Pfarrer setzte sich beim Markgrafen persönlich für die Erhaltung des Kreuzganges ein und konnte so den noch bestehenden Flügel schützen. Jedoch wurden 1835 Steinfiguren aus dem Kreuzgang verkauft, und nur einer Nachlässigkeit ist es zu verdanken, dass eine Prophetenfigur beim Abtransport vergessen wurde. In den Jahren 1886 bis 1890 und von 1959 bis 1969 wurde der Kreuzgang restauriert.
Sandsteinreliefs

Im Kreuzgang an der Nordwand befinden sich acht Reliefs aus Sandstein, die den Nonnen zum Meditieren dienten. Dargestellt sind Kernaussagen des christlichen Glaubens, wie sie im Credo (Glaubensbekenntnis) aller christlichen Konfessionen enthalten sind, die Erschaffung der Welt, Verkündung der Geburt Jesu an Maria, die Geburt Christi, seine Kreuzigung und Auferstehung. Die Werke entstanden 1460-1470 und hatten wahrscheinlich Holzschnitte als Vorlagen, die nur wenig älter waren. Es gibt ähnliche Darstellungen auch an anderen Orten.

In dem Relief auf der Abbildung rechts steht links Gott als Erschaffer der Welt. „Fiat“ (es werde, es geschehe, es sei geschaffen) sagt er laut lateinischem Spruchband. Der gekrönte Mann rechts unten weist mit der Hand auf Gott und seine Schöpfung und sagt laut Spruchband, das wie oft bei Steinmetzarbeiten, Abkürzungen verwendet: „Ipse dixit et facta sunt, ipse ma[n]dav[it] et creata sunt“ (er sprach, und es geschah; er befahl, und es wurde geschaffen, aus Psalm 33, Vers 9 im Alten Testament). Im Mittelalter nahm man an, dass König David die Psalmen dichtete, deshalb ist er wahrscheinlich die abgebildete Person. Oben ist die von Gott geschaffene Welt in symbolischer Verdichtung und Abkürzung zu sehen, so, wie man sie sich nach dem damals gültigen vor-kopernikanischem, geozentrischen Weltbild vorstellte, denn die Darstellungen entstanden wahrscheinlich schon um 1460/70. In der Mitte ist die Scheibe der vom Menschen bewohnten Erde, für die symbolisch eine Stadt (siehe auch Himmlisches Jerusalem) steht. Auf eine exakte räumliche Darstellung legte der Bildhauer keinen Wert, es ging ihm um Symbolik, um eine Glaubensaussage, deshalb ist die Stadt bzw. die Erdscheibe von der Seite zu sehen, ebenso das Weltmeer, das sie umgibt und der Menschenwelt eine Grenze setzt. Die Erde und damit auch der Mensch standen im Mittelpunkt des Weltalls, das man sich als mehrere, zuletzt als neun konzentrische (Glas-)Kugeln vorstellte, auf denen sich die Planeten bewegten, während auf der äußersten die Fixsterne befestigt waren (siehe auch Kosmologie des Mittelalters). Dahinter endete die Welt, die Schöpfung, und begann die Sphäre Gottes. Das Relief gibt den Sternenhimmel sehr vereinfacht wieder: als zwei Kreise mit der Sonne und dem Mond sowie sechs Sterne.
Engelsdarstellungen
Das Tonnengewölbe über dem Kreuzgang mit seinem aufgelegten Netzrippenwerk umfasst sieben Joche zwischen zwei Eckjochen. In Feldern zwischen den Rippen sind 26 Engel dargestellt, die auf ebenso vielen verschiedenen Instrumenten musizieren. Die Musikinstrumente orientieren sich dabei an der Thematik der Sandsteinreliefs, so wird z. B. in Höhe der Darstellung der Hölle die Glocke geschlagen, um böse Geister zu verjagen. Die dargestellten, zum Teil heute nicht mehr gebräuchlichen, Musikinstrumente sind Monochord, Einhandflöte mit Tabor, Portativ, Laute, Psalterium, Fidel, Trumscheit, Triangel, Gefäßrasseln, Schalmei, Zugtrompete, Pauken, Signalhorn, Hackbrett, Drehleier, Harfe und Sackpfeife. Als Abschluss ist König David mit einer Krone dargestellt, ihm gegenüber befindet sich der Prophet Jesaja. Ihre Spruchbänder geben das Motto des Engelskonzerts wider. Übersetzung: „Lobe ihn mit Pauken und Reigen.“ (Ps. 140,4) und „Jauchze und lobsinge ...“ (Jes. 12,6) Ein himmlischer Chor also, der wohl, wie Meissner vermutet, Bezug nimmt auf den Namen des Klosters.
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Ein Engel in einem Netzfeld des Gewölbes
Gewölbe mit Ordensdarstellungen

Am Ende des Kreuzganges befindet sich im Deckengewölbe das Wappen eines von Künsberg, umgeben von 16 Darstellungen, die Ordenszugehörigkeiten symbolisieren. Nach dem aktuellen Forschungsstand von Werner Bergmann [1] handelt es sich um Ordenszugehörigkeiten eines männlichen Familienmitglieds aus dem Hause Künsberg. Diese Person stand in engster familiärer Beziehung zur Äbtissin Elisabeth und war einflussreicher Gefolgsmann der Markgrafen. Die 16 Ordenszeichen zeigen Verbindungen in den gesamten europäischen Raum auf, darunter Spanien, Dänemark und Ungarn. Unter den Ordendarstellungen sind die Gesellschaft des Königs von Spanien, der Schwertbrüderorden, die Gesellschaft des Bischofs von Mainz (wahrscheinlich von Diether von Isenburg), der Schwanenorden der Markgrafen von Brandenburg, die Gesellschaft König Christophs III., der dänische Elefanten-Orden, die Gesellschaft des Grafen von Mantua (wahrscheinlich Ludovico Gonzaga), der Drachenorden, die Gesellschaft vom Adler (begründet von Herzog Albrecht V. von Österreich), die Gesellschaft des Herzogs von Österreich, der Schuppenorden, der Kannenorden, die Gesellschaft Fürst von Hessen, die Gesellschaft des Königs von England, die Gesellschaft des Königs von Navarra und die Gesellschaft des Hochmeisters von Sankt Antonius. Jeder Orden ist durch eine Figur repräsentiert, den Ordensherold, der das Ordensband mit Ordensmedaillon hält und mit einem Spruchband versehen ist, auf dem jeder Orden mit seinem ursprünglichsten Namen steht.
Der Teufelsboden und Sagen
Oberhalb des Kreuzganges befindet sich der sogenannte Teufelsboden mit Tiergestalten aus Sandstein, die nach mittelalterlichem Glauben böse Geister fernhalten sollten. Auch existiert die Sage von einer Nonne, die dort oben lebendig eingemauert worden sein soll.
Das Kloster ist mit der Sage von der Weißen Frau verbunden.
Kirche
Die ursprünglich gotische Klosterkirche hat, wie es die Ordensregel vorschrieb, ein schlichtes Äußeres und statt eines Turms einen Dachreiter.
Umbau der Kirche im 17. und 18. Jahrhundert

Die Kirche wurde ab 1698 durch den norditalienischen Architekten Antonio della Porta grundlegend umgebaut. Die Umgestaltung, die auch aufgrund der neuen lutherischen Formprinzipien vorgenommen wurde, ist in die Stilrichtung des Barock und des Rokoko einzuordnen. In einer lokalen Ausprägung zeigt sich der beginnende Markgrafenstil. Die Fenster wurden erweitert, der ursprüngliche gotische Wimperg am Hauptportal wurde beseitigt, an die Stelle einer Marienfigur trat das markgräfliche Wappen, eine Ölberggruppe am äußeren Chor wurde entfernt. Die flache Decke des Langhauses wurde gewölbt, die zweistöckige Empore errichtet (es war die erste Kirchenempore, bei der die Säulen durchgehend vom Boden bis zum zweiten Stock reichen) und der Boden nivelliert. Im Jahr 1718 wurde der Kanzelaltar gefertigt.
Epitaphien
Neben anderen Epitaphien vor allem des 17. und 18. Jahrhunderts, darunter solche für Lehrer und Pfarrer, sind im Kloster Grabsteine der Grafen von Orlamünde und auch Grabsteine niederadeliger, oft reichsfreier, Ritter (siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter) erhalten geblieben. Vom unbekannten Künstler der aufwendigen Orlamünder Grabmale, spricht man vom Wolfskeel-Meister. Etliche Äbtissinnen wurden im Kloster bestattet, neun Epitaphien sind in der Kirche aufgestellt. Selbst unter dem Kirchenfußboden befinden sich weitere Epitaphien von denen genauere Beschreibungen vorhanden sind.[2] Als Fundament einer Säule dient beispielsweise der Epitaph der Margarethe von Wiesenthau mit den elterlichen Wappen Wiesenthau und Sparneck. Mehrere Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth sind in einer Fürstengruft beigesetzt.
Lokaladel und früher Hochadel
- Ältester Grabstein der Kirche mit zwei Wappenschildern (Einhorn, drei laufende Beine, vermutlich Waldenfels - Rabensteiner zu Döhlau, 13. Jahrhundert)
- Grabstein eines Grafen von Hirschberg (um 1280)
- Grabtumba des Klosterstifters Otto III. von Orlamünde († 1285)
- Grabstein eines Ritters Förtsch von Thurnau (um 1300)
- Grabstein für Graf Otto VI. von Orlamünde († 1340)
- Grabstein eines unbekannten Grafen von Orlamünde (um 1360)
- Grabstein für Ritter Hans von Künsberg († 1470)
- Grabstein für Ritter Heinrich von Künsberg († 1473)
- Grabstein für Ursula von Wirsberg († 1510)
- Grabstein für Ritter Sebastian von Wirsberg († 1523)
- Grabstein für Ritter Sigmund von Wirsberg († 1543)
- Grabstein mit Wappen Streitberg/Wallenrode (1965 aus der Ritterkapelle geborgen)
Fürstengruft
- Markgraf Georg Friedrich Karl († 1735)
- Prinz Christian Heinrich († 1708, in Himmelkron beigesetzt 1738)
- Prinz Albrecht Wolfgang (gefallen 1734, beigesetzt 1742)
- Markgraf Friedrich Christian († 1769)
Äbtissinnen des Klosters
Die folgende Liste orientiert sich an der Abfolge von 16 Äbtissinnen, die Pfarrer Theodor Zinck 1925 beschreibt. [3] Es ist aber davon auszugehen, dass vor Agnes von Weimar-Orlamünde bereits eine weitere Äbtissin oder Verwalterin tätig war. Die Äbtissinnen stammen aus lokalen Adelsgeschlechtern, den herrschenden Grafen von Orlamünde und den darauffolgenden Burggrafen von Nürnberg. Damit gibt es Parallelen zur Entwicklung des nahegelegenen Klarissenklosters Hof, siehe dazu die Liste der Äbtissinnen von Hof.
Nr. | Name | Amtszeit | Anmerkung | Wappen |
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1 | Agnes von Weimar-Orlamünde | Agnes stammte aus dem Haus der Grafen von Weimar Orlamünde. Mit Agnes als Tochter von Ottto III. beginnt Pfarrer Zinck die Abfolge der Äbtissinnen mit ihr als erster Äbtissin. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ||
2 | Kunigunde von Nothaft | bis 1370 | Kunigunde, auch Katharina stammte aus der Familie von Nothaft. | ![]() |
3 | Anna von Nürnberg | 1370–1383 | Anna stammte aus der Familie der fränkischen Hohenzollern. Sie war die Tochter des Burggrafen Johann II., der von den Grafen von Orlamünde die Herrschaft auf der Plassenburg und damit auch das von ihnen begründete Kloster übernahm. Ihre Mutter war Elisabeth von Henneberg († 1377), Tochter von Berthold VII. Anna war zuvor bereits Äbtissin im Kloster Birkenfeld. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() |
4 | Ruth von Mosbach-Lindenfels | |||
5 | Agnes von Wallenroth | Agnes († um den 22. Juli 1409) stammte aus der Familie von Wallenroth. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() | |
6 | Katharina Förtsch von Thurnau | 1409–1410 | Katharina stammte aus der Familie der Förtsch von Thurnau. | ![]() |
7 | Katharina Rieter | 1410 | Katharina († 1410) stammte aus der Familie der Rieter. | ![]() |
8 | Katharina von Schaumberg | 1410–1411 | Katharina stammte aus der Familie von Schaumberg. | ![]() |
9 | Longa von Kotzau | 1411–1428 | Nach dem Genealogen Alban von Dobeneck stammte Longa aus einem Zweig der Familie von Kotzau, der in Rehau und Leimitz begütert war und von ihrem Vater Goßwein begründet wurde. Eine weitere Äbtissin des Geschlechtes war Katharina von Kotzau im nahegelegenen Klarissenkloster Hof. | ![]() |
10 | Adelheid von Plassenberg | 1428–1460 | Adelheid stammte aus der Familie von Plassenberg. In ihrer Zeit als Äbtissin verheerten die Hussiten die Gegend. 1430 war auch das Kloster betroffen. Größere Schäden dürften aber nicht entstanden sein, da in der Folge von keinem größeren Wiederaufbau berichtet wurde und auch viele Kunstwerke die Zeit überdauerten. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() |
11 | Elisabeth von Künsberg | 1460–1484 | Elisabeth stammte aus der Familie von Künsberg. Die bedeutendste Baumaßnahme war wohl 1473 die Errichtung des Kreuzganges mit seinen vielen künstlerischen Elementen. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() |
12 | Margareta von Zedtwitz | 1484–1499 | Margareta stammte aus der Familie von Zedtwitz. Unter Margareta litt das Kloster unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, Klostergebäude wurden ruinös und die Bewirtschaftung der Ländereien gelang nur unvollständig. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() |
13 | Magdalena von Wirsberg | 1499–1522 | Magdalena stammte aus der Familie von Wirsberg. Sie hat die Klosterkirche um einen Flügel erweitert. Eine Inschrift mit ihrem Familienwappen und dem Wappen der Redwitz zeugt im Innenhof des Klosters von ihrer Bautätigkeit von 1516. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() |
14 | Ottilia Schenk von Siemau | 1522–1529 | Ottilia stammte aus der Familie der Schenk von Siemau. Während ihrer Zeit als Äbtissin tobte der Bauernkrieg im fränkischen Raum. Das sogenannte Oberland war davon aber weniger betroffen. In Bayreuth sammelten sich offenbar einige Aufrührer, die überlieferten Schäden des Klosters, z.B. die Entwendung eines silbernen Kreuzes, blieben jedoch überschaubar und Personen nahmen keinen Schaden. Ihr Epitaph befindet sich in der Kirche. | ![]() |
15 | Apollonia von Waldenfels | 1529–1543 | Apollonia stammte aus der Familie von Waldenfels. Die Reformation fand Einzug in der Region und fand in der Bevölkerung und bei den Geistlichen Zuspruch. Markgraf Georg verschaffte sich einen Überblick über das Vermögen des Klosters und forcierte die Übertritte zum Protestantismus, worüber sich der Bamberger Bischof Weigand von Redwitz beim Schwäbischen Bund beschwerte. | ![]() |
16 | Margarethe von Döhlau | 1543–1569 | Margarethe stammte aus dem Adelsgeschlecht von Döhlau. Albrecht Alcibiades nutzte die unsichere Lage aus, sich über die Vermögensverhältnisse des Klosters berichten zu lassen und auf anstehende Entscheidungen Einfluss auszuüben. 1545 wurde Margarethe bereits wieder als Äbtissin abgesetzt und finanziell abgefunden. Sie kehrte allerdings 1548 zurück und hatte nun den protestantischen Glauben angenommen. Margarethe wandelte schließlich einen kleinen Teil des Klosters in eine Schule für adelige Mädchen um. Die Schule bestand nur bis zum Ende des 16. Jahrhunderts und nahm zuletzt auch Bürgerliche und Jungen auf. Mit Äbtissin Veronika von Dölau war die Familie auch im nahegelegenen Klarissenkloster Hof vertreten. Als letzte Äbtissin stellt sie ihr Epitaph in der Kirche als Zeichen des neuen Glaubens mit einem Kruzifix an Stelle des Krummstabes dar. |
Literatur
- Werner Bergmann: Rätsel um ein altes Deckengewölbe - Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen zu 16 spätmittelalterlichen Ordenszeichen. In: Orden und Ehrenzeichen - Das Magazin für Sammler und Forscher. BDOS-Jahrbuch 2001.
- Bilabel: Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Klosters Himmelkron. In: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde von Oberfranken, 15. Heft, 2. Heft, Bayreuth 1882.
- Hans-Martin Jungmeier: Die Baille-Maille-Allee zu Himmelkron. In: Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken. Nr. 188. 1992.
- Johann Loer: Kurze Beschreibung des löblichen Jungfrauenklosters Himmelkron.
- Helmuth Meißner: 500 Jahre Klosterkreuzgang Himmelkron. In: Geschichte am Obermain. Band 8. 1973/74.
- Helmuth Meißner: Der Kreuzgang Himmelkron. Geschichte und Beschreibung. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 54. 1974.
- Helmuth Meißner: Stiftskirche, ehemaliges Kloster und Schloss Himmelkron. München/Berlin 1998.
- Helmuth Meißner: Wappendarstellungen in und um das ehemalige Kloster Himmelkron. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 83, 2003.
- Helmuth Meißner: Wappendarstellungen in Himmelkron. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 85, 2005.
- Helmuth Meißner: Die Orlamünde-Epitaphien in Himmelkron. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 86, 2006.
- Karl Müssel: Des Himmels Krone am Weißen Main. Schicksal und Wandel eines Zisterzienserinnenklosters. In: Unser Bayern. Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung. Jahrg. 28/Nr. 8. 1979.
- Hans Roser: Klöster in Franken. Freiburg 1988. S.229-232.
- Johann E. Teichmann: Historische Beschreibung des alten Frauen-Closters Himmelcron, Bayreuth 1739. (Digitalisat -PDF)
- Theodor Zinck: Himmelkron - Beschreibung seiner Vergangenheit und Gegenwart. Bayreuth 1925.
Einzelnachweise
- ↑ Werner Bergmann: Rätsel um ein altes Deckengewölbe - Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen zu 16 spätmitteralterlichen Ordenszeichen. In: BDOS Jahrbuch.
- ↑ Theodor Zinck: Himmelkron - Beschreibung seiner Vergangenheit und Gegenwart. Bayreuth 1925. S.40f.
- ↑ Theodor Zinck: Himmelkron - Beschreibung seiner Vergangenheit und Gegenwart. Bayreuth 1925. S.16-32.
Weblinks
Koordinaten: 50° 3′ 44,3″ N, 11° 35′ 35,5″ O