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Skype

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Skype

Skype-Logo als Symbol
Skype-Markenlogo
Das Skype-Logo als Symbol oben, und als Markenlogo unten
Basisdaten

Entwickler Skype Technologies (Eigentümer ist Skype Ltd.)
Erscheinungsjahr 29. August 2003[1], 2003
Aktuelle Version 5.0.0.156 (Windows), 14. Dezember 2010;
2.8.0.866 (Mac OS X), 29. November 2010;
2.1.0.81 Beta (Linux), 3. September 2009;
3.0.0.256 (Pocket PC), 29. Juni 2009;
2.1.2 (iPhone OS), 12. Oktober 2010
Betriebssystem Microsoft Windows, Mac OS X, Linux, Pocket PC,
Android, Symbian, PSP, iPhone OS
Programmier­sprache Delphi, Objective-C, C++, Object Pascal
Kategorie VoIP, IM, P2P
Lizenz proprietär
deutschsprachig ja
www.skype.com

Skype ist eine kostenlose VoIP-Software mit Instant-Messaging-Funktion, Dateiübertragung und Videotelefonie, die ein proprietäres Protokoll verwendet.

Sie ermöglicht das kostenlose Telefonieren zwischen Skype-Kunden via Internet sowie das gebührenpflichtige Telefonieren ins Festnetz und zu Mobiltelefonen (SkypeOut). Internettelefonate mit Kunden anderer Anbieter sind nicht möglich. Der ebenfalls gebührenpflichtige Dienst SkypeIn ermöglicht es, auch Anrufe aus dem herkömmlichen Telefonnetz entgegenzunehmen; solche Online-Nummern lassen sich für 25 Länder kaufen, ohne physisch in diesen Ländern anwesend zu sein. In der aktuellen Version für Windows und Mac sind Konferenzschaltungen mit bis zu 25 Gesprächsteilnehmern möglich.

Technische Eigenschaften

Die Software arbeitet hinter den meisten Firewalls und NAT-Routern problemlos, da für die Kommunikation unter anderem eine Variante des STUN-Protokolls zur Verbindung verwendet wird.[2] Darüber hinaus kann Skype die TCP-Ports 80 und 443 zum Verbindungsaufbau verwenden, die normalerweise für das Surfen im World Wide Web Verwendung finden.

Zur Datenkompression verwendet Skype die Codecs SVOPC (16 kHz), AMR-WB (16 kHz), G.729 (8 kHz), G.711, früher auch ISAC und ILBC. Seit 2009 kommt der hauseigene Audio-Codec SILK zum Einsatz, dessen Quelltext im März 2010 bei der IETF eingereicht wurde.[3]

Skype arbeitet dabei mit jeder Standard-Headset- oder Mikrofon-Lautsprecher-Konfiguration – es wird das im Betriebssystem eingebundene Gerät erkannt.

Bei Verbindungen von PC zu PC wird laut Skype eine Verschlüsselung mit AES-256 verwendet, die Schlüssel würden mit 1.536 bis 2.048 Bit RSA übertragen.[4] Da es sich aber um ein Closed-Source-Programm handelt, können diese Angaben nicht von jedermann überprüft werden. Sie sind jedoch durch eine von Skype beauftragte Security Evaluation des renommierten Kryptologieexperten Tom Berson am 18. Oktober 2005 bestätigt worden.[5] Kritik äußerte dagegen der Entwickler von PGP, Phil Zimmermann, im Zusammenhang mit Plänen für eine eigene VoIP-Software, Zfone.[6] Seit Mitte 2010 sind die Verschlüsselungsmethoden von Skype auch öffentlich enttarnt.[7] Durch Reverse Engineering wurde ermittelt, dass neben AES-256 drei Varianten von RC4 verwendet werden, deren Implementierungen angreifbar sind.[8] Skype konnte schon zuvor durch Ermittlungsbehörden abgehört werden.[9]

Da Skypes VoIP-Protokoll proprietär ist, kann es nur mit der originalen Skype-Software genutzt werden. Über das Skype-API ist es auch für externe Programme möglich, auf die Funktionalitäten des Skype-Clients und Teile des Netzwerkes zuzugreifen. Dies wird u. a. vom SAM-Anrufbeantworter genutzt. Neben dem Telefonieren ist der Haupteinsatz von Skype das Instant Messaging, wobei auch Chats mit mehreren Teilnehmern möglich sind, sowie das Übertragen von Dateien. Weiterhin existieren z. B. Skype-Plug-ins für Adium, Miranda IM, Pidgin und Trillian, die die gemeinsame Nutzung von Skype mit anderen Protokollen in einem einzigen Instant Messenger ermöglichen. Hierbei muss allerdings das Skype-Hauptprogramm im Hintergrund laufen.

Die Struktur von Skype ist im Rahmen des Peer-to-Peer-Netzes (FastTrack) teilweise dezentral, beispielsweise das Telefonbuch. Die Authentifizierung und das Abrechnen hingegen erfolgen über einen zentralen Rechner. Ebenso werden Verbindungen von PC zu PC teilweise über andere Skype-Teilnehmer („Super-Nodes“)[10][11] weitergeleitet, während die Gespräche ins Festnetz über speziell dafür vorgesehene Rechner abgewickelt werden. Bei Telefongesprächen in das Fest- oder Mobilfunknetz können die SIP-Dienste anderer Provider nur über die SkypeOut-Funktion genutzt werden.

Skype kann auch von einem Wechseldatenträger, wie beispielsweise einem USB-Stick, betrieben werden.[12]

Kauf durch eBay

Im September 2005 kaufte eBay Skype für 3,1 Milliarden US-Dollar.[13] Davon wurden 2,6 Milliarden US-Dollar sofort gezahlt, der Rest als Aktien, verteilt auf die Jahre 2008 und 2009. Für die weiteren Zahlungen müssen allerdings bestimmte finanzielle Ziele erreicht werden.[14] Im September 2009 bestätigte eBay den Verkauf von 65 % der Aktienanteile zu 1,9 Mrd. US-Dollar in bar an die Investmentgesellschaft Silver Lake.[15]

Versionsunterschiede

Skype verfolgte bis einschließlich Ende 2007 eine Versionierungs-Politik in kleinen Schritten mit vielen Versionen. Meist erschien alle zwei Wochen donnerstags eine neue Version. Seit Ende 2007 jedoch scheint eine neue Strategie mit viel längeren Zyklen verfolgt zu werden.

Windows

Die erste Version in der 0.9er Reihe erschien am 29. August 2003 und wurde etwa 1 Jahr als öffentliche Beta-Version weiterentwickelt, bis am 27. Juli 2004 die Final Version 1.0 freigegeben wurde, die neben den Basisfunktionen auch schon den kostenpflichtigen Dienst SkypeOut nutzen konnte.

Seit Version 1.2 (23. März 2005) bietet Skype auch einen Anrufbeantworter (Voicemail) (seit Version 1.3 kann man als Nutzer des Skype-Anrufbeantworters jedem anderen Nutzer eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, auch wenn dieser selbst keinen Skype-Anrufbeantworter nutzt) sowie den Dienst SkypeIn kostenpflichtig an. Bei SkypeIn wird dem Nutzer eine Festnetznummer zugeteilt, über die er via Skype erreichbar ist.

Seit Version 1.4 (28. September 2005) ist die Funktion „Anrufweiterleitung“ implementiert, die es erlaubt, via Skype eingehende Gespräche an andere Skype-Benutzerkonten oder ins normale Festnetz weiterzuleiten.

Mit der Version 2.0 (5. Januar 2006) wurde eine Funktion zur Videotelefonie in die Anwendung integriert. Die maximale Auflösung beträgt 640×480 Pixel bei 25 Bildern pro Sekunde, sofern ein Rechner mit zwei Prozessorkernen („Dual Core“) in Verbindung mit einer geeigneten Webcam eines bestimmten Herstellers verwendet wird.[16][17] Bei Windows NT wird DirectX 9.0 für Videoanrufe benötigt.

Version 2.5 (3. Mai 2006) führt u. a. Skypecasts (eine Art VoIP-Diskussionsgruppe), SMS, eine Integration der Outlook-Kontakte und neue Bezahlmöglichkeiten (direkte Bezahlung von SkypeOut aus der Software heraus) ein.[18] Skypecast wurde bald wieder stillgelegt; Näheres dazu unten.

Seit der Beta-Version 3.0.0.106 (8. November 2006) werden unter anderem öffentliche Chats unterstützt, mit deren Hilfe jeder Nutzer einen öffentlichen Chatraum erstellen kann, der jedoch weiterhin per P2P funktioniert. Außerdem wurde ein Add-on-Manager in die Software integriert, wodurch nun nicht mehr jedes Add-on einzeln installiert zu werden braucht.

Die Version 3.5 (13. Juni 2007) erlaubt nachträgliche Korrekturen von bereits abgesandten Chat-Nachrichten.

Die am 15. November 2007 für Windows veröffentlichte Version 3.6 erreicht eine höhere Video-Qualität (VGA-Auflösung mit 640×480 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde). Dies wird derzeit ausschließlich Nutzern von Mehrkernprozessor-Computern und der Logitech-Webcam-Generation mit der Funktion High Quality Video ermöglicht.[19]

Die Version 4.0, erschienen am 3. Februar 2009, bietet einige Bugfixes, eine überarbeitete Benutzeroberfläche und ein deutlich größeres Videofenster als ihr Vorgänger. Ein neu integrierter Bandbreiten-Manager soll für fehlerfreiere Übertragungen sorgen.[20]

In Version 4.1, erschienen am 30. Juni 2009, wurde eine Funktion zur Übertragung des Bildschirminhaltes integriert. Dies ist momentan jedoch nur einseitig und nicht durch beide Gesprächspartner gleichzeitig möglich.[21]

Mit Version 5.0, die am 14. Oktober 2010 veröffentlicht wurde, wurde die Unterstützung von Videokonferenzen mit bis zu vier Teilnehmern und eine Facebook-Integration eingeführt.[22]

Linux

Version 1.0 (18. März 2005) führte Unterstützung für SkypeIn und den Anrufbeantworter ein. Seit der Version 2.0.0.63 wird auch Videotelefonie unterstützt. Skype weist unter Linux seit 2008 einen für die Benutzung gravierenden Fehler auf: Für das Hinzufügen oder das erfolgreiche Auffinden von Kontakten müssen diese auch gleichzeitig eingeloggt sein.[23] Am 27. August 2009 wurde die Version 2.1.0.47 freigegeben, die auch direkte PulseAudio-Unterstützung bietet. Es wird zwar ein 64-bit-Paket für Ubuntu angeboten, es enthält jedoch nur ein auf 64-bit-Ubuntu installierbares 32-bit-Skype.

Mac OS X

Seit 2005 wird auch Mac OS X unterstützt. Die aktuelle Skype-Version setzt mindestens OS X 10.3.9 „Panther“ und einen G4-Prozessor mit 800 MHz voraus. Am 14. Oktober 2010 wurde die aktuelle Version, 2.8.0.851 (Mac OS X) freigegeben.

Verbreitung

Skype ist für Microsoft Windows, Mac OS X, Linux, das iPhone, Android, Symbian und Pocket PC verfügbar. Für Windows ist es offiziell erst ab Windows 2000 verfügbar, die Nutzung unter Windows ME und Windows 98 SE ist jedoch möglich.

Laut Anzeige im Client sind inzwischen mehr als 20 Millionen Benutzer „online“, d. h. über Skype erreichbar (Tagesspitzenwert). Laut der offiziellen Skype-Internetseite wurden bereits etwa 26 Milliarden Minuten vermittelt (Stand: 26. März 2006); die Software wurde über 2,4 Milliarden mal heruntergeladen (Stand: 5. November 2010).[24]

Skype-Hardware

Verschiedene Hersteller vertreiben Hardwareprodukte, die für VoIP-Einsatz mit Skype entwickelt wurden. Dabei handelt es sich zumeist um Schnurlostelefone, deren Basisstation zum einen an das analoge Telefonnetz (PSTN) angeschlossen werden, zum anderen aber auch eine Schnittstelle (in der Regel USB) zur Verbindung mit einem PC bereitstellen. Vom Mobilteil aus können Gespräche in beiden Netzen geführt werden. Eine Stand-Alone-Nutzung, die eine Vermittlung von Gesprächen ins Skype-Netz ermöglicht, ohne dass ein zusätzlicher Rechner mit laufender Skype-Applikation angeschlossen sein muss, ist auch möglich.

Für das kabellose und rechnerfreie Telefonieren werden seit Herbst 2006 von Skype Technologies lizenzierte Mobiltelefon-ähnliche Endgeräte unter der Bezeichnung „Wi-Fi Phone“ angeboten, in denen Skype-Software integriert ist und die sich unmittelbar an WLANs anmelden können. Während freie und passwortgeschützte offene Funknetze wie Hot Spots oder private Netze genutzt werden können, können solche Netze, für deren Zugang eine Anmeldung in einem Browserformular nötig ist (wie z. B. viele Universitätsfunknetzwerke), mit Wi-Fi-Telefonen nicht genutzt werden. Das vom Telefon abgefragte Passwort bezieht sich nur auf die eventuell vorhandene WEP/WPA-Verschlüsselung.

Skype auf dem Mobiltelefon

Anfang 2006 schlossen sich 15 große Mobilfunkanbieter aus Europa und Asien zusammen, um gemeinsam gegen Instant-Messaging-Services wie Skype in Mobilfunknetzen vorzugehen und einen eigenen Instant-Messaging-Service auf Basis des IMPS zu erstellen.[25] Umgekehrt versuchte Skype in den USA seit einiger Zeit die Mobilfunknetzbetreiber daran zu hindern, die Nutzung von Skype auf dem Handy zu blockieren.[26]

Am 24. April 2008 hat Skype die Unterstützung von ca. 50 javafähigen Mobiltelefonen bekanntgegeben.[27] Außerdem wird Skype auf der PlayStation Portable unterstützt, allerdings ist dafür ein Mikrofon notwendig.[28] Bereits seit 2006 ist die Skype-Software in abgewandelter Form (sogenannter Client) für Smartphones mit Windows Mobile verfügbar.[29][30] Seit dem 5. Oktober 2010 gibt es eine offizielle Skype Version für Android Smartphones ab der Betriebssystem-Version 2.1 "Eclair".[31][32]

Bei der Entwicklung von Skype-Software für Mobiltelefone arbeitet Skype mit der Firma iSkoot zusammen, die seit Mitte 2006 einen von Skype lizenzierten Client für Symbian und Java herstellt. Dabei wird die Verbindung im Mobilfunknetz als normaler Sprachanruf realisiert, und erst durch einen Proxy in der Vermittlungsstelle des Mobilfunknetzes wird die Verbindung zwischen Mobilfunknetz und Skype-Netzwerk hergestellt. Damit werden die teilweise höheren Latenzzeiten bei Datenübertragungen in Mobilfunknetzen umgangen.[33][34] Der Service ist derzeit in 41 Ländern in Nordamerika, Europa und Asien verfügbar. Dies geschieht teilweise in Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern, die die Proxies betreiben und die Verbindung im Mobilfunknetz kostenlos oder gegen eine Monatspauschale zur Verfügung stellen.[35][36] Auch der Mobilfunkanbieter Drei bietet eine auf iSkoot basierende Software für die Skype-Nutzung am Handy an.

Mittlerweile werden auch SkypeIn und SkypeOut unterstützt. Zu diesem Zweck wird eine Sprachverbindung zu einem eigenen iSkoot-Festnetzanschluss im jeweiligen Land aufgebaut und das Gespräch von dort über den Skype-Benutzer weitervermittelt. Es entstehen Gebühren für den Aufbau der Sprachverbindung zum Festnetz und für SkypeOut; Daten werden dabei kaum übertragen, da es sich nicht um eine VoIP-Verbindung handelt.

Andere Hersteller wie Nimbuzz und Fring bieten ebenfalls Möglichkeiten, Skype auf dem Mobiltelefon zu nutzen, so unterstützt Nimbuzz Skype auf dem Blackberry-Telefon und auf Android Smartphones. Anders als bei der iSkoot-Lösung wird hier die Sprachübertragung auch im Mobilfunknetz als Datenübertragung geführt, benötigt also eine höhere Bandbreite bzw. liefert eine schlechtere Sprachqualität und erzeugt je nach Tarif entsprechend andere Kosten. Auch hier wird ein Proxy verwendet, um die Verbindung zwischen Client und dem eigentlichen Skype-Netz herzustellen.

Eine weitere Möglichkeit, Skype auf Mobiltelefonen zu nutzen, ist Skype Lite [37] für Android-Telefone.

Das Nokia N900, welches werksseitig als Betriebssystem Maemo 5 verwendet, verfügt über eine integrierte Skype-Funktionalität, wodurch keine zusätzliche Client-Software mehr nötig ist. Dies beinhaltet sowohl die reine Chat-Funktion als auch Skype-Anrufe mit Videotelefonie.

3 Skypephone

Am 29. Oktober 2007 hat Skype sein eigenes Handy vorgestellt, das 3 Skypephone.[38] Seine „Skype-Taste“ erlaubt kostenlose Skype-Anrufe und Skype-Chat durch einen iSkoot-Clienten. Das Handy wurde gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter 3 entwickelt und wird anscheinend zunächst exklusiv über diesen vertrieben. Es erhielt die Auszeichnung „Global Mobile Award“ in der Kategorie „Bestes Handy“ im Rahmen des „Mobile World Congress“ in Barcelona[39] Derzeit wird es nur in Österreich, Großbritannien, Italien, Dänemark, Irland, Schweden, Hongkong und Australien verkauft.[40]

Skypecast

Skypecasts waren sogenannte moderierte Gruppencasts, auf die jeder zugreifen konnte. Skypecasts wurde am 1. September 2008 eingestellt.[41] Dazu schreibt Skype auf seiner Website: Durch Beobachtung der Produktnutzung und erhaltenes Feedback kamen wir zu dem Schluss, dass Skypecasts die hohen Standards und Erwartungen, die wir an eine Kommunikationslösung für unsere Skype-Community stellen, nicht uneingeschränkt erfüllen konnte.

Skype Connect

Seit 19. Mai 2010[42] bietet Skype über den Skype Manager die Möglichkeit, einen Skype Connect Account anzulegen, der eine Anbindung von SIP-Telefonanlagen wie beispielsweise Asterisk an Skype ermöglicht. Der Service kostet derzeit 4,95 € pro freigeschalteter Leitung (nutzbar für ein- und ausgehende Telefonate). Um Anrufe auf die SIP-Telefonanlage entgegennehmen zu können, muss zumindest eine Leitung freigeschaltet sein. Laut Skype[43] ist es allerdings nicht möglich andere Skype Benutzer über die SIP-Telefonanlage anzurufen.

Kritik

Die Software ist mit anderen VoIP-Angeboten, die mit den offenen Standards SIP oder H.323 arbeiten, nicht kompatibel.

Viele Nutzer, die von Instant-Messaging-Anbietern gewohnt sind, Nachrichten auch zu senden, wenn der Gesprächspartner gerade nicht online ist, bemängeln, dass dies in Skype nicht möglich ist. Bis heute liegt keine offizielle Stellungnahme des Unternehmens dazu vor. Diese Funktion würde die Speicherung der Nachrichten auf Skype-Servern notwendig machen. In Version 5 ist dieses Feature integriert.

Skype wird in vielen Unternehmensnetzwerken nicht zugelassen, da die eingesetzte Peer-to-Peer-Technik von den Verantwortlichen als sicherheitstechnisch fragwürdig eingestuft wird. So rät ein Bundesverband mittelständischer Systemhäuser davon ab, die Software im professionellen Umfeld einzusetzen:

„Noch genügt der Leistungsumfang nicht für den professionellen Bedarf, […] Problematisch ist aber insbesondere, dass die Installation von Skype leicht jegliche Bemühungen der IT-Verantwortlichen, ein hochverfügbares und sicheres Netz zu etablieren, zunichte machen kann. Skype umschifft spielend zentrale Mechanismen; Löcher werden in die Firewalls gerissen. Der Schutz gegen Viren, Trojaner etc. wird damit ausgehebelt, und ebenso verliert das Unternehmen die Kontrolle über den externen Datenverkehr.“

VAF Bundesverband Telekommunikation e. V.: VAF Report, Herbst 2007.[44]

Auch Analysten im internationalen Umfeld warnen vor Sicherheitsrisiken für Unternehmen, die durch die Verwendung von Skype entstehen.[45][46]

Skype versucht beispielsweise, den Einsatz von Analyseprogrammen wie Debuggern durch Verschlüsselung zu verhindern. Auch verhindert das Programm seine Veränderung.[47]

Außerdem erzeugt der Betrieb von Skype durch seine P2P-Natur den typischen und unvermeidlichen permanenten Datenverkehr (Overhead, z. B. durch Telefonbuchanfragen von anderen Peers). Im Leerlauf kann bis zu einem Gigabyte pro Monat anfallen. Eine Stunde Telefonieren erzeugt ca. 30 Megabyte Verkehr.[48]

Um Skype für Telefonate nutzen zu können, wird ein Internetzugang mit mindestens ISDN-Geschwindigkeit benötigt; ein Telefonmodem genügt nicht, da die Datenrate zu gering ist. Der Komprimierungscodec stellt sich zwar auf die geringe Sendegeschwindigkeit ein; die Verzögerungen bei der Übertragung machen ein vernünftiges Gespräch aber unmöglich.

Wenn das Skype-Guthaben eines Kontos mehr als sechs Monate nicht für einen kostenpflichtigen Dienst (SkypeOut, SMS, Personalisierung) genutzt wird, verfällt es ersatzlos. Dieser Zeitraum verlängert sich immer um sechs Monate nach der letzten Nutzung eines dieser Dienste.

Für Unmut bei vielen Anwendern sorgte im Frühjahr 2006 die Erweiterung der Funktion für Konferenzschaltungen in der Version 2.0 der Skype-Software, die nun zwar zehn statt fünf Teilnehmer zulässt – allerdings nur, wenn im Rechner des Konferenzleiters ein Mehrkernprozessor der Firma Intel arbeitet. Die offizielle Begründung dafür war ein enormer Leistungsbedarf derartiger Funktionalität, den laut Skype und Intel nur diese Prozessoren decken könnten. Die zu jenem Zeitpunkt aktuellen Athlon-64-CPUs des Intel-Konkurrenten AMD boten jedoch keineswegs weniger Leistung, weshalb diese Kopplung der Funktionalität an bestimmte Prozessoren schnell als reiner Marketingtrick galt. Tatsächlich erschien nach wenigen Wochen ein Hack für den Skype-Client, der die 10er-Konferenzen auch auf anderen CPUs freischaltete und damit die Behauptungen von Skype und Intel als offenkundig falsch entlarvte. Diese künstliche Einschränkung existiert mit der Beta-Version 2.6.0.103 seit Oktober 2006 nicht mehr, und man kann mit jedem Prozessor Konferenz-Chats mit bis zu zehn Teilnehmern aufbauen.

Im Februar 2007 wurde durch einen Software-Bug bekannt, dass Skype nach dem Start im Verzeichnis für temporäre Dateien eine ausführbare Datei namens 1.com anlegt, die sämtliche BIOS-Informationen des PCs auslesen kann; Skype versucht, ein Auslesen dieser Datei zu unterbinden. Nach Aussage von Skype diene diese Überprüfung dem „Skype Extras Manager“ zur eindeutigen Identifizierung von Rechnern, damit sichergestellt werde, dass lizenzpflichtige Extras nur von berechtigten Lizenznehmern installiert und betrieben würden.[49][50][51]

Im April und Mai 2007 gab es offenbar Probleme mit dem Guthaben-Bezahlsystem, das über die Firma Global Collect abgewickelt wird. In vielen Internetforen tauchten Beschwerden von Nutzern auf, denen Geld abgebucht wurde, die aber wochenlang auf ihre Gutschrift warten mussten. Auf schriftliche Beschwerden folgte wochenlang keine Reaktion. Weiterhin gab es auch keine offizielle Stellungnahme zu dem Thema.

Einwohner der Volksrepublik China werden, wenn sie auf die Skype-Website zugreifen, auf die Seite eines chinesischen Partners weitergeleitet, von der eine eigene chinesische Version von Skype heruntergeladen werden kann: TOM-Skype. 2008 deckten Menschenrechtsaktivisten der Forschergruppe Citizen Lab der Universität Toronto auf, dass Skype in China Nachrichten auf politische Begriffe durchsucht und diese mitschneidet. Auch wurden in diesem Zusammenhang Mitteilungen mit persönlichen Daten, Benutzernamen, IP-Adressen oder Telefonnummern mitprotokolliert[52][53] und auf mehreren Servern von TOM, dem chinesischen Partner von Skype, gespeichert. Die Daten gerieten auch auf ungesicherte Server, die ganz einfach von außen zugänglich sind und sogar die Codes zur Entschlüsselung der Daten enthielten. Auch Nutzer der „normalen“ internationalen Versionen von Skype fallen der chinesischen Kontrolle zum Opfer, wenn sie mit einem der 70 Millionen Nutzer von TOM-Skype kommunizieren.[54] Skype erklärte dazu, die Gesetze und Vorschriften vor Ort einzuhalten.[55]

Eine ähnliche einschränkende Marketingaktion wie die oben genannte Intel-Kooperation startete Skype mit der im November 2007 für Windows veröffentlichten Version 3.6, deren höhere Video-Qualität ausschließlich Nutzern von Webcams der Firma Logitech ermöglicht wurde.[56]

2007 wurde Skype von gpl-violations.org erfolgreich wegen Verletzung der GPL verklagt. Ein auf Linux basierendes Telefon war von Skype ohne die Quelltexte ausgeliefert worden.[57][58]

Abhörsicherheit

Skype kann nicht als abhörsicher gelten. Es bietet zwar die Verschlüsselung bei direkten Gesprächen zwischen Benutzern an, was für Kriminelle und Strafverfolgungsbehörden erhebliche Probleme schafft,[59] jedoch wollte ein Sprecher von Skype in einem Interview eine grundsätzliche Abhörmöglichkeit nicht ausschließen.[60] Dort antwortete Kurt Sauer, Leiter der Sicherheitsabteilung von Skype, auf die durch ZDNet gestellte Frage, ob Skype die Gespräche abhören könne, ausweichend: „Wir stellen eine sichere Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung. Ich werde Ihnen nicht sagen, ob wir dabei zuhören können oder nicht.“ Auch deutet die Implementierung eines Textfilters in China[61][53] darauf hin, dass von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, wenn dies erforderlich ist, um geschäftliche Interessen zu wahren.

2008 wurde bekannt, dass österreichische Behörden und Polizei Skype abhören können.[62]

2009 warf die europäische Behörde zur Koordinierung grenzüberschreitender Strafermittlung (Eurojust) Skype vor, das Abhören von VoIP-Telefonaten durch ein Verschlüsselungssystem zu verhindern. Dieser Vorwurf wurde zurückgenommen, als Skype seine Zusammenarbeit anbot.[63]

2010 wurde bekannt, dass staatliche Stellen in Deutschland Skype heute genauso abhören können wie das normale Telefon. Skype-Abhörprotokolle wurden bereits vor Gericht verwendet. [64]

Wie im Oktober 2010 bekannt wurde, benutzt der deutsche Zoll im Rahmen der sog. Quellen-Telekommunikationsüberwachung eine speziell entwickelte Software, um Inhalte von Gesprächen über Skype, noch bevor sie verschlüsselt wurden, auf einen bestimmten Server auszuleiten.[65]

Siehe auch

Literatur

 Wikinews: Kategorie: Skype – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Ars Staff: “How can they be so good?”: The strange story of Skype. 3. September 2018 (englisch, abgerufen am 5. Mai 2025).
  2. An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol (englisch; PDF, ≈ 286 KB) – Dokument bei der Columbia-Universität, vom 15. September 2004
  3. SILK (englisch) – Seite bei Skype Developer; Stand: 18. Oktober 2010
  4. Skype Technologies: Datenschutz FAQ, vorletzte Frage: Was für ein Verschlüsselungstyp wird verwendet? auf skype.com, 2006
  5. Tom Berson: Skype Security Evaluation auf skype.com mit Signatur, 18. Oktober 2005, englisch, PDF Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  6. Kate Greene: „Verschlüsselung ist nicht nur Schwarz und Weiß“, Technology Review, Interview mit Phil Zimmermann zum Thema VoIP und Verschlüsselung, 9. Juni 2006
  7. Hacker knackt Skype-Verschlüsselung. Spiegel-Verlag, 9. Juli 2010, abgerufen am 10. Juli 2010.
  8. Skype's Biggest Secret Revealed. Sean O’Neil, 7. Juli 2010, abgerufen am 10. Juli 2010.
  9. lawblog.de: Skype: Staat hört mit, 17. August 2010
  10. Skype supernodes sap bandwidth. In: Computerworld. IDG, abgerufen am 17. Juni 2006.
  11. Skype User Guide: How to prevent Skype „SuperNodes“, 11. Juni 2007, englisch
  12. Skype FAQ (inoffiziell): How to run Skype from a USB stick, 10. September 2007, englisch
  13. http://www.heise.de/newsticker/eBay-will-Skype-an-die-Boerse-bringen--/meldung/136178
  14. golem.de: eBay kauft Skype für maximal 3,3 Milliarden Euro, Newsmeldung, 12. September 2005
  15. Volker Briegleb: eBay gibt Mehrheit an Skype ab. In: heise online. Heise Zeitschriften Verlag, 1. September 2009, abgerufen am 1. Februar 2010.
  16. Skype Technologies: Skype video calls with high resolution and frame rate, Artikel in Skype Developer Zone, 5. Januar 2007 Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  17. Skype Technologies: What do you need to make High Quality Video calls in Skype?, Artikel in Skype Knowledgebase Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  18. Heise News: Betaversion der Skype-Software beherrscht „Skypecasts“, 3. Mai 2006
  19. heise online: VGA-Videos mit Skype 3.6, 15. November 2007
  20. winfuture.de: Skype 4 mit besseren Video-Funktionen erschienen, 3. Februar 2009
  21. developer.skype.com: [1], 30. Juni 2009
  22. Skype 5.0 veröffentlicht - mit Facebook-Integration – Artikel bei der GameStar, vom 15. Oktober 2010
  23. Problems adding new contact
  24. Skype Technologies: Skype Statistics Newsfeed Statistiken als RSS-Feed, minütlich aktualisiert, englisch
  25. heise mobile: 3GSM: Mobilfunker-Pakt gegen Skype, ICQ & Co., 14. Februar 2006
  26. heise mobil: Skype fordert neutrale US-Mobilfunknetze, Newsmeldung, 22. Februar 2007 Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  27. Skype: Skype Tests Software for Mass-Market Mobile Phones, April 24, 2008
  28. Skype: Skype Expands Mobile Strategy at 2008 International CES, January 7, 2008
  29. Skype: Skype wird mobil.
  30. heise mobil: Skype for Mobile Beta 2.2. veröffentlicht Skype 2.0 für Pocket PC , Newsmeldung, 14. Februar 2006
  31. heise.de: Telefonie-Software Skype für Android-Handys, October 10, 2010
  32. skype.com: Skype für Android-Telefone, October 10, 2010
  33. heise.de: iSkoot macht Skype mobil, 10. August 2006
  34. Computerwelt.at: iSkoot bringt Skype aufs Handy, 15. Januar 2007
  35. iSkoot Pressemitteilung: Skype Selects iSkoot to Deliver Mobile Solution to Mobile Operators, 16. November 2006 (englisch) Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  36. heise mobil: 3 Austria startet X-Series, 30. Mai 2007
  37. Planetskype.de: Skype Lite auf Android
  38. PC-Welt: Skype bringt erstes Handy, 29. Oktober 2007.
  39. Global Mobile Awards 2008 – Winners Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  40. Skype: 3 Skypephone kaufen
  41. Skype: Skypecast ende
  42. Skype: Our new tool to manage Skype in your business
  43. Skype: Skype Connect User Guide
  44. VAF Bundesverband Telekommunikation e. V.: VAF Report, Mitgliedermagazin, Information für mittelständische Systemhäuser, Ausgabe Herbst 2007, Seite 11
  45. ZDNet.de Newsticker: Burton Group schießt scharf gegen Skype, 21. März 2006
  46. Computerwoche.de: Burton Group warnt Unternehmen vor Skype, 17. März 2006.
  47. An Analysis of the Skype Peer-to-Peer Internet Telephony Protocol
  48. meinskype.de: Skype Traffic Analyse, 26. Juli 2005
  49. Heise News: Skype liest BIOS-Daten aus, 7. Februar 2007
  50. Skype Technologies: Skype Extras plug-in manager Beitrag im Skype Security Blog, 8. Februar 2007, englisch
  51. Heise Newsticker: Skype Extras Manager nutzt BIOS-Daten für DRM, 9. Februar 2007
  52. tagesschau.deVorlage:Tagesschau, 3. Oktober 2008 Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar.)
  53. a b heise.de Skype in China filtert und speichert politische Mitteilungen , 2. Oktober 2008
  54. Skype räumt Zensur und Verstöße gegen Privatsphäre in China ein, Heise online, 3. Oktober 2008; John Markoff: Surveillance of Skype Messages Found in China New York Times, 1. Oktober 2008.
  55. Skype räumt Zensur und Verstöße gegen Privatsphäre in China ein, Heise online, 3. Oktober 2008
  56. heise.de: VGA-Videos mit Skype 3.6, 15. November 2007
  57. www.golem.de: Skype wegen GPL verklagt, 24. Juli 2007
  58. laforge.gnumonks.org: Skype wegen GPL verklagt, 8. Mai 2008
  59. www.spiegel.de: Skype ist schwer abzuhören, 10. Oktober 2007
  60. ZDNet: Interview mit Kurt Sauer „Telefonieren übers Internet: Wie sicher ist Skype wirklich?“, 13. Februar 2007
  61. gulli.com: Textfilter in China, 19. April 2006
  62. http://www.heise.de/security/Spekulationen-um-Backdoor-in-Skype--/news/meldung/113281
  63. http://www.heise.de/newsticker/EU-Strafermittler-nehmen-Vorwuerfe-gegen-Skype-zurueck--/meldung/133731 EU-Strafermittler nehmen Vorwürfe gegen Skype zurück
  64. http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/08/17/skype-staat-hort-mit/
  65. Spezialprogramm: Zollfahnder belauschen Web-Telefonate. Spiegel Online, 9. Oktober 2010, archiviert vom Original am 9. Oktober 2010; abgerufen am 9. Oktober 2010.