Zum Inhalt springen

Lego

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. März 2004 um 18:05 Uhr durch Franzlst (Diskussion | Beiträge) (Titel wurde auf ausführliche Seite verlinkt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

LEGO ist eine dänische Spielzeugfirma, die vor allem für ihre so genannten Legosteine bekannt ist: Kunststoff-Klötzchen, die aufeinander gesteckt werden können, um Modelle oder Spielzeuge zu bauen.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1932 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen gegründet. 1934 erfand er den Namen "LEGO" als Abkürzung für das leg godt, dänisch für spiel gut.

1949 wurden Legosteine eingeführt, die den heutigen Steinen bereits ähnelten. Es handelte sich um farbige Kunststoffquader, deren Oberseite wie bei den heutigen Steinen mit Noppen besetzt waren, deren Unterseite jedoch völlig hohl war, was dazu führte, dass aus diesen Steinen gebaute Modelle nicht besonders stabil waren. 1958 wurde dieses Problem beseitigt, indem an der Unterseite der Steine hohle Röhren angebracht wurden. Dieses System setzte sich durch und wird noch immer verwendet.

Die Produktpalette wurde ständig erweitert, etwa durch Platten und Schrägdach-Teile, später um Räder und transparente Steine. Heute gibt es Tausende verschiedene Bauteile, nach wie vor können aber alle auf irgendeine Weise miteinander kombiniert werden.

2003 machte die Firma erhebliche Verluste (cirka 180 bis 190 Millionen Euro). Zurückzuführen war dies auf die schlechte Konjunktur, die Konkurrenz von Computerspielen und der zunehmenden Abhängigkeit von Kinostarts in der Produktpalette. Kirk Kristiansen gab deshalb bekannt, dass man sich in Zukunft wieder verstärkt auf die klassischen Bausteine konzentrieren wolle.

Produkte

Duplo

Die herkömmlichen Legosteine sind für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet, da Kleinteile verschluckt werden können. Darum wurde 1969 das Duplo-System eingeführt. Die Duplosteine ähneln den Legosteinen, sind jedoch erheblich größer. Dennoch sind beide Systeme kombinierbar. 2002 wurde Duplo in Explore umbenannt.

Figuren

1974 wurden erstmals Teile verkauft, mit denen menschliche Figuren gebaut werden konnten. Es handelte sich um drehbare Kopf- sowie um Armteile; die Unterkörper wurden mit herkömmlichen Steinen gebaut. Besonders die Figuren der Serie "Familie" waren ein großer Erfolg.

Astronaut, Ritter mit Helm, Schwert und Schild, männlicher Stadtbewohner
Minifigs: Astronaut, Ritter, Stadtbewohner

Noch im gleichen Jahr wurden kleinere Figuren herausgegeben, die den heutigen Figuren ähneln, jedoch war nur der Kopf drehbar, nicht aber Arme und Beine. 1978 wurden dann die so genannten Minifigs vorgestellt, die noch heute üblichen Miniatur-Figuren. Die Minifigs können in Kopf, Ober- und Unterkörper zerlegt werden. Beide Beine sind getrennt voneinander an einem Gelenkscharnier mit der Hüfte verbunden. Die Arme sind ebenso wie die Hände und der Kopf drehbar. Der Kopf wird auf den Oberkörper aufgesteckt und verfügt über eine Noppe, mit der Kopfbedeckungen oder Haarteile befestigt werden können. Zwischen Kopf und Oberkörper können zudem Teile wie Sauerstoffflaschen oder Schwimmwesten eingesetzt werden. Anfangs war jeder Figur ein freundliches Lachen aufgemalt, inzwischen gibt es aber Gesichter mit allen möglichen Gesichtsausdrücken.

1979 wurde außerdem die Fabuland-Serie ins Leben gerufen, die für jüngere Kinder gedacht war. Bei ihren Figuren handelte es sich um Tiere.

Themenserien

Die Häuser- und Fahrzeugbausätze passten zunächst thematisch alle in eine moderne Stadt. 1979 wurde die Serie Space, die etwa Bausätze für fiktionale Raumschiffe beinhaltete, aufgelegt. Ihr folgten Serien mit Themen wie Mittelalter oder Piraten. Mit der Serie Belville wurde 1994 versucht, jenen Mädchen LEGO näherzubringen, die sich nicht für das herkömmliche Bauklötzchen-System interessierten.

Zum Start des Kinofilms Star Wars Episode I: Die dunkle Bedrohung ging LEGO eine Kooperation mit Lucasfilm ein. LEGO konnte dadurch lizenzierte Bausätze für Raumschiffe und ähnliches aus dem Star-Wars-Universum verkaufen. Ihnen lagen Minifig-Entsprechungen der Charaktere aus den Star-Wars-Filmen bei. Eine ähnliche Kooperation schloss LEGO für Harry-Potter-Produkte.

Eisenbahn

Einer der größten Erfolge von LEGO war die Modelleisenbahnserie, die 1966 gestartet wurde. Die Lokomotiven verfügten zunächst über 4,5-Volt-, später über 12-Volt-, und heute 9-Volt-Motoren.

LEGO Technic

Mit LEGO Technic schaffte es LEGO, ältere Kinder an die LEGO-Welt zu binden. Die Serie wurde 1986 in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) eingeführt. Sie erweiterte die Legosteine um Zahn- und Kegelräder, Elektromotoren, Pneumatikpumpen und ähnliches. Dadurch wurde es etwa möglich, technisch raffinierte ferngesteuerte Autos mit funktionierender Lenkung zu bauen. Da die LEGO-Technic-Fahrzeuge aufgrund der technischen Details deutlich größer gebaut werden als die üblichen LEGO-Fahrzeuge, wurden spezielle Figuren eingeführt, die deutlich größer sind als die Minifigs und auch mehr Gelenke haben.

Der erste Versuch, LEGO mit Computertechnologie zu kombinieren, war die Serie LEGO Technic Computer Control, die in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt und 1986 eingeführt wurde. Allerdings konnte sie sich nie durchsetzen.

1998 wurde dann LEGO Mindstorms erfolgreich eingeführt, mit dem Roboter gebaut und mittels eines Computers programmiert werden können. Das Herzstück jedes Roboters ist dabei das so genannte RCX, ein batteriebetriebener "programmierbarer Legostein", der zur Programmierung über eine Infrarotschnittstelle an einen PC angeschlossen werden kann. Er verfügt über ein LCD und Anschlüsse für verschiedene Sensoren, etwa Temperatur-, Licht- und Berührungssensoren sowie für Elektromotoren. Nach dem Erscheinen bildete sich um LEGO Mindstorms im Internet schnell eine große Fangemeinde mit Bau- und Programmieranleitungen. Aufgrund der vielseitigen Eigenschaften wurden mit LEGO Mindstorms gebaute Roboter auch schon für wissenschaftliche Forschungszwecke eingesetzt.

Freizeitparks

Im dänischen Billund wurde 1968 der Freizeitpark Legoland eröffnet. Wahrzeichen aus aller Welt wurden dort aus Legosteinen nachgebaut. Auch die Fahrgeschäfte wurden im Stil der Legosteine gebaut. Später eröffneten weitere Legoland-Parks im britischen Windsor, im kalifornischen Carlsbad und im deutschen Günzburg.

Computerspiele

Filme

Einige Leute begannen, Legosteine und Minifigs zu verwenden, um kurze Animationsfilme zu erstellen. Die Szene um diese Hobbyfilmer wuchs derart schnell, dass LEGO das Steven Spielberg Movie Maker Set herausgab, das neben einigen speziellen Legosteinen eine digitale Videokamera enthält, die über eine USB-Schnittstelle an einen PC angeschlossen werden kann.

Siehe auch: Spielzeugklassiker