Holländische Ostindien-Kompanie
Die Holländische Ostindien-Kompanie (Holländisch-Ostindische Kompagnie) entstand am 20. März 1602 durch die Vereinigung mehrerer Gesellschaften, die zwischen 1595 unf 1602 für den Handel nach Ostindien errichtet wurden.
Die Regierung verlieh ihr sofort das Monopol für den Handel Hollands östlich vom Kap der guten Hoffnung bis zur Magellan-Straße sowie das Recht, für die Generalstaaten Bündnisse und Verträge zu schließen, Festungen anzulegen, Gouverneure und andere Beamt einzustellen, Militär auszuheben und sich nach eigenen Gesichtspunkten zu organisieren.
In kurzer Zeit erhielten die Holländer, deren geographischer Schwerpunkt auf den Inseln des malaiischen Archipels lag, ein Übergewicht gegenüber den Portugiesen, den Spaniern und den Engländern. Man erwarb 1605 Amboina, 1607 Ternate und Tidor und gründete 1611 Niederlassungen auf Banda und Java. Der Hauptstützpunkt wurde Batavia (heute Jakarta).
Am 7. August 1619 schloss man in London einen Vertrag, wonach die Kompanien der Holländer und der Engländer den Handel mit den Molukken gemeinsam abwickeln sollten. Als jedoch die Holländer auf Amboina im Jahr 1623 18 Engländer wegen Verschwörung gegen die Kompanie hatten hinrichten lassen, gaben die Engländer den Handel mit den Molukken auf.
1637 erhielt die Gesellschaft den ausschließlichen handel mit Japan, der sehr einträglich war. 1641 entriss man den Portugiesen Malakka und 1656 Ceylon. 1651 gründete man eine Kolonie am Kap der guten Hoffnung. 1659 ließ sich die Kompanie auf Sumatra nieder, 1669 bemächtigte man sich der Insel Celebes.
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts zeigten sich Spuren des Zerfalls, als die Kosten immer höher wurden und die Schulden bald das Einlagekapital von 6,5 Mio. Gulden übertrafen. Seitdem mehrten sich infolge der kostspieligen Verwaltung und der Verschwendung durch die Beamten die Fehlbeträge dermaßen, dass man sich 1791 gezwungen sah, einen Untersuchungsausschuss unter Federführung des Erbstatthalters, der gleichzeitig Oberdirektor der Kompanie war, durchzuführen. Dies brachte jedoch kein Ergebnis.
1795 erfolgte die Revolution in den Niederlanden und anschließend der langjährige Krieg gegen England, in dem die Besitzungen der Kompanie verlorengingen. Am 12. September 1795 stellte die provisorische Volksvertretung die Kompanie unter Staatsverwaltung, 1798 wurde sie per Gesetz endgültig aufgehoben. Ihre verbliebenen Besitzungen wurden Eigentum der Nation und die Schulden für Nationalschulden erklärt.
Siehe auch: Ostindien-Kompanie