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Ludwig IV. (Frankreich)

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Ludwig IV., d'Outre-Mer (Transmarinus), der Sohn König Karls III. (Karl der Einfältige) und dessen zweiter Frau Eadgifu von England am 10. September 921 geboren.

Als Graf Heribert von Vermandois seinen Vater Karl gefangen nehmen ließ, floh seine Mutter mit ihm an den väterlichen Königshof nach England wo Ludwig seine Kindheit verbrachte. In Frankreich kam es nach dem Tode Karl zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Heribert von Vermandois und der Familie der Grafen von Paris unter Hugo dem Großen. Letzterer ließ Ludwig aus dem englischen Exil zurückholen

Am 19. Juni wurde Ludwig IV. in Laon zum westfranzösischen König gekrönt. Im Gegenzug dafür, musste er Hugos Sonderstellung als mächtigster Grundherr im Reich akzeptieren. Dennoch konnte Ludwig ab 937 eine selbständige Politik betreiben und sich 939 in einen internen Konflikt im Ostfrankenreich einmischen. Sein Ziel war es, das bereits von seinem Vater eroberte Lotharingien für sich zu beanspruchen, was allerdings fehlschlug.

Durch seinen Versuch Lotharingien dem ostfränkischen (“deutschen“) König Otto I. zu entreißen, sah er sich 940 vom eigenen Adel, der mit Otto eine Koalition eingegangen war, bedroht. Fünf Jahre später fiel er in die Hände des Grafen Hugo, der ihn, im Tausch für die Herrschaft über die Stadt Laon, wieder freiließ.

Durch Otto von Ostfranken unterstützt gelang es Ludwig seinen Hauptort Laon 949 wieder zurück zu erobern. Unter Vermittlung des Herzogs von Lothringen Konrad, konnte er sich die Gebiete um Reims und Laon sichern.

Am 10. Oktober 954 starb er in Reims. Eine neue Teilung des Reiches unter seinen Söhnen lehnte er ab, verwies sie an die ostfränkische (“deutsche“) Unteilbarkeit des Reiches und ernannte seinen ältesten Sohn Lothar zu seinem Nachfolger.


C. Brühl, Deutschland-Frankreich. Die Geburt zweier Völker. 1990, S. 461ff.