Zum Inhalt springen

Darmstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. August 2005 um 20:50 Uhr durch 84.167.249.104 (Diskussion) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Geokoordinate

Wappen Karte
Wappen Darmstadts Lage der kreisfreien Stadt Darmstadt in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Stadtkreis
Fläche: 122,23 km²
Einwohner: 138.628 (22. April 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.118 Einwohner je km²
Höhe: 167 m ü. NN
Postleitzahlen: 64283 - 64297 (alt: 6100)
Vorwahl: 06151
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:49_52_N_08_38_E_type:city(138628), 2:49° 52' n. Br.
08° 38' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: DA
Gemeindeschlüssel: 06 4 11 000
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Luisenplatz 5
64283 Darmstadt
Offizielle Website: www.darmstadt.de
E-Mail-Adresse: info@darmstadt.de
Politik
Oberbürgermeister: Walter Hoffmann (SPD)
Regierende Partei: SPD u. Grüne

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ist eine kreisfreie Stadt im Süden von Hessen, Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Die Stadt gehört zum Rhein-Main-Gebiet.

Darmstadt ist nach Frankfurt am Main, Wiesbaden und Kassel die viertgrößte Stadt des Landes Hessen. Die geographisch nächsten größeren Städte sind Frankfurt am Main, etwa 30 km nördlich und Mannheim, etwa 45 km südlich. Darmstadt bildet eines der neun Oberzentren des Landes Hessen.

Die Einwohnerzahl der Stadt Darmstadt überschritt 1937 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Artikel mit Bezug zu Darmstadt sammelt die Kategorie:Darmstadt und das Portal Frankfurt Rhein-Main.

Geografie

Luisenplatz

Naturräumlich treffen in Darmstadt vier Einheiten aufeinander: Der Westen des Stadtgebiets befindet sich in der Oberrheinischen Tiefebene. Daran schließt sich im südlichen Stadtgebiet nach Osten hin der schmale Saum der Bergstraße an, die hier ihren Beginn hat. Der Südosten des Stadtgebiets zählt bis etwa zur Mathildenhöhe zum Vorderen Odenwald. Der Nordosten Darmstadts hingegen zählt zum Naturraum Messler Hügelland.

Nachbarstädte und -gemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Darmstadt. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und liegen alle — mit Ausnahme von Egelsbach und Langen (Hessen), die Teil des Kreises Offenbach sind — im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Erzhausen, Egelsbach, Langen (Hessen), Messel, Dieburg, Groß-Zimmern, Roßdorf (bei Darmstadt), Ober-Ramstadt, Mühltal, Seeheim-Jugenheim, Pfungstadt, Griesheim und Weiterstadt

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Darmstadt ist in neun Stadtteile gegliedert. Im Stadtteil Wixhausen wurde gemäß §8 der Hauptsatzung der Stadt ein Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden gebildet. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern und ist zu wichtigen, den Stadtteil Wixhausen betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt. Die Stadtteile sind zu statistischen Zwecken in „Statistische Bezirke“ unterteilt.

Die neun Stadtteile Darmstadts mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken und den amtlichen Nummern (die Stadtteile 100-540 werden als „Darmstadt-Innenstadt“, die Stadtteile 600-900 als „Darmstadt-Außenbezirke“ bezeichnet):

Innenstadt Außenbezirke
  • 100 Darmstadt-Mitte
    • 110 Stadtzentrum
    • 120 Rheintor / Grafenstraße
    • 130 Hochschulviertel
    • 140 Kapellplatzviertel
    • 150 St. Ludwig mit Eichbergviertel
  • 200 Darmstadt-Nord
    • 210 Johannesviertel
    • 220 Martinsviertel-West
    • 230 Martinsviertel-Ost
    • 240 Waldkolonie
    • 250 Bahnhofsviertel
    • 260 Industrieviertel
    • 270 Am Ziegelbusch
  • 300 Darmstadt-Ost
    • 310 Am Oberfeld
    • 320 Mathildenhöhe
    • 330 Woogsviertel
    • 340 An den Lichtwiesen
  • 400 Bessungen
    • 410 Paulusviertel
    • 420 Alt-Bessungen
    • 430 An der Ludwigshöhe
  • 500 Darmstadt-West
    • 510 Am Südbahnhof
    • 520 Heimstättensiedlung
    • 530 Verlegerviertel
    • 540 Am Kavalleriesand
  • 600 Arheilgen
    • 610 Alt-Arheilgen
    • 620 Arheilgen-Süd
    • 630 Arheilgen-West
    • 640 Arheilgen-Ost
  • 700 Eberstadt
    • 710 Alt-Eberstadt
    • 720 Am Lämmchesberg
    • 730 Villenkolonie
    • 740 Am Frankenstein
    • 750 Kirchtannensiedlung
  • 800 Wixhausen
    • 810 Wixhausen-West
    • 820 Wixhausen-Ost
  • 900 Kranichstein
    • 910 Kranichstein-Süd
    • 920 Kranichstein-Nord

Geschichte

Darmstadt um 1900

Um 2.500 v.Chr. zogen Bauern aus der Wetterau herab und siedelten dort, wo sich heute die Rosenhöhe und der Herrngarten befindet. Später siedelten Römer, Alemannen und Franken in diesem Gebiet. Letztere werden als Gründer von Darmstadt im 8. oder 9. Jahrhundert angesehen.

Ende des 11. Jahrhunderts wird "Darmundestat" zum ersten Mal erwähnt. Am 23. Juli 1330 erlangte Wilhelm I. von Katzenelnbogen von Kaiser Ludwig dem Bayern Stadtrechte für Darmstadt. Als Landgraf Philipp der Großmütige 1567 stirbt, wird Hessen unter seinen vier Söhnen aufgeteilt. Landgraf Georg I. gründet daraufhin Hessen-Darmstadt und macht aus dem einstigen Außenposten Darmstadt eine ansehnliche Residenzstadt.

1629 wird das Pädagogium Darmstadium (heutiges Ludwig-Georgs-Gymnasium) feierlich eröffnet, es ist das erste Gymnasium in Darmstadt

1737 wird die erste Synagoge in Darmstadt eingeweiht.

1864 Einführung der Adressbezeichnung nach Straße und Hausnummer.

1899 ruft Großherzog Ernst Ludwig sieben junge Künstler nach Darmstadt und gründet damit die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe.

Bis zum Jahre 1914 entstanden so in Darmstadt viele Bauten und Kunstwerke des Jugendstils. 1918 wird Darmstadt Landeshauptstadt des Volksstaates Hessen. Im März 1933 stimmen 50% der Darmstädter bei der Reichstagswahl für die NSDAP. Zwei Wochen später wird erstmals die Schließung jüdischer Geschäfte verfügt; Zeitungen werden verboten, Beamte entlassen, Politiker wie Carlo Mierendorff und Wilhelm Leuschner verhaftet. Der Luisenplatz wird in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.

1937 wird Darmstadt durch Eingemeindung von Eberstadt und Arheilgen Großstadt. Am 10. November 1938 in der Reichspogromnacht werden die Synagogen in der Bleichstraße, in der Friedrichstraße und in Eberstadt in Brand gesteckt.

1938 scheidet Darmstadt aus dem Landkreis Darmstadt aus und wird eine kreisfreie Stadt.

1944 Im Zusammenhang mit dem Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 werden unter anderem Wilhelm Leuschner, Heinrich Delp, Theodor Haubach und Ludwig Schwamb verhaftet und hingerichtet oder kommen im KZ um.

1944 wird die Stadt in der sog. Brandnacht am 11. September durch einen Großangriff der Royal Air Force mit anschließendem Feuersturm in eine Trümmerwüste verwandelt; 11.500 Menschen sterben, rund 66.000 werden obdachlos, 99% der Alt- und Innenstadt, des eigentlichen Stadtkerns (ohne Stadtteile) werden zerstört, 78% Zerstörung insgesamt. Bei Kriegsende hat die nur noch aus Ruinen bestehende Stadt insg. 12.300 Opfer zu beklagen. 1945 besetzen amerikanische Truppen Darmstadt. Ludwig Metzger (SPD) wird als Oberbürgermeister eingesetzt. 1946 wird nicht Darmstadt sondern das deutlich größere Wiesbaden Landeshauptstadt des neu gegründeten Landes Hessen.

1988 wird die neue Synagoge eingeweiht, so dass es heute wieder ein aktives jüdisches Gemeindeleben gibt. Darmstadt ist die bis heute einzige Stadt, die als Geste der Versöhnung der jüdischen Gemeinde eine neue Synagoge gestiftet hat.

Aufgrund der vielen nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen wurde Darmstadt im August 1997 die Bezeichnung Wissenschaftsstadt vom Hessischen Ministerium des Inneren verliehen.

Historische Karte von Darmstadt
Historische Karte von Darmstadt
aus Meyers Konversationslexikon 1888

Der Name „Darmstadt“

Der Ursprung des Namens Darmstadt ist ungeklärt. Die älteste erhaltene Erwähnung der Ansiedlung unter der Bezeichnung „Darmundestat“ stammt aus dem 11. Jahrhundert, mehrere Jahrhunderte nach Gründung der Siedlung. Die Erklärungsversuche zum Ursprung des Namens sind sehr unterschiedlich. Die Lokalpresse bevorzugt die Erklärung, dass Darmstadt die befestigte Siedlung eines königlichen Wildhübners mit Namen „Darimund“ war. Andere Deutungen sehen den Namen als Ableitung der Begriffe „darre“ für Tor oder Hindernis und „mund“ für Schutz, somit wäre Darmundestat also eine „Siedlung an einem befestigten Durchgang“.

Ein drittes Erklärungsmodell versucht den Darmbach als Urheber des Namens zu identifieren. Dieser Theorie folgend wäre Darmstadt entweder die Stätte am Wildbach (Dam-unda-stat) oder die Stätte am Moorbach (Darm-unda-stat).

Alle Erklärungsmodelle haben Vorteile und Schwachpunkte. Den unbekannten fränkischen Edelmann Darimund heranzuziehen, würde zum Beispiel ein einheitliches Erklärungsmodell mit der etwa zur selben Zeit entstandenen Siedlung Bessungen ermöglichen, das man dann als Ansiedlung der Gefolgsleute des Edelmanns „Bezzo“ (fränkische Kurzform für Bernhard) deuten könnte.

Für die Ableitung vom Darmbach spricht, dass, wie zum Beispiel auch im Falle vom nahegelegenen Frankfurt am Main, Ortsnamen eher nach Landmarken gewählt wurden oder, das würde dann für die Erklärung als befestigte Siedlung sprechen, nach Funktion der Stätte.

Eindeutig gegen die Ableitung vom Darmbach spricht jedoch, dass dieser vermutlich erst im 17. oder 18. Jahrhundert diesen Namen erhielt.

Eingemeindungen

Folgende, ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, wurden in die Stadt Darmstadt eingegliedert:

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen Jahr Einwohnerzahlen
1570 1.220 13. September 1950 ¹ 94.723
1676 1.790 6. Juni 1961 ¹ 136.400
1772 9.800 27. Mai 1970 ¹ 141.224
1837 26.109 30. Juni 1975 138.100
1871 39.549 30. Juni 1980 138.300
1890 55.883 30. Juni 1985 134.600
1900 72.019 27. Mai 1987 ¹ 134.272
1910 87.089 30. Juni 1997 138.100
16. Juni 1925 89.465 30. Juni 2003 ² 137.432
16. Juni 1933 93.222 30. Juni 2004 ² 137.967
17. Mai 1939 ¹ 115.171    


Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

¹ Volkszählungsergebnis
² Statistische Kurzberichte 2/2004; Amt für Einwohnerwesen, Wahlen und Statistik, Stadt Darmstadt

Religionen

Evangelische Stadtkirche

Darmstadt gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1526 führte Landgraf Philipp der Großmütige die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein, so dass Darmstadt lange Zeit eine protestantische Stadt blieb. Die Christen reformierten Bekenntnisses erhielten erst 1770/71 das Recht, Gottesdienste abzuhalten. Da Darmstadt Residenzstadt war, befand sich hier auch das Konsistorium (Verwaltung der Kirche; Evangelische Landeskirche in Hessen), die 1934 mit der Evangelischen Kirche in Nassau vereinigt wurde. Ferner befindet sich in Darmstadt der Sitz der Superintendentur beziehungsweise Propstei Starkenburg. Heute sind alle Gemeindeglieder Darmstadts - sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören - dem Dekanat Darmstadt-Stadt innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zugeordnet.

Religionszugehörigkeit in Darmstadt ³
Religion (Konfession) Anteil relativ Anteil absolut
Evangelisch 37,9 % 52.031
Katholisch 20,3 % 27.841
Sonstige 41,8 % 57.353

³ Darmstadt in Zahlen 2002 Das statistische Jahrbuch der Wissenschaftsstadt Darmstadt

Römisch-katholische Gemeindeglieder zogen spätestens im 18. Jahrhundert wieder in die Stadt. Ihnen wurde es ab 1790 gestattet, wieder Gottesdienste abzuhalten. 1827 erhielten sie wieder eine eigene Kirche (St. Ludwig). Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Darmstadt innerhalb der Diözese Mainz.

Seit mehreren Jahrzehnten befinden sich in Darmstadt ein Schulzentrum (seit 1924), eine der größten adventistischen Ortsgemeinden und das Medienzentrum der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten.

Des weiteren finden sich in Darmstadt auch verschiedene andere Freikirchen. So zum Beispiel die JEB-Citykirche. Diese ist dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR angeschlossen. Einige der Freikirchen in Darmstadt sind der Evangelischen Allianz angeschlossen.

Politik

An der Spitze der Stadtverwaltung stand seit dem 19. Jahrhundert ein ehrenamtlicher Bürgermeister, der zum Teil den Ehrentitel „Oberbürgermeister“ erhielt. Ab 1874 waren die Oberbürgermeister hauptamtlich tätig. Seit 1993 wird das Stadtoberhaupt direkt vom Volk gewählt. Vorher wählte die Stadtverordnetenversammlung den Oberbürgermeister.

Darmstadt gilt als rot-grüne Hochburg, obgleich die momentane, bundespolitsche, schlechte Stimmungslage der SPD auch in Darmstadt spürbar ist. So verloren im Juni 2005 nach Fraktionsausschluss des Grünen-Abgeordneten Jürgen Barth SPD und Grüne ihre Mehrheit im Stadtparlament.

Oberbürgermeister seit 1822



Stadtverordnetenversammlung
Anteil Sitze Partei
34,2 % 24 CDU
33,5 % 24 SPD
16,4 % 11 Bündnis 90/Die Grünen
6,5 % 5 FDP
* 3 Offenes Darmstadt
2,1 % 2 UFFBASSE
1,3 % 1 PDS - DKP / offene Liste
** 1 fraktionslos
1,3 % 0 Sonstige
Hauptamtlicher Magistrat
Name Funktion Partei
Walter Hoffmann Oberbürgermeister SPD
Wolfgang Glenz Bürgermeister, Stadtkämmerer SPD
Klaus Feuchtinger Stadtrat Bündnis 90/Die Grünen
Cornelia Diekmann Stadträtin SPD
Daniela Wagner Stadträtin Bündnis 90/Die Grünen
Dieter Wenzel Stadtrat SPD
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Darmstadt besteht aus 71 gewählten Statdtverordneten. Zusammensetzung der 15. Stadtverordnetenversammlung nach der Kommunalwahl am 18. März 2001.
* 2004 schlossen sich die bisherigen Ein-Personen-Fraktionen von Offene Stadt (OS/3, 1,7%), Liste Europa Darmstadt (LEU, 1,6%) und Feministische Partei - Die Frauen (1,3%) zur Fraktion "Offenes Darmstadt" zusammen.
** Im Juni 2005 wurde der Grünen-Abgeordnete Jürgen Barth aus der Fraktion ausgeschlossen. Er blieb als Fraktionsloser im Stadtparlament. Allgemein wird erwartet, dass er später im Jahr der Fraktion von UFFBASSE beitreten wird.
Die Regierung einer Stadt heißt in Hessen Magistrat. Dieser setzt sich aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen. An der Spitze des Magistrats steht der Oberbürgermeister, der direkt von der Bevölkerung gewählt wird.


Wappen

Löwen am Eingang des Landesmuseums

Das Wappen der Stadt Darmstadt zeigt unter einer auf den oberen Schildrand gesetzten rot ausgeschlagenen großherzoglichen Krone im geteilten Schild, oben in Gold ein blau bewehrter und bezungter, wachsender roter Löwe, unten in Blau eine silberne Lilie. Das Wappen wird oft ohne Krone dargestellt.

Das Wappen mit Löwe und Lilie befindet sich bereits auf einem Schlussstein des unteren Gewölbes des Stadtkirchenturmes aus dem 15. Jahrhundert. Das Wappen wurde 1917 in den heutigen Formen und Farben vom damaligen Großherzog von Hessen neu verliehen. Der Löwe ist das Wappentier der Grafen von Katzenelnbogen, die über die Stadt herrschten. Die Lilie ist später in das Wappen eingefügt worden, vermutlich zur Unterscheidung von Löwendarstellungen in anderen Wappen. Die Herkunft der Lilie ist nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird jedoch vermutet, dass die Lilie die ursprünglich der Gottesmutter Maria geweihte Stadtkirche in Darmstadt versinnbildlichen soll. Die Lilie gilt als Zeichen der Reinheit und wird daher oft als Attribut der Gottesmutter Maria dargestellt.

Städtepartnerschaften

Darmstadt unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hauptbahnhof Darmstadt

Durch das westliche Stadtgebiet führen die Bundesautobahnen A 5 Karlsruhe-Frankfurt und A 67 Mannheim-Rüsselsheim. Beide treffen sich am Darmstädter Kreuz.

Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: B 3, Heidelberg-Frankfurt, B 26, B 42 und B 449. Der Hauptbahnhof liegt an der Bahn-Hauptstrecke Heidelberg-Frankfurt am Main und ist ICE-Haltestelle. Im Eisenbahngüterverkehr ist Darmstadt seit der Stillegung des Rangierbahnhofes Darmstadt-Kranichstein kein Eisenbahnknoten mehr.

Den öffentlichen Personennahverkehr versorgen mehrere Straßenbahnlinien und Busse der HEAG mobilo GmbH, einer Tochtergesellschaft der Hessischen Elektrizitäts-AG (HEAG), sowie Buslinien anderer Verkehrsbetriebe. Ferner ist Darmstadt an die S-Bahn Rhein-Main angeschlossen. Die Linie S 3 fährt von Darmstadt über Frankfurt am Main nach Bad Soden am Taunus; die Linie S 4 über Frankfurt am Main nach Kronberg.

Für alle Schienen- und Bus-Linien im Stadtgebiet gelten die einheitlichen Preise des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).

Weitere Informationen befinden sich im Artikel Nahverkehr in Darmstadt.

Ansässige Unternehmen

siehe auch Kategorie:Unternehmen_(Darmstadt)

Bürogebäude an der T-Online-Allee

Institutionen und Einrichtungen

Medien

In Darmstadt erscheint die Tageszeitung Darmstädter Echo. Die Frankfurter Rundschau bietet ebenfalls eine Darmstädter Lokalausgabe an. Als nichtkommerzielles Lokalradio ist Radio Darmstadt lizenziert. Zudem unterhält der Hessische Rundfunk ein Sendehaus in Darmstadt.

Bildung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Staatstheater mit Großem Haus (zur Zeit in Umbau), Kleinem Haus und Kammerspielen
  • halbNeun-Theater
  • Komödie -TAP-
  • Kikeriki-Theater
  • Comedy-Hall
  • Kabarett Kabbaratz
  • TUD-Schauspielstudio e.V.
  • Neue-Bühne Darmstadt
  • Frankenstein Bühne e.V. Eberstadt
  • Vorhang auf Theater
  • Die Stromer (Kindertheater)
  • Theater Mollerhaus
  • Hoffart Theater

Museen

  • Hessisches Landesmuseum Darmstadt
  • Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung
  • Museum Künstlerkolonie
  • Kunsthalle Darmstadt
  • Schlossmuseum
  • Centenarium
  • Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein
  • Wixhäuser Dorfmuseum
  • Jagdschloss Kranichstein
  • Altstadtmuseum Hinkelsturm
  • Cybernarium

Sehenswürdigkeiten

Datei:I60.JPG
Orangerie
Mathildenhöhe mit Hochzeitsturm

Siehe auch: Sehenswürdigkeiten Darmstadt

Sport

Zu den bekanntesten Darmstädter Sportvereinen zählen der SV Darmstadt 1898 (spielt die Saison 2005/2006 in der Fußball-Regionalliga Süd), sowie die Darmstadt Diamonds, eines der ersten American Football Teams in Hessen.

Die Sektionen des Deutschen Alpenvereins, Darmstadt (gegründet 1870, rund 5.000 Mitglieder — Stand: 03.2005) und Starkenburg-Darmstadt (gegr. 1884, rund 1.900 Mitglieder — Stand: 03.2005), gehören zu den größten Sport- und Kulturvereinen in Darmstadt. Mit zusammen mehr als 50 Fachübungsleitern wird Ausbildung und Training von Klettern über Bergsteigen und Mountainbiken bis Skibergsteigen angeboten. Mit Schwerpunkt europäische Alpen führen Bergtouren die Vereinsmitglieder in sämtliche Gebirge der Welt. Vorträge und ein alpines Filmfestival ergänzen die Themenpalette.

Breit gefächert sind die vom Hochschulsportzentrum der TU Darmstadt angebotenen Sportarten. Neben Studenten und Angestellten der TU steht das Programm auch Interessierten über eine Mitgliedschaft im „Verein zur Förderung des Darmstädter Hochschulsports e.V.“ offen.

Auch eine olympische Sportart wie Wasserball kann in Darmstadt aktiv betrieben werden.

Musik

Centralstation
  • Bach-Chor Darmstadt e.V.
  • Darmstädter Hofkapelle
  • Darmstädter Kantorei
  • Kirchenmusik in der Pauluskirche Darmstadt
  • Konzertchor Darmstadt e.V.
  • Darmstädter Residenzfestspiele e.V.
  • Darmstädter Ferienkurse Internationale Ferienkurse für Neue Musik
  • Darmstädter Jazzforum / Jazzinstitut Darmstadt
  • SurpriSing Chor 2002 Darmstadt e.V.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April: Frühjahrsmesse auf dem Messplatz
  • Mai: Schlossgrabenfest rund um das Darmstädter Schloss
  • Juli: "Heinerfest", größtes Volksfest Südhessens, zweitgrößtes Innenstadtfest Deutschlands
  • Juli - August alle zwei Jahre: Kranichsteiner Ferienkurse für Neue Musik, auch bekannt als Internationale Ferienkurse für Neue Musik
  • Juli-August: Darmstädter Residenzfestspiele
  • August: Hessenschau
  • September: Lappingskerb in Bessungen und Martinskerb am Riegerplatz
  • September: Herbstmesse auf dem Messplatz
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Darmstadt hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung in chronologischer Reihenfolge nach Verleihung):

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende in Darmstadt geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Darmstadt hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Viele sind nach ihrer Geburt oder später von Darmstadt weggezogen und sind anderenorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Im 2. Abschnitt dieser Liste folgt eine kleine Übersicht von Personen, die in Darmstadt gelebt und gewirkt haben, jedoch nicht hier geboren sind.

bis 1850

1851 bis 1900

1901 bis heute

In Darmstadt gelebt und gewirkt haben unter anderem

Sonstiges

Ein echter Darmstädter ist ein „Heiner“ (daher auch der Name „Heinerfest“).

Das Theaterspiel „Datterich“, eine Lokalposse von Ernst Elias Niebergall in Darmstädter Mundart, ist die Geschichte des „genialen Schnorrers“ Datterich, eines versoffenen entlassenen Finanzbeamten, und unbestritten das wichtigste Stück Darmstädter Lokalkultur.

Das chemische Element Darmstadtium mit der Ordnungszahl 110 ist nach der Stadt benannt, da es in der Darmstädter GSI entdeckt wurde. Das dort zuvor entdeckte Hassium mit der Ordnungszahl 108 wurde nach dem Bundesland Hessen benannt.

Das „Abendlied“ („Der Mond ist aufgegangen“) von Matthias Claudius soll 1776 in Darmstadt am Schnampelweg entstanden sein.

Die ZDF-Familienserie „Diese Drombuschs“ (1983-1994) spielt größtenteils in Darmstadt.

Darmstadt ist eine der wenigen deutschen Großstädte ohne Fluss.

Literatur

  • Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ — Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957
  • Das große Buch vom Darmstädter Humor, 1978 und 1979

Vorlage:Commons2 Die offizielle Seite der Stadt ist in der Datentabelle oben eingetragen.