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Georg von Schanz

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Biographie

Georg Schanz wurde am 12. März 1853 in Großbardorf (Unterfranken, heute Landkreis Rhön-Grabfeld, Regierungsbezirk Unterfranken, Bayern) geboren. 1872 wurde er mit der Empfehlung des Gymnasiums Würzburg ins Maximilianeum zu München aufgenommen. Dort sowie in Strassburg und Würzburg studierte er Nationalökonomie und Naturwissenschaften und promovierte 1876 in München, wo er hierauf längere Zeit im königlich bayrischen Statistischen Bureau tätig war. Im Jahre 1879 habilitierte er sich in Marburg, wurde 1880 als außerordentlicher Professor nach Erlangen und 1882 schließlich als Ordinarius nach Würzburg berufen. Gleichenjahres gründete er die Zeitschrift Finanzarchiv und gab diese fortan heraus. 1884 gründete er die Zeitschrift Bayrische Wirtschafts- und Volksstudien, deren Herausgeber er ebenfalls war. 1895 und 1911 war Schanz Rektor, von 1910 bis 1920 Direktor der Verwaltungsausschusses und 1930 Dekan der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg, wo er am 19. Dezember 1931 verstarb.

Titel - Ehrungen - Auszeichnungen

- 15. Januar 1886 Titel: Königlicher Hofrat

- 1891 Dr. iur. h.c. der Universität Zürich

- 1. Januar 1893 Verdienstorden vom Hl. Michael IV. Klasse

- 1. Januar 1895 Verdienstorden vom Hl. Michael III. Klasse

- 1. Januar 1905 Titel: Geheimer Hofrat

- 22. August 1907 Mitglied der 1. Kammer des Bayrischen Landtags (Lebenslänglicher Reichsrat)

- 1. Januar 1909 Ritterkreuz des Verdienstordens der bayrischen Krone, statutengemäss verbunden mit dem persönlichen Adel als "Ritter von"

- 12. März 1911 Verdienstorden vom Hl. Michael II. Klasse

- 7. Januar 1914 Titel: Geheimer Rat

- 1. Januar 1917 Ludwigskreuz für Kriegsverdienste in der Heimat

- 25. August 1917 Prädikat Exzellenz

- 1917 Dr. med. h.c. der Universität Würzburg

Publikationen

Die wissenschaftlichen Arbeiten von Schanz gehören vorzüglich dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte und der Finanzwissenschaft an. Er schrieb: "Zur Geschichte der Gesellenverbände im Mittelalter" (Leipzig 1876); "Englische Handelspolitik gegen Ende des Mittelalters", von der Beneke-Stiftung mit dem ersten Preis gekrönt (ebenda 1881, 2 Bde.); "Zur Geschichte der Kolonisation und Industrie in Franken" (in "Bayrische Wirtschafts- und Verwaltungsstudien, Erlangen 1884); Die Steuern der Schweiz in ihrer Entwicklung seit Beginn des 19. Jahrhunderts (1890, 5 Bände); dazu Abhandlungen in Zeitschriften, insbesondere in dem von ihm begründeten und herausgegebenen "Finanzarchiv" (Stuttgart, seit 1884). Mit seinem Aufsatz "Der Einkommensbegriff und die Einkommensteuergesetze" (Finanzarchiv 1896 S. 1 – 87) entwickelte er die sogenannte Reinvermögenszugangstheorie (vgl. Betriebsvermögensvergleich), welche eine konsequente Umsetzung des Leistungsfähigkeitsprinzips im Bereich der Besteuerung des Einkommens darstellt und das Einkommensverständnis namentlich der Schweizer Einkommenssteuern prägt.