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Neubeckum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Neubeckum

Neubeckum ist seit 1975 ein Ortsteil der Stadt Beckum und hat rund 11.000 Einwohner. Der Ort wurde 1899 am Beckumer Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahn begründet.

Geschichte

Die Gründungssage dieser noch recht jungen Ortschaft besagt, dass den Beckumer Bauern das funkenstiebende Dampfross nicht geheuer war und dass man daher den Landvermessern der Eisenbahn manche Schwierigkeiten in den Weg legte, die sie zum nördlichen Ausweichen brachten. Eine andere These besagt, dass die neue Eisenbahn das hügelige südliche Grenzland der Münsterländer Bucht ohnehin hätte meiden müssen.

Geschichte im 2. Weltkrieg

  • 27./28. Mai 1940: erster Bombenabwurf des WW2 im Kreis Beckum: Gehöft Degener-Westhoff
  • 22. Februar 1944: Luftangriff, St. Josephskirche schwer beschädigt
  • 23. März 1944: Luftangriff durch die 379th Bomb Group der U.S. Air Force mit 19 B-17, Alarm 11:30 Uhr, > 150 Bomben Gebiet Friedrichshorst: Wiethagen, Südstraße, Wickingstraße, Dyckerhoffstraße, 8 Tote, 1 Haus völlig zerstört …
  • 21. Oktober 1944: Luftangriff (Bahnanlagen nahe Hotel Hüttemann, Hauptstraße: Kellermann und Hegenkötter, Bahnhofstraße: Moll)
  • 22. Februar 1945: Luftangriff durch P-38 (Lightning)

Militärgeschichte im Kalten Krieg

  • 20. Mai 1976: Bei der damals geheimen Operation "Incoming Red" der Alliierten diente der Luftraum in der Umgebung Neubeckums für fast zwei Wochen der Royal Airforce und der deutschen Luftwaffe als Trainingsgebiet. Dort wurde das Abfangen von tief ins Feindesland eingedrungenen sowjetischen Tiefflugbombern trainiert. Als Aggressor dienten deutsche F-4 Phantom Jäger, die, von aus Gütersloh stammenden Harrier der RAF, simuliert abgeschossen werden sollten. Zeitgleich gab es eine größere Landung von etwa 300 Fallschirmjägern bei Nacht. Aufgrund der diskreten Durchführung erregt es keine große Aufmerksamkeit bei den Bürgern.
  • 14. Juni 1978: Nach einer Beinahe-Kollision mit dem ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 8 stürzt ein RAF-Bomber Buccaneer XN975 der RAF um ca. 14:30 Uhr auf einem Übungsflug im Hohen Hagen in ein Kornfeld und brennt aus. Die beiden Besatzungsmitglieder S. Lt. Adcock und Flt. Lt. Hammond retten sich mit dem Schleudersitz.

Wirtschaft

Die ortsansässige Industrie besteht aus einigen Schlosserei- und Maschinenbaubetrieben, dem Zementwerk des Zementkonzerns Dyckerhoff - (seit 2007 endgültig stillgelegt), sowie der Anlagenbaufirma des ThyssenKrupp-Konzerns, Polysius und der Eternit AG.

Verkehr

Bahnhof Neubeckum

Schienenverkehr

Der Bahnhof Neubeckum liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden. Er wird jeweils im Stundentakt vom RE 6Westfalen-ExpressDüsseldorfDortmundBielefeldMinden sowie von der RB 69Ems-Börde-BahnMünster–Hamm–Bielefeld bedient, sodass insgesamt ein Halbstundentakt besteht. Der „Westfalen-Express“ wird von der DB Regio NRW betrieben, die „Ems-Börde-Bahn“ wird von der Eurobahn aus Bielefeld betrieben.

Neubeckum ist bis heute ein Eisenbahn-Knotenpunkt. Am Bahnhof Neubeckum kreuzt die Bahntrasse von Hamm nach Bielefeld (die meistbefahrene Eisenbahn-Magistrale in Deutschland) die Westfälische Landes-Eisenbahn, deren Zweck es hauptsächlich ist, den hochreinen Korrektiv-Kalkstein der Warsteiner Kalksteinbrüche zu den Zementwerken rund um das nördlich gelegene Ennigerloh zu bringen. Die in Neubeckum ansässigen Zementwerke wurden bereits stillgelegt.

Bis 1975 wurde auf der Westfälischen Landes-Eisenbahn auch Personenverkehr betrieben, u. a. bis nach Münster, Warendorf und Lippstadt. Die Strecke dient heute noch zu Museumsfahrten mit Dampflok-Zügen von Münster über Neubeckum nach Lippstadt, Erwitte, Anröchte im Möhnetal und Warstein.

Straßenverkehr

Durch Neubeckum führt die B 475.

Söhne und Töchter Neubeckums

  • Anja Höfer (* 1971), Journalistin und Fernsehmoderatorin
  • Michael Wiemann (* 1987), Fußballprofi (RW Ahlen, Hansa Rostock)
  • Thorsten Stuckmann (* 1981), Fußballprofi u.a. Preußen Münster, Eintracht Braunschweig, Alemannia Aachen