Kocherklemme
Die Kocherklemme ist eine traumatische Klemme und gehört der Klasse der zufassenden Instrumente an.

Sie wird vorwiegend dann eingesetzt, wenn Strukturen vornehmlich sicher gefasst, gehalten und dabei komprimiert werden müssen oder dürfen.
Zu diesem Zweck hat die Kocherklemme geriffelte Backen (damit das gefasste Gewebe nicht antegrad aus der Klemme rutscht) und einen kleinen Zahn am Ende. Dieser verhindert das Abrutschen der Klemme, auch wenn nur wenig Substanz gefasst werden kann.
Aus diesem Grund trägt sie bei vielen älteren Chirurgen den Spitznamen "Krokodil".Im englischsprachigen Raum wird sie auch als Mosquito bezeichnet. (im Gegensatz zu "aligator/croc") In Deutschland nennt man so nur sehr kleine Kocherklemmen.

Wegen ihrer zerstörerischen Wirkung wurde sie als Standardfassinstrument mittlerweile zurückgedrängt in Bereiche wo sie wirklich sinnvoll eingesetzt werden kann. Periost und Cutis lassen sich mit ihr vortrefflich greifen, durchtrennte Muskelfasern (mit Gefäßverletzungen) lassen sich mit ihr nicht nur fassen, sondern es werden auch austretende Blutungen gestillt.
Die Kocherklemme eignet sich daher nicht für hochsensibles Material wie Nervensubstanz, Eingeweide und Lunge.