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Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Treuchtlingen–Würzburg
Streckennummer:5321
Kursbuchstrecke (DB):920
Streckenlänge:140,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Strecke
von Augsburg Hbf (Nürnberg–Augsburg)
Abzweig nach links und geradeaus
von Ingolstadt Hbf (Ingolstadt–Treuchtlingen)
Bahnhof
0,0 Treuchtlingen
Abzweig nach rechts
nach Nürnberg Hbf (Nürnberg–Augsburg)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
4,0 Wettelsheim
ehemaliger Bahnhof
8,0 Markt Berolzheim
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
11,3 Ehlheim
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
15,2 Windsfeld-Dittenheim
B 13
23,0 Altmühl (162 m)
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Nördlingen (Nördlingen–Gunzenhausen)
Bahnhof
23,7 Gunzenhausen
Abzweig nach rechts
nach Pleinfeld (Gunzenhausen–Pleinfeld)
Strecke mit Straßenbrücke
B 13
Haltepunkt / Haltestelle
29,8 Muhr am See (früher Altenmuhr)
Bahnhof
35,6 Triesdorf
Strecke mit Straßenbrücke
B 13
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
41,4 Winterschneidbach
Strecke mit Straßenbrücke
A 6
Abzweig nach links und geradeaus
von Nürnberg Hbf (Nürnberg–Crailsheim)
Bahnhof
51,4 Ansbach
Abzweig nach links
nach Crailsheim (Nürnberg–Crailsheim)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
59,6 Lehrberg
Strecke mit Straßenbrücke
B 13
ehemaliger Bahnhof
64,2 Rosenbach (Bay)
Bahnhof
70,8 Oberdachstetten
B 13
Haltepunkt / Haltestelle
79,9 Burgbernheim-Wildbad (früher: Burgbernheim Bahnhof)
B 470
Abzweig nach links und geradeaus
von Neustadt (Aisch) Bf (Neustadt–Steinach)
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Rothenburg o. d. T. (Steinach–Dombühl)
Bahnhof
83,1 Steinach (b Rothenburg o d Tauber)
ehemaliger Bahnhof
90,1 Ermetzhofen
Strecke mit Straßenbrücke
B 13
Bahnhof
96,2 Uffenheim
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
102,6 Herrnberchtheim
ehemaliger Bahnhof
106,3 Gnötzheim
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
112,0 Obernbreit
Bahnhof
113,5 Marktbreit
Strecke mit Straßenbrücke
A 7
Bahnhof
119,0 Ochsenfurt
Abzweig ehemals nach links
nach Weikersheim (Gaubahn)
Bahnhof
123,3 Goßmannsdorf
Bahnhof
126,2 Winterhausen
ehemaliger Bahnhof
128,6 Rottenbauer
Strecke mit Straßenbrücke
A 3
ehemaliger Bahnhof
132,5 Randersacker
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
133,9 Würzburg-Heidingsfeld Ost (ehem. Personenhalt)
Abzweig nach rechts und geradeaus
134,8 von Stuttgart Hbf (Frankenbahn)
135,5 Main (208 m)
Strecke mit Straßenbrücke
B 19
Haltepunkt / Haltestelle
137,6 Würzburg Süd
Abzweig nach links und geradeaus
von Nürnberg Hbf (Nürnberg–Würzburg)
Strecke
und Bamberg (Bamberg–Würzburg)
Bahnhof
140,2 Würzburg Hbf
Abzweig nach rechts
nach Hannover Hbf (Hannover–Würzburg)
Strecke
nach Hanau Hbf (Main-Spessart-Bahn)

Die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg ist eine 140 Kilometer lange Hauptstrecke im Nordwesten Bayerns. Sie führt von Treuchtlingen im südlichen Mittelfranken über Gunzenhausen, Ansbach, Steinach (bei Rothenburg), Marktbreit und Ochsenfurt in die unterfränkischen Bezirkshauptstadt Würzburg.

Geschichte

Eine Regionalbahn Treuchtlingen–Gemünden (Main) zwischen Winterhausen und Heidingsfeld

Die heute durchgehende Strecke bestand ursprünglich aus drei kürzeren Bahnlinien: Da die Stadt Ansbach zunächst keinen Anschluss an die Ludwig-Süd-Nord-Bahn hatte wurde auf eigene Rechnung eine Verbindungsbahn nach Gunzenhausen gebaut, die am 1. Juli 1859 eröffnet wurde. Den Betrieb auf dieser Pachtbahn führte aber die Königlich Bayerische Eisenbahn durch. Erst mit dem Bahnbaugesetz von 1861 wurde die gesamte Strecke Treuchtlingen–Würzburg fertiggestellt. Zunächst ging am 1. Juli 1864 der Abschnitt Würzburg–Ansbach in Betrieb, der den schnelleren Anschluss nach Norden sicherstellte. Am 2. Oktober 1869 folgte der Abschnitt Gunzenhausen–Treuchtlingen, der zum nördlichen Teil der Altmühlbahn zählt, die ab Treuchtlingen dem Altmühltal folgend über Eichstätt nach Ingolstadt führt.

Streckenbeschreibung

Die Strecke ist 140 km lang. Von einstmals 29 Unterwegsbahnhöfen und -haltepunkten werden heute noch 14 bedient.

Ausbauzustand

Die Strecke ist durchgehend zweigleisig. Seit dem 15. März 1965 ist die Strecke außerdem komplett elektrifiziert. In der Nähe des Bahnhofes Oberdachstetten befindet sich ein Bahn-Umspannwerk (Unterwerk).

Verkehrsverbünde

Bahnhof Winterhausen

Der Nordabschnitt Würzburg–Marktbreit befindet sich im Tarifgebiet des im Jahr 2004 gegründeten Verkehrsverbund Mainfranken (VVM), von Uffenheim bis Treuchtlingen ist die Strecke komplett in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) eingegliedert.

Betrieb

Ein ICE-2-Doppelzug zwischen Wettelsheim und Treuchtlingen

Die Strecke hatte früher eine große Bedeutung im deutschen Nord-Süd-Fernverkehr. Da man den 24 km längeren Umweg über Nürnberg oftmals vermeiden wollte, spannte man zwischen Würzburg und Treuchtlingen sogar eine Dampflokomotive oder Diesellokomotive vor die ansonsten mit elektrischer Traktion gefahrenen Züge. Erst als die Strecke relativ spät elektrifiziert wurde konnte hierauf verzichtet werden. Auch heute fahren noch einige Intercity-Express-Zugpaare aus Hamburg und Bremen nach München, allerdings ohne Halt zwischen Würzburg und Augsburg. Hinzu kommt das InterCity-Zugpaar „Königssee“ sowie einige Wochenend-Verstärker, welche auch in Treuchtlingen, Gunzenhausen, Ansbach und teilweise in Steinach stoppen.

Der Treuchtlinger Bahnhof wurde technisch und optisch aufwendig saniert

Im Nahverkehr wird die Strecke von DB Regio im Rahmen des E-Netzes Würzburg betrieben. Es verkehren im Stundentakt Triebzüge der Baureihe 440 als Regionalbahn Treuchtlingen - Würzburg. Einzelne zusätzliche Züge verdichten das Angebot werktags in den Hauptverkehrszeiten zwischen Ansbach und Würzburg zu einem annähernden 30-Minuten-Rhythmus, einige Züge werden außerdem über Würzburg hinaus auf der Main-Spessart-Bahn bis Karlstadt (Main) durchgebunden. Des Weiteren verkehrt werktags ein Zug von Ansbach nach Kitzingen und fährt von dort wieder zurück nach Ansbach.

Große Bedeutung hat die Strecke im Güterverkehr. Weite Teile des Güterverkehrs von Würzburg Richtung München und Nürnberg laufen über die Strecke, deren Kapazität teilweise heute schon nicht mehr ausreicht. Zum Einsatz kommen alle Lokomotivtypen, auch private EVU sind zahlreich vertreten. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde der Haltepunkt Burgbernheim-Wildbad reaktiviert.[1]

Bahnhof Steinach (bei Rothenburg) mit VT 642 nach Neustadt (Aisch)
Datei:RE in Ansbach 2309.jpg
Ein Regional-Express Nürnberg–Stuttgart fährt in Ansbach ein

Unfälle

Das schwerste Zugunglück auf der Strecke ereignete sich am 30. April 1987 in Ansbach, als ein nach Würzburg fahrender Güterzug in die Flanke eines nach Stuttgart verkehrenden D-Zuges fuhr. Insgesamt vier Wagen des D-Zug entgleisten und rutschten den Bahndamm hinunter, wobei sie mehrere Gebäude beschädigten. Die Bergung der Wagen war schwierig, da die Wagen abzustürzen drohten. Es gab einen Toten und zahlreiche Schwerverletzte. Unglücksursache war die Missachtung des Halt zeigenden Ausfahrsignals durch den Lokführer des Güterzuges, der fälschlicherweise das auf Fahrt stehende Ausfahrsignal des D-Zuges auf seinen Zug bezog, sowie die falsche Einstellung der Indusi. Im Untersuchungsbericht sowie in der nachfolgenden Gerichtsverhandlung wurde jedoch auch der Bundesbahn eine Mitschuld eröffnet, da das Unglück durch einen Indusimagneten am Signal hätte verhindert werden können. Dieser war jedoch nach damaligen Vorschriften nicht zwingend vorgeschrieben.

Zukunft

Der Verkehrsclub Deutschland und der Arbeitskreis ÖPNV der Agenda 21 setzen sich für die Reaktivierung eines Bahnhofs in Würzburg-Heidingsfeld ein.

Einzelnachweise

  1. Stadt Burgbernheim: Reaktivierung des Haltepunktes Burgbernheim-Wildbad

Literatur

  • Siegfried Bufe: Eisenbahn in Mittelfranken. Bufe-Fachbuchverlag, München 1980. ISBN 3-922138-09-8.
  • Peter Heinrich & Hans Schülke: Bahnknotenpunkt Würzburg. EK-Verlag, Freiburg 1990. ISBN 3-882558-70-9.
  • Jörg & Rolf Frank: Eisenbahnkreuz Treuchtlingen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1987. ISBN 3-922138-35-7.
  • Jörg Schäfer & Steffen Seiter: 150 Jahre Eisenbahn in Ansbach. Kempf-Druck, Ansbach 2009. (kein ISBN-Eintrag)