SBB RABDe 500
Betrieb | |
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Baujahr | 1999 - 2005 |
Betriebsnummern | UIC: RABDe 500 000 - RABDe 500 043 |
Stückzahl | 44 |
Einsatzgebiet | Personenverkehr |
Technische Daten | |
Fahrzeugtyp | elektrischer Triebzug in Umrichtertechnik mit Neigevorrichtung |
Hersteller | Adtranz Zürich-Oerlikon und Werk Pratteln FIAT-SIG Neuhausen |
Achsfolge | 1A'A1'+1A'A1'+2'2'+2'2'+ +2'2'+1A'A1'+1A'A1' |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
Leistung | 5200 kW |
Stundenzugkraft | 210 kN |
Masse und Gewicht | |
Zuglänge | 188'800 mm |
Breite | ? mm |
Höhe | ? mm |
Gewicht | 395 t |
Ausstattung | |
Zugformation | Bt-B-WRA-A-AD-B-Bt |
Sitzplätze | 457 |
in erster Klasse | 131 |
in zweiter Klasse | 326 |
Sonstiges | |
Vorserienzug (1998) | RABDe 500 050 |
Die RABDe 500 oder InterCity-Neigezug (ICN) ist die neueste Zuggattung im Personenfernverkehr der Schweizerische Bundesbahnen (SBB). Die Auslieferung dieser Triebzüge begann 1999. Heute existieren 44 Kompositionen dieser Serie.
Gegenüber herkömmlichem Rollmaterial liegt der Vorteil der Neigezüge in der Fahrzeitreduktion auf kurvigen Strecken. Auf Grund des dichten Verkehrs zwischen Winterthur und Lenzburg fahren die ICN dort mit herkömmlicher Geschwindigkeit. Auf den anderen Routen fahren die Züge mit ungefähr um 10 bis 20 Prozent erhöhter Geschwindigkeit.
Der Zug hat im Fahrplan eine eigene Kategorie ICN in Anlehnung an die deutschen ICEs. Wie in der Schweiz üblich werden auch für die Benützung des ICN keine Zuschläge erhoben. Einzig beim Transport von Fahrrädern muss man neben dem üblichen Tarif für Fahrradtransport in den Monaten zwischen März und Oktober eine zusätzliche Reservation mind. 45 Minuten vor Abfahrt anmelden.
Technisches
Der Neigeantrieb wird rein elektrisch bewerkstelligt. Das erste Drehgestell ist mit Kreisel und Beschleunigungssensoren ausgerüstet. Diese Daten werden mit einem Algorithmus in einen optimalen Neigewinkel umgerechnet.
Der Triebzug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und ist damit für die Neubaustrecken im Rahmen des Projektes Bahn 2000 geeignet.
Die siebenteiligen Triebzüge verfügen über automatische Kupplungen und bilden als Doppelkomposition einen knapp 380 m langen Zug. Die meisten ICN werden auf diese Weise geführt.
Der ICN besteht aus zwei technisch identischen Zugshälften. Im Bedarfsfall (für Unterhaltsarbeiten) kann der ICN mittels halbautomatischer Kupplungen in zwei autonome Halbzüge getrennt werden – die Traktionsausrüstung eines Halbzugs bildet jeweils eine Einheit, während der A-Wagen in der Mitte des Zugs technisch keine Bedeutung hat. Der Steuerwagen (Bt) enthält zwei Drehstrom-Asynchronmotoren, der anschliessende B-Wagen enthält neben zwei weiteren Drehstrom-Asynchronmotoren auch die GTO-Stromrichter des Halbzugs. Der "dritte" Wagen (in einem Halbzug der AD, im anderen Halbzug der WRA) enthält den Transformator des Halbzugs und ist unschwer am Stromabnehmer zu erkennen. Die Traktionsausrüstung entspricht – bis auf die wassergekühlten GTO-Stromrichter – weitgehend derjenigen, der Lok 2000, auch wenn sie in diesem Fall über drei Wagen verteilt ist. Als Besonderheit ist der Stützbremsbetrieb zu erwähnen, welcher bei fehlender Primärspannung durch leichtes generatorisches Bremsen die Hilfsbetriebe und die Neigetechnik mit Leistung versorgt.
Pro Triebzug gibt es in der zweiten Klasse drei Nichtraucher- und einen Raucherwagen. Dazu kommen zwei 1.-Klasse-Wagen und ein Speisewagen, der auch 1.-Klasse-Abteile hat. Während es in der 2. Klasse ausschliesslich Grossraumwagen sind, gibt es in der 1. Klasse auch Abteile - dies wurde nötig, da unter den Stromabnahmern die Deckenhöhe nicht ausreichend war. Der SBB-Tradition folgend sind die Sitze in den Grossraumwagen hauptsächlich in Vierergruppen angeordnet, daneben gibt es auch einige Reihen in Flugzeugbestuhlung. Total hat es 125 1.-Klasse und 326 2.-Klasse-Sitze.
Strecken
Die ICN-Züge verkehren auf folgenden Strecken:
- St. Gallen – Zürich HB – Biel/Bienne – Lausanne / Genf (seit: 10. Juni 2001)
- Basel SBB – Delsberg – Biel/Bienne – Neuenburg - Lausanne / Genf (seit: 14. Dezember 2003)
- Biel/Bienne – Zürich HB – Weinfelden - Konstanz/Romanshorn (seit: 12. Dezember 2004)
- Zürich HB – Brugg - Bern (seit: 12. Dezember 2004 ein Zugspaar)
Die Haltestellenfrequenz entspricht mit Ausnahme auf der Strecke St. Gallen-Zürich - trotz der Bezeichnung InterCity - derjenigen eines InterRegios. Die Einführung der ICN erfolgte in fünf Phasen.