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Erich von dem Bach-Zelewski

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Erich von dem Bach-Zelewski (* 1. März 1899 in Lauenburg (Pommern); † 8. März 1972 in München), SS-Obergruppenführer, Anführer bei Massenmordaktionen in verschiedenen Teilen der Sowjetunion

Leben

Bach-Zelewski entstammte altem kaschubischem Landadel und kämpfte bereits im Ersten Weltkrieg mit. Nach 1918 schloss er sich verschiedenen Freikorps an, später der Reichswehr, die er 1924 als Leutnant wegen "nationalsozialistischer Umtriebe" verlassen musste. Danach verrichtete er Tagelöhnerarbeiten, bis er 1928 den elterlichen Hof erbte. 1930 wurde er Mitglied der NSDAP und 1932 Reichstagsabgeordneter. 1931 trat er der SS bei.

Er machte Karriere und wurde 1938 Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) im SS-OA Südost (Schlesien). Mit dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde er am 22. Juni 1941 zum HSSPF Russland-Mitte. Auf diesem Posten organisierte er die zweite Welle (nach den Vernichtungsaktionen der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD) des Völkermords an russischen Juden. In Riga ließ er am 31. Oktober 1941 35.000 Menschen töten. Der Alptraum des Judenmords führte bei ihm 1942 zu einem Nervenzusammenbruch. Der Reichsarzt-SS Dr. Grawitz attestierte ihm er leide "insbesondere an Vorstellungen im Zusammenhang mit den von ihm selbst geleiteten Judenerschießungen".

Am 11. Juni 1943 wurde er (unterstützt von SS-Brigadeführer Curt von Gottberg mit der berüchtigten "Kampfgruppe Gottberg" und und dem "Sonderkommando Dirlewanger") Chef der "Bandenkampfverbände" und so Organisator des Kampfes gegen Partisanen in Russland.

Ein übliches Vorgehen im "Bandenkampf" war: Dörfer, die als "bandenhörig" galten, oder bei Zwangsablieferungen landwirtschaftlicher Güter im Rückstand waren, wurden listenmäßig erfasst. Dann erfolgte die "Durchkämmung" (d.h. die Häuser wurden zerstört und die Einwohner zum großen Teil ermordet).

Am 5. August 1944 beauftragte ihn Adolf Hitler mit der Niederwerfung des Warschauer Aufstandes. Diesen Auftrag befolgte er mit brutaler Gründlichkeit.

Nach 1945

Nach dem Krieg sagte er als Zeuge der Anklage in den Nürnberger Prozessen aus. Erst 1962 wurde er wegen seiner Beteiligung am Völkermord zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Bach-Zelewski starb am 8. März 1972 in der Vollzugsanstalt München-Harlaching.

siehe auch: Kaminski-Brigade