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Ultramikroskop

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Das Ultramikroskop ist ein lichtmikroskopischer Aufbau zur Beobachtung von sehr kleinen Objekten, die mit einem abbildenden Lichtmikroskop alleine nicht zu erkennen wären. Dazu gehören z. B. kolloide Teilchen, Nebel-Tröpfchen oder Rauch-Partikel.

Das Ultramikrsokop wurde entwickelt von Richard Adolf Zsigmondy (1865–1929), der 1925 für seine Forschungen zu Kolloiden und dem Ultramikroskop den Chemie-Nobelpreis erhielt.

Aufbau

Die Beobachtungsobjekte werden in einem Gas oder einer Flüssigkeit suspendiert. Sie werden in einer möglichst dunklen, absorbierenden, Umgebung mit einem abbildenden Lichtmikroskop beobachtet und dabei senkrecht zur Beobachtungsachse mit einem hellen konvergenten Lichtbündel beleuchtet. Dieses Lichtbündel ist im Sichtfeld des Mikroskops fokussiert und erzeugt im Beobachtungsvolumen einen leuchtenden Doppelkegel, den Tyndall-Kegel.

Da die Beobachtungsobjekte kleiner sind als das Auflösungsvermögens des abbildenden Mikroskops, könnten sie damit allein nicht beobachtet werden. Doch in dem Beleuchtungsaufbau des Ultramikroskops erzeugen sie kleine Beugungsringe, die im abbildenden Mikroskop als helle Flecken vor dem dunklen Hintergrund erscheinen.

Verwendung

Ultramikroskope wurden verwendet zur Untersuchung der Brownschen Molekularbewegung, im Millikan-Experiment zur Bestimmung der Elektronenmasse und zur Beobachtung von Teilchenspuren in Nebelkammern.

Siehe auch

Dunkelfeldmikroskopie

  • Nobelpreis-Vorlesung von R. A. Zsigmondy (englisch): Properties of colloids (PDF; 108 kB), mit einer Abbildung und kurzen Erklärung zum Ultramikroskop