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Satellitenfernsehempfänger

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Ein Satellitenreceiver (lat. fr. engl. = "Empfänger") ist ein Gerät aus der Unterhaltungselektronik, mit dem Fernseh- und Radioprogramme von den Fernsehsatelliten empfangen werden können. Gegenüber dem terrestrischen Empfang über Antenne können wesentlich mehr Programme empfangen werden. Der Empfang dieser Satellitenprogramme ist i. d. R. günstiger als der Empfang über Kabelfernsehen, da für die Übertragung keine Gebühren anfallen.

Funktionsprinzip

Ein Satellitenreceiver empfängt die von dem LNB empfangenen und in dem Frequenzbereich von 950 - 2150 MHz umgesetzten Signale und wandelt jeweils ein Fernsehprogramm aus diesem Frequenzbereich in ein für den Fernseher empfangbares Signal um. Er leitet dieses über ein Scartkabel oder ein Antennenkabel in den Fernseher. Ausnahme: Im Fernseher eingebaute Satellitenreceiver werden von der Elektronik des Fernsehers gesteuert und geben die Signale des ausgewählten Programmes gleich an die Steuerung von Bidröhre und Lautsprecher weiter.

Daneben übernimmt der Satellitenreceiver die Stromversorgung des LNB, indem es ihm Strom über das Empfangskabel zuleitet.

Weil jedoch der vom LNB empfangene Frequenzbereich von 10,7 - 12,75 GHz etwa doppelt so breit ist wie der für die Weiterleitung an den Satellitenreceiver zur Verfügung stehende Frequenzbereich, teilen die LNBs den Frequenzbereich auf. Entweder wird der Frequenzbereich von 10,7 - 11,7 GHz nach der Umsetzung an den Satellitenreceiver geschickt, oder der Frequenzbereich von 11,7 - 12,75 GHz. Ein Satellitenreceiver für digitalen Fernsehempfang wählt den hohen Empfangsbereich des LNB aus, indem er die Versorgungsspannung des LNBs mit einem 22kHz (+/- 20%) Signal überlagert. Ansonsten sendet der LNB den niedrigeren Frequenzbereich zu einem Satellitenreceiver für analogen Fernsehempfang.

Wenn der Satellitenreceiver das LNB mit 14 Volt Spannung versorgt, wählt er die vertikale Polarisationsebene. Wenn er das LNB mit 18 Volt Spannung versorgt, wählt er die horizontale Polarisationsebene.

Bauarten

  • Die meisten Satellitenreceiver sind externe Beistellgeräte (Set-Top-Boxen). Sie werden am häufigsten verwendet. Dieses hat Vor- und Nachteile. Von Vorteil ist der durch die Massenproduktion geringe Preis. Ein Nachteil ist, dass man zwei Fernbedienungen (für Fernseher und Satellitenreceiver) benötigt.
  • Dagegen konnte sich der im Fernsehen integrierte Satellitenreceiver nicht allgemein durchsetzen. Ein Fernseher mit eingebautem Satellitenreceiver ist komfortabler, weil nur eine Fernbedienung gebraucht wird. Als Nachteil muß gelten, dass nur sehr wenige Hersteller Fernseher mit eingebautem Satellitenreceiver anbieten. Fernseher mit integriertem Satellitenreceiver sind zudem deutlich teurer als ein neuer Fernseher + Externer Satellitenreceiver.

Verschiedene Frequenzen

In den Frequenzlisten von Zeitschriften findet sich immer die Downlink-Frequenz, diese ist fünfstellig. Jeder Satreceiver empfängt die Programme aber nicht auf der Downlink-Frequenz sondern diese wird um die LOF (Lokal-Oszillator-Frequenz) des LNB vermindert - das Ergebnis nennt man Sat-ZF (Sat-Zwischenfrequenz) und damit arbeitet der Satreceiver. Beim Lowband eines Universal-LNBs bzw. neueren analogen LNBs beträgt diese 9,75Ghz (d.s. 9750Mhz) beim Highband sind es 10,6Ghz (d.s. 10600Mhz). Dies ist sowohl bei analogen und digitalen der Receivern der Fall.

Manche analoge (und praktisch alle digitalen) Receiver zeigen bei den Frequenzeinstellungen aber die fünfstellige Downlink-Frequenz an, um dem Anweder die Sendersuche zu erleichtern! Andere, vor allen ältere analoge nur die Sat-ZF. Diese errechnet sich eben aus der Downlink-Frequenz abzüglich der LOF und ist dann nur mehr (maximal) vierstellig.

Warum die Sat-ZF verschieden ist liegt am LNB: Ältere analoge LNBs hatten eine LOF von 10Ghz, neuere analoge 9,75Ghz, d.h. die die SAT-ZF ist 250Mhz "höher" und so zeigt sie der Receiver dann auch an.

Beispiel:

RTL auf ASTRA analog:
11229Mhz (=Downlink-Frequenz) laut Frequenzliste
Sat-ZF: 11229-9750 = 1479 Sat-ZF

oder bei einem älteren anlogen LNB:

11229-10000 = 1229 Sat-ZF

Die SAT-ZF "ist" also bei "neuren" analogen LNBs immer um 250Mhz "höher"

Der Digitalreceiver zeigt aber (praktisch) immer die Downlinkfequenz (siehe Frequenzliste im Internet und Zeitschriften) an!

Siehe auch: