Zum Inhalt springen

Strandläufer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Dezember 2010 um 13:58 Uhr durch BS Thurner Hof (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Strandläufer

Graubruststrandläufer im Prachtkleid

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gattung: Strandläufer
Wissenschaftlicher Name
Calidris
Merrem, 1804
Knutt
Wiesenstrandläufer im Schlichtkleid

Die Strandläufer (Calidris) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Schnepfenvögel. Es handelt sich um kleine Regenpfeiferartige, die im Norden der Nordhalbkugel vorkommen. Eine große Zahl der Arten brütet in der Subarktis.

Zu den in Mitteleuropa regelmäßig zu beobachtenden Strandläufern zählen Knutt, Sichelstrandläufer, Zwergstrandläufer, Sanderling, Alpenstrandläufer und Meerstrandläufer.

Erscheinungbild

Die Strandläufer haben verhältnismäßig lange Flügel und Beine sowie kurze Schwanzfedern. Die Schnabelform ist in Anpassung an die jeweilige Nahrungsweise variabel. Einige Arten haben verhältnismäßig kurze und gerade Schnäbel, bei anderen Arten ist der Schnabel länger und häufig am Ende leicht nach unten geboten. Besonders ausgeprägt ist diese Schnabelform beispielsweise beim Sichelstrandläufer. Die kleinste Art ist der Wiesenstrandläufer, der lediglich eine Körperlänge von 10 bis zwölf Zentimeter erreicht. Er hat eine Flügelspannweite von 32 bis 35 Zentimeter und wiegt zwischen 16 und 25 Gramm.[1] Die größte Art ist der Große Knutt, der eine Körperlänge zwischen 25 und 28 Zentimeter erreicht. Seine Flügelspannweite beträgt zwischen 60 und 67 Zentimeter. Er wiegt zwischen 140 und 200 Gramm.[2]

Das Federkleid ist typischerweise hell oder bräunlich. Bei vielen Arten ist der Kopf dunkelbraun gestrichelt, ein dunkler Augenstreif verläuft von der Schnabelbasis zum Auge und darüber verläuft ein hellerer Überaugenstreif. Die Federn auf der Körperoberseite sind breit gesäumt. Der Unterschied zwischen Prachtkleid und Schlichtkleid ist nicht sehr ausgeprägt. Bei vielen Arten fehlen im Schlichtkleid lediglich die rotbraunen Töne und die Vögel wirken insgesamt graubrauner.

Verbreitungsgebiet

Strandläufer sind Brutvögel der Tundra und obligatorische Zugvögel. Einige Arten wie beispielsweise der Alpenstrandläufer verbringen drei Viertel ihres Lebens auf dem Zug oder in den Überwinterungsgebieten.[3] Einige der Arten haben sehr lange Zugrouten. Sie nutzen den kurzen, aber nahrungsreichen arktischen Sommer für ihre Fortpflanzung. Sie sind häufig nur einige wenige Wochen in ihrem eigentlichen Brutgebiet und ziehen sofort nach dem Selbständigwerden der Jungen wieder in Rast- und Mauserquartiere außerhalb des Brutgebietes. Auf ihren langen Wanderungen finden sie sich dann auch mitunter in Gebieten weitab der normalen Zugrouten ein. So werden beispielsweise auch Graubruststrandläufer gelegentlich in Mitteleuropa beobachtet.

Lebensweise

Strandläufer leben überwiegend von

Arten

Die folgenden Arten werden zur Gattung der Strandläufer gezählt:


Belege

Literatur

  • Richard Sale: A Complete Guide to Arctic Wildlife, Verlag Christopher Helm, London 2006, ISBN 0-7136-7039-8

Einzelbelege

  1. Sale, S. 185
  2. Sale, S. 184
  3. Arnd Stiefel und Horst Scheufler: Der Alpenstrandläufer, Die Neue Brehm-Bücherei, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt 1989, ISBN 3-7403-0160-0, S. 107