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ChromeOS

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Google Chrome OS
Entwickler Google Inc.
Lizenz(en) BSD-Lizenz
Akt. Version Beta (19. November 2009)
Abstammung Linux
Architektur(en) x86, ARM
www.chromium.org/chromium-os

Das Google Chrome OS, auch „Google Chrome Operating System“ genannt, ist ein von Google angekündigtes Betriebssystem, welches auf einem Linux-Kern und dem hauseigenen Webbrowser Chrome basieren soll. Es ist Open-Source-Software[1] und zielt auf eine vollständige Benutzung von Webapplikationen ab.

Zielsetzung

Chrome OS soll schnell, einfach und sicher sein und zielt vor allem auf den Einsatz auf Netbooks ab.[2][3] Zu diesem Zweck sollen Systeme mit Chrome OS innerhalb weniger Sekunden starten. Die grafische Oberfläche ist auf ein Minimum reduziert und stellt im Wesentlichen lediglich den Browser Chrome bereit. Der Fokus liegt deutlich auf der Benutzung von Webanwendungen wie sie auch durch Google bspw. mit Google Mail und Google Docs zur Verfügung gestellt werden. Eine ständige Verbindung mit dem Internet ist daher Voraussetzung. Eine Offline-Nutzung ist allerdings - eingeschränkt - durch Erweiterungen wie Gears oder später auch über die Nutzung des HTML5-Standards möglich.

Chrome OS zielt vor allem auf den Einsatz auf Netbooks, die mit Flashspeicher ausgestattet und ohne Festplatten betrieben werden können, ab.

Google zielt mit dem Betriebssystem auf eine Herausforderung gegenüber dem Software-Marktführer Microsoft ab.[4] Die Lizenz soll, nach Angaben von Google, die BSD-Lizenz sein. Das Betriebssystem wird den Nutzern kostenfrei und als Open-Source zur Verfügung gestellt.

Technik

Chrome OS verzichtet auf eine Initialisierung der Hardware und verlagert stattdessen Funktionen aus der Firmware in den Kernel, um Geräte parallel zu initialisieren. Dadurch soll sich der Bootvorgang auf wenige Sekunden reduzieren.[5]

Geschichte

Am 7. Juli 2009 wurde Google Chrome OS offiziell angekündigt[2] und bereits einen Tag danach präsentierte das Unternehmen die ersten OEM-Partner welche Hard- und Software zusammen mit Chrome OS anbieten werden (Acer, Adobe, Asus, Freescale, Hewlett-Packard, Lenovo, Qualcomm, Texas Instruments und Toshiba).[6] Zudem hatte sich kurz darauf auch Intel dazu bekannt, sich an der Entwicklung zu beteiligen.[7] Weiter arbeitet auch das Unternehmen Canonical mit einigen Ubuntu-Entwicklern an Chrome OS mit.[8]

Am 19. November 2009 wurde der Quelltext der Beta-Version veröffentlicht.[9]

Im Dezember 2010 ließ Google verlauten, dass die ersten Geräte mit dem neuen Betriebssystem erst in der ersten Jahreshälfte 2011 im Handel erhältlich sein sollen.[10]

Referenz-Hardware Cr-48

Am 7. Dezember 2010 kündigte Google auf einer Pressekonferenz das Netbook Cr-48 an. Dieses ist als Referenz-Gerät gedacht und wird im Rahmen eines Pilotprogramms, welches jedoch nicht in Deutschland zur Verfügung steht, an Tester und Entwickler vergeben. Es soll nicht in den Handel gehen. Das Gerät verfügt über eine Bildschirmdiagonale von 12,1 Zoll, ein 3G-Modem, WLAN, eine Webcam, einen USB-Anschluss und einen Kartenleser. Es wiegt etwa 1,7 Kilogramm. Die Akkulaufzeit soll im Betrieb etwa acht Stunden und im Stand-By-Betrieb etwa 8 Tage betragen. Eine Besonderheit stellt die Tastatur dar. Zwar verfügt das Gerät - entgegen einiger anderer Netbook-Modelle - über eine Tastatur in voller Größe, allerdings fehlen die Feststellt- sowie die Funktionstasten. Erstere wurde durch eine "Suchtaste", letztere durch Tasten für übliche Operationen innerhalb eines Browsers ersetzt.[11]

Der Name des Geräts ist eine Anspielung auf ein instabiles Isotop des Elements Chrom.[12]

Verhältnis zu Android

Das System soll getrennt von dem ebenfalls von Google initiierten Betriebssystem Android entwickelt werden.[2] Laut Eric Schmidt zielt Chrome OS dabei eher auf Geräte mit einer Tastatur ab, wohingegen Android eher für Geräte mit Touchscreen gedacht ist.[13]

Kritik

Der User wird seine Daten in der Cloud speichern müssen. Die persönlichen Daten werden somit in einem Rechenzentrum von Google gespeichert. Dazu gehören auch Daten, welche bei der Benutzung der sogenannten Webapplikationen anfallen. Zu diesen Applikationen zählen neben dem Browser auch Mailboxen, soziale Netzwerke, Telefonsoftware, Textverarbeitung, Landkarten und weitere. Die erwähnten Daten könnten für treffgenaue Werbung ausgewertet werden.[14]

Eine eventuell nötige Aufstockung von Speichervolumen auf dem Cloudserver, als auch dem UMTS-Datenvolumen, wird voraussichtlich mit Folgekosten für den Kunden verbunden sein.

Siehe auch

Commons: Chrome OS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Google gibt Quellcode von Google Chrome OS frei – Artikel bei GoogleWatchBlog, vom 19. November 2009
  2. a b c Official Google Blog: Introducing the Google Chrome OS. Offizielle Ankündigung im Google Blog. Abgerufen am 17. Dezember 2010. (englisch)
  3. ChromeOS - Google kündigt eigenes Netbook-Betriebssystem an. golem.de. Abgerufen am 17. Dezember 2010.
  4. Google will mit eigenem Betriebssystem Microsoft herausfordern – Artikel bei IT-Times.de, vom 8. Juli 2009
  5. Google veröffentlicht Chrome OS als Open Source, Golem vom 19. November 2009
  6. Google Chrome OS - FAQ (englisch) – Artikel bei Google Chrome Blog, vom 8. Juli 2009
  7. Intel collaborated with Google on Chrome OS (englisch) – Artikel bei TG Daily, vom 9. Juli 2009
  8. Google Chrome OS and Canonical. blog.canonical.com. Abgerufen am 17. Dezember 2010. (englisch)
  9. Google veröffentlicht den Quelltext von Chrome OS – Artikel bei heise online, vom 19. November 2009
  10. An update on Chrome, the Web Store and Chrome OS – Ankündigung auf dem offiziellen Google-Blog, vom 7. Dezember 2010
  11. Google kündigt Netbook CR-48 an. golem.de. Abgerufen am 17. Dezember 2010.
  12. Google Cr-48: Inside the Chrome OS 'unstable isotope'. theregister.co.uk. Abgerufen am 17. Dezember 2010. (englisch)
  13. Google: Android für Touch, Chrome OS für Tastatur. winfuture.de. Abgerufen am 17. Dezember 2010.
  14. Faz.net: Google macht Chrome zum Betriebssystem