Zum Inhalt springen

Flughafen Frankfurt Main

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. August 2005 um 20:41 Uhr durch LIU (Diskussion | Beiträge) (Terminal 1, Halle B). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Flughafen Frankfurt am Main
[[Datei:Startbahnen|280px|zentriert|alt=|rand|]]
Kenndaten
ICAO-Code EDDF
IATA-Code FRA
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Verkehrsanbindung
Straße Autobahnen A 3 und A 5; Bundesstraße 43
Bahn ICE, Frankfurter Nahverkehr
Basisdaten
Betreiber Fraport AG
Terminals 2
Passagiere 51,1 Mio. (2004)
Luftfracht 1,75 Mio t (2004)
(117.825 t Luftpost)
Flug-
bewegungen
477.475 (2004)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
ca. 56 Millionen
Beschäftigte ca. 65.000 (2004)
13.000 beim Betreiber

|- !valign="top" bgcolor="#FFFFFF" align="center" |07L/25R / PCN 74 |valign="top" bgcolor="#FFFFFF" align="center" |4.000 Meter |- !valign="top" bgcolor="#FFFFFF" align="center" |07R/25L / PCN 74 |valign="top" bgcolor="#FFFFFF" align="center" |4.000 Meter |- !valign="top" bgcolor="#FFFFFF" align="center" |18 (nur Abflug) / PCN 105 |valign="top" bgcolor="#FFFFFF" align="center" |4.000 Meter |}

Der Rhein-Main-Flughafen (offizieller Name Flughafen Frankfurt am Main) ist ein deutscher Flughafen bei Frankfurt.

Er ist bei weitem der größte Flughafen Deutschlands, Drehkreuz der Lufthansa und der größte Arbeitgeber in Deutschland.

Europaweit ist er der zweitgrößte Verkehrsflughafen (Fluggäste 2004: über 51 Millionen) nach dem Flughafen London-Heathrow.

Beim Luftfrachtaufkommen ist er die Nummer 1 in Europa (siehe Rangliste europäischer und deutscher Flughäfen im Artikel Flughafen).

Die Bezeichnung "Frankfurt" wurde ebenfalls vom rheinland-pfälzischen Flughafen Frankfurt-Hahn, an dem die Fraport AG neben den deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen ebenfalls beteiligt ist, getragen. Inzwischen muss sich der Airport im Hunsrück, der vorwiegend von Billigfliegern wie Ryanair angeflogen wird, nach Gerichtsurteil jedoch Frankfurt-Hahn nennen. Der Flughafen Frankfurt´Rhein-Main nächstgelegene Flughafen ist Mannheim-City Airport (ca. 60 km Luftlinie).

Der Rhein-Main-Flughafen war einer der ersten Flughäfen mit einer vollautomatischen Gepäckförderanlage und ist zur Zeit noch - vor dem Flughafen München Franz Josef Strauß - das einzige und damit größte Luftfahrt-Drehkreuz Deutschlands.

Internationaler Vergleich (Stand Ende 2004, Quelle: ACI)

Passagieraufkommen

1. Atlanta, USA
2. Chicago O'Hare, USA
3. London Heathrow, GB
4. Tokio-Haneda, J
5. Los Angeles, USA
6. Dallas/Fort Worth, USA
7. Frankfurt (51,1 Mio.)
8. Paris-Charles-de-Gaulle, F
9. Amsterdam, NL
10. Denver, USA

Frachtaufkommen

1. Memphis, USA
2. Hongkong, CHN
3. Tokio-Narita, J
4. Anchorage, Alaska/USA
5. Seoul, SOK
6. Los Angeles. USA
7. Frankfurt (1,76 Mio. t)
8. Singapore, SIN
9. Miami, USA
10. Louisville, USA

Geschichte

Ein bereits 1924 vom Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann in Auftrag gegebenes Gutachten bezweifelt die langfristige Ausbaufähigkeit des gerade erweiterten Flugplatzes am Rebstock.

Der Frankfurter Magistrat beschließt 1930 nach Jahren der meteorologischen, geografischen und verkehrstechnischen Planung den Neubau eines Flughafens im Frankfurter Süden, der allerdings an der Wirtschaftskrise scheitert.

Nach ihrer Machtergreifung machen sich die Nationalsozialisten im Dezember 1933 diese Planungen zu eigen und ordnen die weiträumige Rodung im Frankfurter Stadtwald an.

Am 14. Mai 1936 landet mit LZ 127 "Graf Zeppelin" erstmals ein Luftfahrzeug auf dem neuen Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main; die offizielle Eröffnung erfolgt am 8. Mai 1936.

In den nächsten Jahren ist der neue Flughafen Heimatstützpunkt der beiden größten deutschen Luftschiffe LZ 127 "Graf Zeppelin" und LZ 129 "Hindenburg".

Das Unglück der Hindenburg in Lakehurst am 6. Mai 1937 bezeichnet das Ende des regelmäßigen Luftschiffverkehrs.

Nach Kriegsbeginn 1939 starten am 9. Mai 1940 erstmals deutsche Bomber mit Ziel Frankreich.

Am 25. März 1945 wird der Flughafen von amerikanischen Truppen erobert, unter Zuhilfenahme deutscher Kriegsgefangener wird in den nächsten Monaten eine provisorische Start- und Landebahn gebaut.

Am 18. Mai 1946 landet erstmals wieder ein nicht militärisches Flugzeug der American Overseas Airlines auf dem Flughafen.

Am 26. Juni 1948 beginnt die Berliner Luftbrücke. Neben Hamburg und Hannover ist Frankfurt Hauptbasis der alliierten Flugzeuge.

Am 28. April 1949 wird dem Bau einer zweiten Start- und Landebahn begonnen, da die stetigen Starts und Landungen der Rosinenbomber der ersten Bahn stark zugesetzt haben. Am 12. Mai 1949 beenden die Sowjets die Blockade, die Luftbrücke wird jedoch noch bis zum 30. September 1949 weitergeführt.

Am 27. Mai 1950 weht erstmals die Bundesflagge über dem Flughafengebäude, der Flughafen wird bereits wieder von elf Fluggesellschaften angeflogen.

In Folge eines vorausgegangenen Architektenwettbewerbs entscheidet eine Kommission im Juni 1951 über einen Ausbau des Flughafens inklusive einem neuen Terminal, aus Geldmangel verschwinden die Ausbaupläne jedoch zunächst in der Schublade.

Am 10. Mai 1952 werden auf dem Flughafen erstmals ein ILS (Instrumenten-Landesystem) sowie ein VOR (Drehfunkfeuer) installiert.

Nach der Gründung der Bundesanstalt für Flugsicherung am 23. März 1953 nimmt am 1. Juli erstmals eine deutsche Flugsicherungsleitstelle ihren Dienst auf.

Am 1. März 1955 landet erstmals wieder eine Maschine der Deutschen Lufthansa auf dem Flughafen. Am 5. Mai erhält die Bundesrepublik Deutschland wieder ihre (nahezu) volle Souveränität und somit auch ihre Lufthoheit zurück.

Auf der Vorstandssitzung der FAG (Flughafen Frankfurt/Main AG) am 15. Juli 1955 werden die Besitzanteile der Gesellschaft neue geregelt: Das Land Hessen erhält 45,242%, die Stadt Frankfurt folgt mit 28,891%, der Bund erhält 25,867% (im Vergleich dazu 2005: Land Hessen 31,94%, Stadtwerke Frankfurt Holding GmbH 20,40%, Bundesrepublik 18,27%, die restlichen 29,39% sind in Streubesitz).

Im Februar 1958 schlägt ein Gutachten erstmals den Bau einer dritten Startbahn in Nord-Süd-Richtung vor, da das bevorstehende Jet-Zeitalter eine rasante Zunahme der Flugbewegungen verspricht. Am 25. April dieses Jahres landet erstmals eine Düsenmaschine auf dem Flughafen - eine sowjetische Tupolew Tu-104.

Am 1. August 1958 wird die neue Empfangsanlage Ost in Betrieb genommen, die sich bereits vier Jahre später als zu klein erweisen wird.

Bereits 1960 ist der Flughafen mit 81.000 Starts und Landungen der größte in Deutschland und nach London der zweitgrößte in Europa. Dies bedeutet 2,2 Millionen Fluggäste, 46.500 Tonnen Luftfracht sowie 12.000 Tonnen Luftpost.

1962 wird entschieden, eine neue Empfangsanlage, das Terminal Mitte zu bauen sowie eine dritte Startbahn anzulegen. Zumindest die Bauarbeiten für das Terminal beginnen am 16. Juni 1965, die zur seinerzeit größten Baustelle Europas wird.

Parallel zum drastischen Anstieg der Flugbewegungen steigt jedoch auch der Unmut der Flughafenanwohner über den zunehmenden Lärmpegel. Hinzu kommen die Einwände gegenüber den Planungen einer dritten Startbahn in Nord-Süd-Richtung, die zu einem immensen Holzeinschlag im den Flughafen umgebenden Waldgebiet führen würde.

Mit der Landung einer Boeing 747 Jumbo-Jet am 28. Januar 1970 beginnt die Ära der Großraumflugzeuge, und im April wird der Flughafen per Vertrag zur Heimatbasis der Lufthansa. Am 2. Oktober des Jahres wird mit der Halle V die größte Wartungshalle der Welt eröffnet, die sechs Jumbo-Jets Platz bieten kann.

Am 14. März 1972 eröffnet Bundespräsident Gustav Heinemann das neue Terminal Mitte. Das rund eine Mrd. DM teure Bauwerk mit über 200.000 Quadratmeter überbauter Fläche verfügt Über 56 Fluggastbrücken und einer elektronisch gesteuerten Gepäckförderanlage von 41 km Länge.

Im März 1973 kommt es zum Planfeststellungsverfahren über die neue Startbahn West.

Mit 30.000 Beschäftigten ist der Flughafen 1979 zum größten Arbeitgeber Hessens geworden.

Am 21. Oktober 1980 entscheidet der Hessische Verwaltungsgerichtshof für den Bau der neuen Startbahn West, die ersten Baumaßnahmen beginnen am 2. November 1981. Es entbrennt ein in Deutschland nie zuvor erlebter Kampf zwischen Staatsgewalt und Bürgern, der neben ungezählten Verletzten auch zwei Todesopfer fordert.

Trotz des immensen Widerstands wird die neue Startbahn 18 West am 12. April 1984 dem Verkehr übergeben.

Am 12. Juni 1990 beginnen die Bauarbeiten für das neue "Terminal 2", das am 24. Oktober 1994 eröffnet wird.

Im Jahr 2002 wurde der Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof eröffnet. Zukünftig soll der AirRail-Terminal über den Bahnhof entstehen.

Im Juni 2005 entscheidet der Hessische Gerichtshof für den Neubau einer Wartungshalle, der das neue Großraumflugzeug Airbus A380 beherbergen soll.



Terminal 1
Terminal 2

Planungen

  • 31. Dezember 2005 Schließung der Rhein-Main Air Base
  • um 2007 Fertigstellung der A380-Werft ([1])
  • um 2009 Erweiterung um eine weitere Landebahn (2800 Meter) im Nordwesten ([2])
  • um 2012 Eröffnung des Terminal 3 für ca. 25 Mio. Fluggäste auf dem Gelände der Air Base ([3]).

Flughafenkritik

Zum Ausbau des Flughafens in den 1980er Jahren wurden Hüttendörfer von Flughafengegnern errichtet, um den Bau der Startbahn West zu verhindern, allerdings vergeblich, die Startbahn West konnte 1984 eröffnet werden (siehe oben).

Die erneuten Flughafenausbaupläne finden seit Ende der 1990er Jahre teilweise Widerstand in der Bevölkerung (4), die Flughafen-Ausbaugegener haben sich als politische Partei formiert und sind sogar in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung vertreten, auch die Frankfurter Grünen lehnen den Ausbau des Flughafens strikt ab. Hauptargument der Ausbau-Gegner ist der angeblich steigende Fluglärm, der laut einer Studie der WHO bei vielen Menschen das Risiko an Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne zu erkranken, um 50 Prozent erhöht. Weiterer Streitpunkt ist die durch den Ausbau bedingte Abholzung von 400 Hektar Waldfläche. Nach Ansicht der Ausbau-Gegner bedeute ein erhöhter Flugverkehr auch größere Schadstoff- und Kohlendioxid-Emissionen, was sich negativ auf das Klima auswirke. Auch zweifeln viele an der Jobprognose (Fraport prognostiziert 100.000 neue Arbeitsplätze). Zudem wird das Chemiewerk "Ticona", welches in der Nähe der neuen Startbahn liegen würde, von den Ausbau-Gegnern als empfindliches Risiko bei einem Flugzeug-Absturz angesehen. Gutachter des Flughafens bezeichnen das Risiko als "berechenbar", Gutachter des TÜV Pfalz sehen hingegen ein "erhöhtes Risiko".

Die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern über den Rhein-Main-Flughafen wurde 2002 von einem Grenzcamp zum Thema gemacht. (5) Ferner wird der Frankfurter Flughafen immer wieder zum Ziel der Proteste hessischer Flüchtlingsinitiativen. Über den Flughafen werden jährlich 30.000 Flüchtlinge abgeschoben, mehr als über jeden anderen deutschen Flughafen.

Der Frankfurter Flughafen stand 2004 mehrfach wegen diverser Sicherheitslücken in der Kritik. Unter anderem gelangten Reporter des ZDF unkontrolliert in sensible Sicherheitsbereiche (6). Beim Hauptzollamt Frankfurt am Main-Flughafen, das als Behörde der Bundeszollverwaltung für die zollrechtlichen Personen- und Gepäckkontrollen zuständig ist, kommt es in der so ganannten "Flughafen-Affäre" seit März 2004 immer wieder zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen Zollbeamten und Amtsleiter Hartmut Neßler, dem eine zu bürokratische Amtsführung vorgeworfen wird (7). Im Vordergrund standen in der Vergangenheit regelmäßig unbesetzte Einreisekontrollstellen und die Einschränkung von Zollkontrollen.

Terminals und Fluggesellschaften

Der Flughafen Frankfurt hat zwei große Terminals und ein kleines Terminal für VIPs mit zusammen fünf Hallen in denen sich folgende Fluggesellschaften befinden:

Terminal 1, Halle A

Terminal 1, Halle B

Terminal 1, Halle C

Terminal 2, Halle D

Terminal 2, Halle E

Siehe auch: Liste der Verkehrsflughäfen

Literatur

  • Markus Kutscher, Von Aeronauten und Jumbo-Jets - Geschichte der Luftfahrt in Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, 1995, ISBN 3-524-69110-2
  • Fraport AG, Zahlen, Daten Fakten 2005, Frankfurt am Main, 2005

Quellen

  1. adv-net.org PDF Dokument
  2. ausbau.flughafen-frankfurt.com
  3. fraport.de
  4. zukunft-rhein-main-young.de
  5. nadir.org
  6. zdf.de 1 2
  7. spiegelgruppe.de

Vorlage:Geokoordinate