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Helma Sanders-Brahms

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Helma Sanders-Brahms (* 20. November 1940 in Emden, Ostfriesland) ist eine deutsche Filmregisseurin.

Leben

Nach der Schulzeit studierte sie Germanistik und Anglistik in Köln, hospitierte beim Rundfunk, wurde Fernsehansagerin und arbeitete als Model. Während eines Italien-Aufenthalts lernte sie 1967 Pier Paolo Pasolini kennen und arbeitete mit ihm zusammen. Seit 1969 macht sie eigene, häufig stark autobiografisch geprägte Filme, schrieb fast alle Drehbücher und produzierte sehr viele ihrer Filme selber.

Ihre ersten Filme beschäftigten sich kritisch mit der Arbeitswelt und der Situation der Frauen in Westdeutschland. Unter dem Pflaster ist der Strand wurde zu einem zentralen Film der deutschen Frauenbewegung und der 68er-Bewegung. Vor allem mit Deutschland, bleiche Mutter wurde sie zu einer der wichtigsten, weltweit gefeierten Regisseurinnen Deutschlands. Neben Spielfilmen drehte sie einige Dokumentarfilme und schrieb Hörspiele.

Ihre Filme wurden mit vielen Film- und Festivalpreisen ausgezeichnet, sie ist Chevalier des Arts et des Lettres de la France und Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Werke

Filme

Dokumentarfilme

  • 1969 Angelika Urban, Verkäuferin, verlobt (Dokumentarfilm über eine Verkäuferin im Kaufhof, bei den Kurzfilmtagen Oberhausen 1970 mit zwei Preisen ausgezeichnet)
  • 1971 Die industrielle Reserve-Armee (Dokumentarfilm über die Lage der Arbeitsmigranten, die damals 'Gastarbeiter' genannt wurden)
  • 1973 Die Maschine (Dokumentarfilm über die Arbeit an einer Rotationsmaschine)
  • 1980 Vringsveedeler Triptychon, 1. Linker Flügel: Im Reich des Schokoladenkönigs, 2. Mittelteil: Fievkooche – Madonna, 3. Rechter Flügel: Josef und die Gerechtigkeit. (Dreiteiliger Dokumentarfilm über den Karneval der armen Leute in Köln)
  • 1985 Alte Liebe (Dokumentarfilm über den alten Berliner Kino-Besitzer Bruno Dunst und seine Frau)
  • 1987 Hermann mein Vater (Dokumentarfilm über eine Reise, die Helma Sanders-Brahms gemeinsam mit ihrem Vater nach Frankreich unternimmt, zu den Stätten, wo er 1940 als deutscher Besatzer war)
  • 1995 Jetzt leben - Juden in Berlin (Dokumentarfilm über eine russisch-jüdische Familie, die aus Odessa nach Berlin übersiedelt)

Hörspiele

  • 1995 Anna Angsthase. Kinderhörspiel; Musik: Lars Kurz; Regie: Eva Demmelhuber; Produktion: BR, 1995. (Patmos Hörkassette, 1996. ISBN 3-491-22906-5)
  • 1993-2001 Tausendundeine Nacht. 1. bis 14. Nacht, mit Eva Mattes, Dieter Mann, Ulrich Matthes u.a. Musik: Günter „Baby“ Sommer. Regie: Robert Matejka (1-12) und Helma Sanders-Brahms (13-14). Produktion: RIAS, später: DLR Berlin. (Der Hörverlag, 2005. ISBN 3-89940-647-8; ausgezeichnet mit dem Corine-Hörbuchpreis 2005.)
  • 2002 Tausendundeine Nacht. 15. bis 17. Nacht. Mit: Eva Mattes, Dieter Mann, Ulrich Matthes u.a. Musik: Günter Baby Sommer. Regie: Helma Sanders-Brahms. Produktion: DLR Berlin.

Bücher

Literatur

  • Brigitte Tast Helma Sanders-Brahms. Düsseldorf 1980, ISBN 3-88842-108-X
  • Norbert Grob (Hrsg.): Das Dunkle zwischen den Bildern. Essays, Porträts, Kritiken. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1992
  • Die Erfüllung der Wünsche. Elefanten Press, Berlin 1995