Österreichischer Friedensdienst
Der Österreichische Friedensdienst ist einer der drei Bereiche der Non-Profit-Organisation Österreichischer Auslandsdienst und bietet eine zwölfmonatige Alternative zum neun Monate dauernden ordentlichen Zivildienst.
Allgemeines
Mit Andreas Sami Prauhart hat am 1. November 1999 der erste Friedensdiener seinen Dienst in Jerusalem angetreten.[1] Der Dienst kann an einer von fünf anerkannten Einsatzstellen in China, Israel, Japan oder den Niederlanden abgeleistet werden (Stand: 2010). Ziel ist es, durch ein Jahr Arbeit die enorme Komplexität von Konflikten verstehen zu lernen und durch die verrichteten Tätigkeiten einen kleinen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung des Friedens zu leisten.

Einsatzstellen
Die Einsatzstellen befinden sich an ehemaligen Schauplätzen von Kriegsverbrechen und bewaffneten Auseinandersetzungen, die im Gegensatz zu den Stellen des Gedenkdienstes nicht direkt mit dem Holocaust in Verbindung stehen. In Klammer findet sich das Jahr der Anerkennung durch das Bundesministerium für Inneres und Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten[2].
- Nanjing - John-Rabe-Haus (2008)
- Jerusalem - Alternative Information Center (1999)
- Jerusalem - LAW (2001)
- Hiroshima - Friedensmuseum Hiroshima (HPCF) (2002)
- Amsterdam - UNITED for Intercultural Action (2002 - 2010)
Schwerpunkt Asien
Im Jahr 2006 begann der erste österreichische Friedensdiener seine Tätigkeit in Hiroshima.[3] In Nanjing in China existiert seit 2008 eine Friedensdienst-Einsatzstelle im John-Rabe-Haus, welche das Massaker von Nanjing 1937 aufarbeitet. Dieses verdrängte Ereignis belastet nach wie vor die sinojapanischen Beziehungen und war 2005 ausschlaggebend für breite Proteste in Peking und anderen Städten. Der Japanische Schulbuchstreit führte in China zu Bewegungen gegen Geschichtsverfälschung in japanischen Schulbüchern. Aus diesem Grund stiftete das John Rabe-Kommunikationszentrum e.V. von Thomas Rabe im Jahr 2009 gemeinsam mit dem Österreichischen Friedensdienst in Nanjing erstmals den John Rabe Award.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Zivildiener können "Friedensdienst" in Jerusalem leisten, 7. November 1999 (Der Online Standard)
- ↑ Liste der Auslandsdienst-Einsatzstellen mit Datum der Anerkennung
- ↑ Friedensdienst in Hiroshima, 4. August 2005 (Salzburger Nachrichten)
- ↑ John Rabe Award an den japanischen Schauspieler Teruyuki Kagawa (www.john-rabe.de)
Siehe auch
- Friedensdienst
- Österreichischer Auslandsdienst
- Österreichischer Gedenkdienst
- Österreichischer Sozialdienst
- Auslandsdienst (Österreich)
- Zivildienst (Österreich)