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Schizoaffektive Störung

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Die schizoaffektive Störung ist eine psychische Störung, die Symptome der Schizophrenie und der manisch-depressiven Störung in sich vereint. Zusätzlich zu Symptomen einer affektiven Störung wie Depression oder Manie treten hier Symtome aus dem schizophrenen Formenkreis wie Wahn oder Halluzinationen auf.

Man kann dabei jeweils schizomanische, schizodepressive oder gemischte Formen unterscheiden. Der Verlauf kann phasisch (d.h. in wechselnden Episoden) oder aber chronifzierend mit einem Residualsyndrom (d.h. eine anhaltende Beeinträchtigung) verlaufen. Schizomanische Episoden sollen eine etwas günstigere Prognose als die schizodepressive Verlaufsform aufweisen, die offenbar häufiger zu einer Chronifizierung neigt.

Abgrenzung zur affektiven Störung und Schizophrenie

Eine schwere affektive Störung kann ebenfalls psychotische Symptome haben, dabei ist jedoch der auftretende Wahn passend zur Depression bzw. zur Manie. Bei Depression kann der Betroffene zum Beispiel an Schuldwahn leiden (ich habe irgendeine Schuld auf mich geladen, die ich niemals in Ordnung bringen kann,...), an Verarmungswahn (ich werde kein Geld mehr haben und verhungern), oder nihilistischem Wahn (es gibt mich gar nicht). Bei Manie triff oft Größenwahn auf.

Wenn der Wahn hingegen nicht eindeutig zur auftretenden Depression oder Manie in Beziehung steht, geht man eher von einer schizoaffektiven Störung aus (zum Beispiel bei Verfolgungswahn, Beziehungsideen, Liebeswahn, Eifersuchtswahn und ähnliche).

Die Abgrenzung zur Schizophrenie, die durchaus auch affektive Symptome hat, besteht im deutlich geringeren Auftreten von "Negativsymptomen" wie Störungen des Denkens, der Sprache, der Konzentration, der Selbstorganisation etc. Man unterscheidet also die schizophrene Störung und die schizoaffektive Störung anhand der Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Diagnostik

In den letzten Jahren ist in psychiatrischen Kliniken eine deutliche Zunahme der Diagnosestellungen einer schizoaffektiven Störung zu verzeichnen. Kritiker meinen, dass dies auch damit zusammenhängt, dass eine eindeutige Zuordnung von Krankheitssymptomen im Grenzbereich einer affektiven Störung, Psychose oder Persönlichkeitsstörung (ggf. mit Drogeneinfluss) problematisch wird, unter anderem durch immer kürzer werdende Aufenthaltszeiten in der Kliniken. Dementsprechend herrscht noch keine klare Übereinkunft, ob dieses Krankheitssyndrom hinsichtlich der biologischen Genese und Behandlungsoptionen wirklich eine eigenständige Kategorie bilden soll.


Therapie

Die Therapie einer schizoaffektiven Störung richtet sich nach der vorherrschenden affektiven Symptomatik und wird in aller Regel ein Phasenpropyhlaktikum mit einem (atypischen) Neuroleptikum kombinieren. Die schizoaffective Störung kann aber auch mit einem modernen Neuroleptikum, wie z.B. Zyprexa, alleine behandelt werden.