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Praterinsel

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Die Praterinsel ist neben der Museumsinsel eine der beiden befestigten und bebauten Isar-Inseln Münchens. Im Norden der Insel führt die Maximiliansbrücke von der Maximilianstraße zum Maximilianeum. Auf der Praterinsel befindet sich neben Künstlerateliers und Veranstaltungsräumen auch das Alpine Museum des Deutschen Alpenvereins.

Die Praterinsel ist über mehrere Fußgängerbrücken erreichbar: Die Mariannenbrücke verbindet die Insel mit dem Westufer der Isar, der Kabelsteg mit dem Ostufer. Der Wehrsteg schafft die Verbindung zur flussaufwärts gelegenen Museumsinsel. Befahrbar ist die Praterinsel vom Westufer her über die unmittelbar südlich der Maximiliansbrücke gelegene Praterwehrbrücke. Die Maximiliansbrücke ermöglicht keinen Zugang, sie überspannt lediglich die Nordspitze der Insel.

Geschichte

Praterinsel mit Blick zum Siechenhaus auf dem Gasteig, Johann Georg von Dillis, nach 1800.

Die erste dokumentierte Bebauung fand 1810 statt, als ein Wirt namens Anton Gruber dort ein Gasthaus errichtete, welches er – in Anlehnung an den Wiener Vergnügungspark – „Die Praterwirtschaft“ nannte. Daneben eröffnete er einen kleinen Park mit Karussell, und sein Sohn erweiterte das Gasthaus 1834 um einen Tanzsaal. Aufgrund der großen Beliebtheit der Lokalitäten in dieser Zeit nannte man die Insel bald nur noch Praterinsel.

Als 1857 mit dem Bau des Maximilianeums und der über die Insel führenden Maximiliansbrücke begonnen wurde, ließ die Attraktivität des Ortes aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten (die Brücke wurde 1864 fertiggestellt) stark nach, so dass Gruber seine Wirtschaft verkaufen musste.

Käufer war Anton Riemerschmid, der auf dem Grundstück 1870 Fabrikgebäude für die „Königlich Bayerische privilegierte Weingeist-, Spiritus-, Likör- und Essigfabrik Tip & Vigl“ bauen ließ, deren Teilhaber er damals noch war. Die Firma ging 1878 vollständig in Familienbesitz über. Das heutige Atelierhaus im Osten der Insel war damals als Heizgebäude errichtet worden.

Der Enkel des Fabrikanten, Robert Riemerschmid, der das Schnapsgeschäft weiterführte, veranstaltete daneben in den 1920er Jahren Symposien und Vorträge mit international bekannten Wissenschaftlern, Künstlern, Literaten und Politikern auf der Insel. Neben der Aufstockung des ehemaligen Wirtshauses um eine Etage wurde durch den Architekten Richard Riemerschmid ein weiterer Verbindungsbau zwischen Nord- und Westflügel errichtet.

Die Schnapsfabrik verlegte ihren Produktionsstandort 1984 vor die Tore von München nach Erding, die Fabrik auf der Praterinsel wurde stillgelegt.

1988 erwarb ein Investor das Gelände und ließ Fabrik- und Lagerhallen zu Künstlerateliers, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen ausbauen.

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