Zum Inhalt springen

Augustus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2004 um 01:55 Uhr durch Stefan Volk (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

1. Augustus (lat. "Der Erhabene") war einer der Titel, den die römischen Kaiser führten. In der von Kaiser Diokletian eingeführten Tetrarchie war Augustus der Titel der Senior-Kaiser der beiden Reichshälften, während die ihre Stellvertreter und designierten nachfolger den Titel Caesari trugen.

Kaiser Augustus
Kaiser Augustus

2. Im engeren Sinne bezeichnet Augustus den 1. Römischen Kaiser, der als Gaius Octavius Thurinus am 23. September 63 v. Chr. wahrscheinlich in Rom geboren wurde und am 19. August 14 n. Chr. in Nola bei Neapel starb. Nach der Adoption durch seinen Großonkel Caesar nannte er sich Gaius Julius Caesar Octavianus (römische Namen. und erhielt im Jahre 27 v. Chr. vom römischen Senat den Ehrennamen Augustus, der Erhabene, der als Titel auf seine Nachfolger überging.

Aufgrund der Adoption konnte der damals 18-jährige Gaius Octavius nach Caesars Tod als dessen Sohn und Erbe auftreten. Die Nachricht von Caesars Ermordung erreichte ihn in Appollonia im heutigen Albanien, wo er die Ankunft des Diktators und den den Beginn des geplanten Ostfeldzugs wartete. Um die Führung über die caesarianischen Kräfte zu übernehmen, kehrte er nach Rom zurück und konnte Marcus Antonius ausmanövrieren, als es um die Führung von Caesars Armeen und die Leitung seiner politischen Kräfte ging.

Augustus
Augustus

Seine militärische rechte Hand war Marcus Vipsanius Agrippa, und seine Verbindung zum wichtigen Stand der Equites oder "Ritter" war Gaius Cilnius Maecenas. Augustus hatte ursprünglich Agrippa als seinen Nachfolger vorgesehen. Er arrangierte dessen Scheidung von seiner Frau und die Heirat mit seiner eigenen Tochter Julia aus erster Ehe. Als Agrippa 12 n. Chr. unerwartet starb, wurden Augustus Pläne umgeworfen. Bis zu ihrem Tod verblieben die kleinen Söhne des Agrippa Gaius und Lucius, die gleichzeitig Enkel des Augustus waren, als Erben. Aus der Nachfolge seines Stiefsohnes und adoptierten Erben Tiberius entstand die so genannte Julisch-claudische Dynastie, benannt nach den beiden nomina oder Familiennamen. Den Frieden, den Augustus dem Reich gebracht hat, indem er - durch seinen Sieg - die Bürgerkriege beendete, wird beispielsweise durch den Ara Pacis Augustae - Altar des augustäischen Friedens aus dem Jahre 9 v. Chr. symbolisiert. Blumen umranken mythologische Szenen und eine Prozession der kaiserlichen Familie.

Nach Kaiser Augustus wurde der bei den Römern Sextilis genannte Monat in August umbenannt.

3. Im Mittelalter im HRR (Heiliges Römisches Reich) wurde "Semper Augustus" auch offizielle deutsche Kaisertitulatur. Der Titel Augustus, der ursprünglich als Mehrer und Schöpfer, im übertragenen Sinne als erhaben, heilig und anbetungswürdig verstanden wurde, ist eine Ableitung vom lateinischen augere (vermehren). Im Deutschen heißt der Zusatz Semper Augustus also "Allezeit Mehrer des Reiches". In dem von Bismarck entworfenen Manifest zur Kaiserproklamation Wilhelm I. in Versailles am 18. Januar 1871 lautete die erweiterte deutsche Übertragung dieser genannten römischen Kaisertitulatur: allzeit Mehrer des deutschen Reiches, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung.

Literatur

  • Jochen Bleicken: Augustus. Eine Biographie, Berlin 2000.
  • Ralf G. Jahn: "Der Römisch - Germanische Krieg (9-16 n. Chr.)". Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Bonn 2001.


Römische Kaiser

Nachfolger:
Tiberius (14 - 37)