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Geliebte Lügen (2005)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel Geliebte Lügen
Originaltitel Separate Lies
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch, Französisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge 85 Minuten
Stab
Regie Julian Fellowes
Drehbuch Nigel Balchin (Romanvorlage)
Julian Fellowes
Produktion Steve Clark-Hall
Christian Colson
Paul Smith
Musik Stanislas Syrewicz
Kamera Tony Pierce-Roberts
Schnitt Alex Mackie
Martin Walsh
Besetzung

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Geliebte Lügen ist ein britischer Spielfilm aus dem Jahr 2005, der auf dem 1951 erschienen Roman A Way Through the Wood von Nigel Balchin. Julian Fellowes gab mit diesem Film sein Regiedebüt.

Handlung

James und Anne Manning führen eine augenscheinlich vollkommen intakte Ehe in ihren Wohnsitzen im städtischen London und im ländlichen Buckinghamshire. James Manning, als erfolgreicher Londoner Anwalt Geldverdiener in der Beziehung, merkt jedoch nicht, dass seine Frau aus mangelnder Abwechslung und Langeweile heraus eine Beziehung mit dem attraktiven Bill beginnt.

Als James Manning den Verdacht schöpft, dass der im Dorf bekannte, einer Adelsfamilie angehörende Bill Bule die Verantwortung für einen Unfall mit Fahrflucht trägt, bei dem der Mann der Haushälterin der Mannings gestorben war, stellt er ihn zur Rede und fordert ihn nach dessem Geständnis dazu auf, sich der Polizei zu stellen. Bill verspricht ihm dies.

Im Gespräch mit seiner Frau, die negativ auf sein Verhalten bezüglich des Unfalls reagiert, erfährt er nicht nur von deren Beziehung mit Bill, sondern auch, dass nicht Bill, sondern sie selbst den Wagen gefahren und somit den Unfall begannen hat.

In der Folge müssen James und Anne Manning, deren Beziehung durch die Enthüllungen erschüttert ist, dafür Sorge tragen, dass Anne aufgrund ihres Vergehens nicht in ein Gefängnis gehen muss. Bezüglich Annes Affäre mit Bill fordert James Anne dazu auf, den Kontakt mit Bill abzubrechen, woraufhin Anne zu Bill fährt, um dies zu tun.

Nachdem James es erstmals mit dem in der Unfallsache ermittelnden Inspektor Marshall zu tun bekommt, findet er zufällig heraus, dass Anne die Beziehung zu Bill noch keinesfalls beendet hat. Als er sie erneut zu Rede stellt, sagt sie ihm, dass sie sich ein Ende der Affäre mit Bill nicht vorstellen könne. Dies bedeutet das faktische Ende der Ehe.

Trotz des Endes seiner Beziehung zu Anne und seiner Konkurrenz zu Bill, verschafft er diesem für den Unfall ein Alibi.

Anne, die den enormen Gewissensbissen, die sie seit dem Unfall hat, nicht mehr standhalten kann, beichtet der Haushälterin Maggie, die bis dahin davon ausgegangen war, dass Bill ihren Mann getötet hätte, alles. Da Anne Maggie jedoch zuvor eingestellt hatte, obwohl diese in einem früheren Prozess wegen Diebstahls verurteilt worden war, verzeiht sie ihr und sorgt im Anschluss dafür, dass die von Inspektor Marshall geführten Ermittlungen eingestellt werden. Anne zieht daraufhin wieder zu James zurück.

Als James einige Monate später zufällig Lord Rawston, einen Verwandten Bills trifft, erfährt er, dass Bill inzwischen an Krebs im Endstadium leidet. James besucht ihn im Krankenhaus. Obwohl ihm Bill geraten hatte, Anne nichts von seiner Krankheit zu erzählen, tut er dies.

Anne verlässt ihn daraufhin erneut und begleitet Bill bis zu dessen Tod. Der Film endet auf Bills Beerdigung, bei dem sich James und Anne erneut treffen.

Kritiken

„Hervorragende Romanverfilmung über die Brüchigkeit bürgerlicher Sicherheiten und die ambivalente Kraft von Begehren und Liebe, die bestehende Strukturen zersetzen kann, aber auch hilft, Lebenskrisen zu meistern. Visuell suggestiv und mit Gespür für brillante Dialoge, überzeugt der Film vor allem auch durch seinen exzellenten Hauptdarsteller.“

(Lexikon des Internationalen Films)[1]

„In seinem Regiedebüt seziert der Oscar-gekrönte Drehbuchautor Julian Fellowes [...] eine Ehe und die Definition von Glück. Mit subtilen Beobachtungen und dezenten, aber vielschichtigen Charakterisierungen zeigt er die vernichtenden Konsequenzen der Lüge, schließlich jedoch auch das Wesen der Liebe. Ohne Schuldzuweisungen, mit großer Reife und einer von Tom Wilkinson angeführten exzellenten Besetzung.“

Filmkritik auf Kino.de[2]

„Es ist bezeichnend, dass sich die Handlung des Films in wenigen Zeilen zusammenfassen lässt. Geliebte Lügen besticht weder durch einen außergewöhnlichen Plot noch durch überraschende Wendungen. Fellowes schuf ein leises, intensives Charakterportrait über Loyalität, Vernunft und den Umgang mit Schuld, das sich voll auf seine Figuren verlässt und von den phänomenalen Schauspielern mühelos getragen wird. [...]
Ein durch und durch erwachsenes Drama, das jüngere, weniger erfahrene Kinogänger vermutlich zu Tode langweilen wird. Wer sich auf das tiefgreifende Thema einlassen kann, wird nicht nur mit 87 Minuten subtiler Spannung, sondern auch mit einem Ende belohnt, das vermutlich nicht von allen Zuschauern als Happy End empfunden werden wird, aber den Weg zu einer komplizierten, dafür ehrlicheren und letztlich hoffnungsvolleren Zukunft aufzeigt.“

Felix Dencker auf Moviegod.de[3]

Einzelnachweise

  1. Geliebte Lügen im Lexikon des internationalen Films
  2. Filmkritik auf Kino.de
  3. Filmkritik von Felix Dencker auf Moviegod.de