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Polnischer Kolorismus

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Als Polnischer Kolorismus oder auch als Kapismus wird eine dem Kolorismus zugerechnete Kunstbewegung bezeichnet, die die polnische Malerei in den 1930er und 1940er Jahren dominierte. Die ästhetischen Vorstellungen dieses Stils bestimmten die kunstwissenschaftliche Entwicklung der Zeit[1]. Die Errungenschaften der Koloristen wurden aber auch zu einem Dauerwert der gegenwärtigen polnischen Malerei[2].

Entwicklung

Das Verständnis der Vertreter dieser Kunstrichtung entwickelte sich aus den Überlegungen des „Pariser Komitees“ (in Polnisch: Komitet Paryskiej Pomocy dla Wyjeżdżających Studentów na Studia Malarskie do Francji)[3], das 1923 von Józef Pankiewicz an der Kunsthochschule Krakau (Akademia Sztuk Pięknych) gegründet worden war. Diese standen im Gegensatz zu den Traditionen romantischer Kunst in Polen, die den Mitgliedern des Komitees zu eng an das polnische Geschichtsverständnis und den polnischen Symbolismus gebunden war. Die Gründer der Bewegung waren stark vom französischen Post-Impressionismus beeinflusst. Nach bis zu sieben Jahren Aufenthalt in Paris kehrten die Mitglieder der Gruppe nach Krakau zurück.

Vertreter

Als Begründer der Bewegung gilt Józef Pankiewicz. Bedeutende Vertreter und Gründunsgmitglieder waren Jan Cybis[4], Józef Czapski, Józef Jarema[5], Artur Nacht-Samborski, Piotr Potworowski, Hanna Rudzka-Cybisowa[6] und Zygmunt Waliszewski. Weitere, teilweise spätere Mitglieder des Komitees waren Seweryn Boraczok, Janusz Strzałecki, Marian Szczyrbuła, Jacek Puget, Dorota Seydenmann und Stanisław Szczepański.

Charakterystyczne cechy kierunku

Koloryści w swoich obrazach chętnie ukazywali naturę, krajobrazy, pejzaże oraz malowali portrety. U nich kolor przeważał nad całą konstrukcją, był głównym odnośnikiem do nastroju dzieła. Jak sami mawiali – kształtowali formę kolorem. Nie używali czarnej barwy, światło przedstawiali ciepłymi barwami, natomiast cienie zaznaczali chłodnymi odcieniami. Malowali w sposób prosty, unikając symboliki, dwuznaczności i wpływów historii czy literatury.


Dzieło sztuki istnieje samo w sobie. Malując z natury chcemy stworzyć płótno, by odpowiadało naszemu przeżyciu malarskiemu wobec natury, więc nie żeby było dokumentem podobieństwa, ale żeby dało grę stosunków i działań plastycznych, na których koncepcję nas ta natura naprowadza. Płótno powinno być rozstrzygnięte po malarsku

Zeitschrift Głos Plastyków</ref>

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Zeitschrift Głos Plastyków</ref>

Das Nationalmuseum in Krakau verfügt über die grösste Gemäldesammlung polnischer Koloristen. Hier sind Schüler Józef Pankiewiczs vorwiegend mit Nachkriegswerken vertreten[7].



Neue Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft ging auch die Gruppe der Koloristen ein. Die Maler vom "Pariser Kommitee" wollten den Geschmack der Polen ändern. In Anknüpfung an den französischen Impressionismus kämpften sie um bessere Qualität und um Unabhängigkeit der Malerei. Nach dem 2. Weltkrieg beherrschten sie die kunstwissenschaftlichen Curricula und die ästhetische Doktrin des Kolorismus erwies sich als eine der einflussreichsten und beständigsten[1]

Auch die bekannteste - und vielleicht deshalb die umstrittenste - Tradition des polnischen Kolorismus wurde im Schaffen der nächsten Generationen polnischer Maler weniger verändert als endgültig sanktioniert. Die Malerei der polnischen Koloristen der Zwischenkriegszeit, der Mitglieder des Pariser Komitees (u. a.: Jan Cybis, Jozef Czapski, Piotr Potworowski, Artur Nacht-Samborski, Zygmunt Waliszewski), der Schüler von Pierre Bonnard und der École de Paris, wurde bereits vor dem Krieg und unmittelbar nach dem Krieg wegen Ästhetismus, Eskapismus und eines ostentativen Piktoralismus angegriffen. Eine malerische "Entscheidung" des Bildes als Hauptziel des Schaffens polnischer Koloristen ohne Beachtung politischer oder gesellschaftlicher Kontexte gleich welcher Art, der Glaube an ewige Kunst und ihre unveränderlichen Probleme haben sich allerdings als äußerst aktuell, dramatisch "ethisch" und letztendlich politisch erwiesen. Dadurch sind die Errungenschaften der Koloristen, nicht frei von einem Hang zum Dekorativen, zu einem Dauerwert der gegenwärtigen polnischen Malerei geworden. Eine enorme Rolle bei der Aneignung der Erfahrungen der Koloristen hat der wichtigste zeitgenössische polnische Maler Stefan Gierowski (geb. 1925) gespielt. In seinem äußerst malerischen, abstrakten Schaffen verbindet er das Wissen und das Bewußtsein der Avantgarde mit der Sensibilität der Koloristen und einer - für die Künstler in Zeiten der kommunistischen Unterdrückung so wichtigen - moralischen Botschaft. 1955 hat er an der Ausstellung im Warschauer Arsenal teilgenommen - einer Manifestation der damaligen künstlerischen Jugend, die ein Urteil über die Kunst nach dem Sozrealismus nicht vom Gesichtspunkt der neuen, dem Sozrealismus möglicherweise durchaus fremden Tendenzen, sondern vom Gesichtspunkt der von außerhalb der Kunst hergenommenen Werte, vor allem ethischer Herkunft, abgeben wollte. Die Ordnung der Natur, die Harmonie der Komposition und die moralische Ordnung sind in Gierowskis Ölbildern untrennbar voneinander. In den 70er Jahren war er ein Schutzpatron von Künstlern wie Tomasz Ciecierski (geb. 1945), Lukasz Korolkiewicz (geb. 1948) oder Edward Dwurnik (geb. 1943). Diese Gruppe von Malern, inzwischen mittlerer Generation, hat nach Jahren der Vorherrschaft koloristischer Stilleben und Landschaften sowie koloristischer Abstraktion eine intellektuelle, erzählende Malerei, öfters mit einer philosophischen Botschaft in die polnische Kunst eingeführt. Die hohe malerische Kultur ihrer Ölbilder und die Disziplin der Ölbilder von Gierowski haben wiederum die nächste Generation beeinflußt, vor allem die 1983 gegründete Warschauer "Gruppa" (Pawel Kowalewski, Ryszard Grzyb, Ryszard Wozniak, Wlodzimierz Pawlak, Jaroslaw Modzelewski, Marek Sobczyk). Aber schon ein anderer Vertreter der Generation der 80er Jahre, mit den "Gruppa"-Malern gleichaltriger Leon Tarasewicz (geb. 1957) schöpfte direkt aus der Tradition der Koloristen seine Faszination für die Landschaft und die Beschaffenheit des Pigments.[2]

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b gem. dem Artikel Bildende Kunst auf der Webseite des polnischen Instituts in Wien
  2. a b gem. Wojciech Włodarczyk, Die neueste polnische Kunst. Tradition der Koloristen bei Culture.pl
  3. Aus der polnischen Abkürzung für das Komitet Paryskiej - KP - entstand der Ausdruck „KPści“ oder „Kapiści“
  4. Jan Cybis (ur. 16 lutego 1897 we Wróblinie, zm. 13 grudnia 1972 w Warszawie) – malarz, pedagog i krytyk sztuki, współzałożyciel grupy kapistów
  5. Józef Jarema (ur. 4 października 1900 w Starym Samborze, zm. 1974 w Krakowie) – malarz, brat Marii i Władysława, członek grupy kapistów
  6. Hanna Rudzka-Cybisowa (ur. w Mławie 27 stycznia 1897, zm. w Krakowie 3 lutego 1988) – polska artystka malarka, jedna z reprezentantek koloryzmu (kapizm). Małżonka Jana Cybisa. Współzałożycielka 1924 Komitetu Paryskiego. Od 1945 profesor, od 1960 dziekan Wydziału Malarstwa Akademii Sztuk Pięknych w Krakowie
  7. gem. der Information zur Abteilung II - Moderne polnische Malerei und Bildhauerei auf der Webseite des Krakauer Nationalmuseums

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