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Philippinen

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Republika ng Pilipinas (Filipino)
Republik der Philippinen
Flagge der Philippinen Wappen der Philippinen
(Details) (Details)
Wahlspruch: Maka-Diyos, Maka-Tao, Makakalikasan at Makabansa
Amtssprachen Filipino, Englisch
Hauptstadt Manila
Staatsform Präsidialrepublik
Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo
Fläche 300.000 km² Dieser Wert ist genau und nicht gerundet !
Einwohnerzahl 87.857.473 (Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 293 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von Spanien am Juni 12, 1898 (offiziell)
Währung Philippinischer Peso
Währungssymbol ₱; ISO-4217-Code: PHP
Zeitzone UTC +8
Nationalhymne Lupang Hinirang
Kfz-Kennzeichen RP
Internet-TLD .ph
Vorwahl +63
Die Philippinen in Asien
Karte der Philippinen

Die Republik der Philippinen (Republika ng Pilipinas, englisch Republic of the Philippines; der Name leitet sich ab vom spanischen König Philipp II.) liegt im westlichen Pazifischen Ozean und gehört zu Südostasien. Das Südchinesische Meer trennt die Inselgruppe von Vietnam im Westen, die Celebessee von Indonesien im Süden. Der Archipel, der sich von 5° bis 21° nördlicher Breite und von 117° bis 126° östlicher Länge erstreckt, bildet den fünftgrößten Inselstaat der Welt nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan.

  • Städte: Manila (Agglomeration) (ca. 17 Mio. gemeldete Einwohner, wobei noch ca. 2-3 Millionen hinzu kommen dürften, die illegal in Manila leben (Landflucht), Quezon City, Caloocan, Davao City, Cebu City; siehe auch die Liste der Städte auf den Philippinen.
  • Sprachen: 55% Filipino (von Tagalog abgeleitet), 28% Tagalog, 25% Cebuano und andere Lokalsprachen; ferner Englisch, Spanisch und Chinesisch, wobei sich im Gegensatz zu anderen asiatischen Ländern die englische Sprache sehr stark verbreitet hat.
  • Religion: 84% Katholiken, 5% Muslime, ferner Protestanten, Buddhisten und Anhänger von indigenen Religionen. Bei der zumeist katholischen Bevölkerung spielt der Glaube im Alltag eine große Rolle, daher sind viele Philippiner sehr gläubig.
  • Nationalfeiertag: 12. Juni und 4. Juli

Bevölkerung

Etwa 80 % sind Malaien, 12 % Chinessen, 5 % sind Negritos (Ureinwohner, von denen es etwa 30 verschiedene Stämme gibt) und 3 % andere (Europäer, Amerikaner, Inder, Araber)


Geographie

Die Philippinen bestehen aus 7.107 Inseln, von denen jedoch nur etwa 2.000 bewohnt sind. Nur 11 Inseln haben eine Fläche von mehr als 2.500 km², die größten sind Luzon, Mindanao, Samar, Negros, Mindoro, Panay und Palawan; nur 1000 sind größer als 1 km².

Der Archipel wird in drei Inselgruppen unterteilt: Luzon mit der Insel Luzon, die Visayas, u. a. mit den Inseln Palawan, Negros, Cebu, Leyte, Samar, Masbate und Bohol und als dritte Gruppe Mindanao, u. a. bestehend aus der Insel Mindanao, Basilan und dem Sulu-Archipel mit der Insel Jolo.

Im Kern sind die Inseln die Spitzen über den Meeresspiegel aufragender submariner Gebirgsketten an der Grenze zweier Kontinentalplatten, der Philippinischen und der Eurasischen. Großräumig gesehen sind die Philippinen Teil des Pazifischen Feuerrings mit Erdbeben und Vulkanismus als häufigen Begleiterscheinungen dieser Lage an der Plattengrenze. Es gibt derzeit etwa 20 aktive Vulkane, von denen der Pinatubo und der Mayon - beide auf Luzon gelegen - in den letzten Jahren besondere Aktivität zeigten. Östlich der Inselgruppe verläuft der Philippinengraben, mit bis zu -10.540 m einer der größten Tiefseegräben der Erde. Als Folge von Seebeben können riesige Flutwellen, die Tsunamis, entstehen.

Klimadiagramm Manila
Klimadiagramm Davao

Das Klima der Philippinen wird vor allem dadurch geprägt, dass kein Ort weiter als 200 km von der Küste entfernt ist. Die Lage der Inseln in den niederen tropischen Breiten und der Einfluss der umgebenden Meere bewirken eine über das Jahr sehr ausgeglichene Temperatur von rund 26° C mit nur geringen Schwankungen. Die meisten Niederschläge fallen im Zusammenhang mit dem Südwest-Monsun vor allem in der Zeit von Mai bis November. An der Westküste (Manila) bringt der Nordost-Monsun nur geringe Niederschläge, während an der Ostküste (Davao) ganzjährlich humides Klima herrscht. Wegen der überwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirge fallen an der Westseite der Inselgruppe deutlich weniger Niederschläge als an der Ostseite. Von August bis Oktober ziehen häufig Taifune über die Mitte und den Norden der Philippinen; zwischen 1945 und 2000 wurden die Philippinen von 349 Taifunen überquert oder gestreift.

Ethnische Minderheiten

Etwa 10 Prozent, also gut 6 Millionen, der philippinischen Bevölkerung sind Mitglieder eines so genannten Stammes, von denen es etwa 30 gibt. Diese ethnischen Minderheiten leben über den gesamten Inselstaat verstreut und ernähren sich als Jäger, Sammler und Ackerbauern. Die "übrigen" Filipinos nennen die Ureinwohner Negritos, was "kleine Neger" bedeutet, was im Hinblick darauf, dass helle Haut ein Schönheitsideal ist, schon recht geringschätzig wirkt. Trotz der mangelnden Hygiene oder steinzeitlichen Lebensweise einiger Gruppen, ist das Bewusstsein der westlich orientierten Filipinos auf Erhaltung dieser Völker in den letzten Jahren aber gewachsen. Der offizielle Sammelname für diese Bevölkerungsgruppe ist Aeta.

Außerdem wird in sechs Gruppen unterschieden:

  • Negrito, zu denen die Aeta, Agtâ, Ayta, Ati und Ata zählen. Diese Stämme bevölkern ausschließlich die Inseln Negros und Panay, außerdem ganz Süd- und Mittelluzon und weite Teile Nordluzons.
  • zu den Bergstämmen Luzons (Igorot) gehören die Apayao, Tingguian, Kalinga, Bontok, Kankanai, Ifugao, Ibaloy und die I-wak. Sie leben in Nordluzon an den Hängen der 2022 bis 2702 Meter hohen Berge und erbauten die legendären Reisterrassen.
  • die Mangyan leben auf Mindoro in sieben Stämmen, Iraya, Alangan, Batangan, Tadyawan, Buhid, Hanunoo und Ratagnon, hauptsächlich im Landesinneren der Insel.
  • die Insel Palawan beherbergt drei Stämme der Palawanvölker, die Tagbanua, die Batak und die Tau´t Batu.
  • ebenfalls zu den Bergstämmen zählen die Mamanwa, Manobo, Manobo Bilit, Manobo Tasaday, Mandaya, Mansaka, T´boli und die Subanun, diese Völker leben aber nur in den Bergen Mindanaos.
  • während die vorherigen Völker vornehmlich Animisten sind, leben im Süden der Philippinen auch muslimische Volksstämme, die Maranao, Magindanao, Samal, Yakan, Badjao, Tausug und die Jama Mapun. Sie bevölkern das Sulu-Archipel, den Süden Mindanaos, die Schildkröteninseln und die Inseln südlich von Palawan.

Wirtschaft

  • Währung: 1 Philippinischer Peso = 100 Centavos
  • 1 € = 68,10 Philippinische Peso (Stand 28. Juli 2005)
  • BSP: 92.7 Milliarden US-Dollar (2004)

Die Philippinen gehören zu den, aus europäischer Sicht gesehenen, ärmeren Ländern. Es herrscht ein starker wirtschaftlicher Gegensatz zwischen einer kleinen reichen Oberschicht und der breiten Bevölkerungsmehrheit vor. In Manila etwa gibt es einerseits die saubere und sichere Wolkenkratzerstadt von Makati mit zahlreichen internationalen Unternehmen, und zugleich auf der anderen Seite viele ausgedehnte Slums ohne ausreichende Wasser- und Stromversorgung. Ein deutliches Nord-Südgefälle im Einkommen der Bevölkerung ist feststellbar. Während im Norden auf der Hauptinsel Luzon die Industrie exportorientiert im Bereich der Textil- und Elektronikindustrie präsent ist, herrscht im südlichen Mindanao weitgehend die Landwirtschaft (Reisanbau) vor. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA und Japan. Exportgüter sind vor allem Maschinen und Transportmittel. Etwa 7 Millionen Philippiner (ca. 6% der Bevölkerung) arbeiten ständig im Ausland, philippinische Frauen etwa häufig in Hongkong, Singapur und arabischen Ländern als Haus- oder Kindermädchen, wie auch für einfachere Tätigkeiten als Kassiererin.
Aufgrund der guten Bildung und englischen Sprachkenntnisse finden sich philippinische Auswanderer vor allem gut in den USA, Kanada, Australien und Europa (Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland) zurecht. Sie arbeiten häufig im Gesundheitswesen, meistens als Technikerinnen und Technologinnen aber auch als Medizinerinnen und Krankenpflegerinnen sowie als Erzieherinnen, Hauspersonal und in der Gastronomie. Philippinische Männer sind auf großen Kreuzfahrtschiffen weltweit zu finden, hauptsächlich in Wäschereien, als Musikern oder als Dienstpersonal. Auf Frachtschiffen fungieren sie als Besatzungsmitglieder oder auch als Schiffsmeister und -offiziere. Diese Umstand führt aber zu wirtschaftlichen Nachteilen im Inland, da es viele der gut ausgebildeten und der gebildetete Teil der Bevölkerung ins Ausland zieht und somit nicht dem Heimatmarkt zur Verfügung steht. Der Vorteil hingegen ist, dass auf diese Weise Devisen von den Einkommen der Auslandtätigen ins Inland gelangen.

Die Regierung erwägt die Wiedereinführung einer 5prozentigen Einkommenssteuer für alle im Ausland beschäftigenten Philippiner, um Geld in den Staatshaushalt fließen zu lassen. Dieses Vorhaben stößt jedoch auf großen Widerstand bei denjenigen, die davon betroffen wären.

Politik

Die Philippinen sind ein unabhängiger Staat seit dem 4. Juli 1946. Mit der Wahl von Ferdinand E. Marcos zum Präsidenten im Jahr 1965 beginnt eine Zeit der Diktatur, die erst im Februar 1986 beendet wird, nachdem sich auch Militärs dem Volkswiderstand gegen Marcos anschließen und dieser schließlich das Land verlässt. Am 11. Februar 1987 tritt eine neue Verfassung in Kraft und seit 1987 sind die Philippinen eine Präsidialrepublik. Der Präsident hat weitreichende exekutive Befugnisse. Er beruft das Kabinett ein.

Das Parlament besteht aus Repräsentantenhaus und Senat.

Verwaltungsgliederung

Die Philippinen sind hierarchisch wie folgt aufgebaut: Die unterste Verwaltungsebene ist das Barangay. Barangays bilden Städte und Stadtgemeinden. Die nächsthöhere Ebene sind die 79 Provinzen (Stand 2002) des Landes. Diese wiederum sind in 17 Bezirke gruppiert, um die Verwaltung zu vereinfachen. Jede Provinz wird von einem Gouverneur und einem Vizegouverneur geleitet; wohingegen jeder Stadt und Stadtgemeinde jeweils ein Buergermeister und einen Stadtrat vorsteht.

Die meisten Regierungsbüros der Bezirke besitzen ein Regionalamt, um die einzelnen Provinzen zu unterstützen. Mit Ausnahme der autonomen moslemischen Bezirke Mindanao und Cordillera besitzen die Bezirke aber keine eigene Regierung wie die Provinzen und Staedte.

Bezirke

¹ Die Bezeichnungen sind Abkürzungen, welche den Namen der Verfassungsprovinz oder -stadt tragen.

Spanische Namen

Philippinerin

Die Philippiner, aber auch die Inseln, Landesteile und Ortschaften tragen als Folge der rund 330 Jahre dauernden spanischen Herrschaft zumeist spanische Namen. Zudem werden für viele alltägliche Begriffe, u. a. Zeit und Zahlenangaben, Bezeichnungen von Haushalts- und Kleidungsartikeln und Fahrzeugteilen, spanische Namen oder Worten benutzt. Es existieren teilweise eigene Tagalog-Ausdrücke für die oben genannten Begriffe, diese selbst werden aus ästhetischen Gründen (spanische Begriffe klingen schöner) kaum verwendet. Dennoch sprechen nur etwa 3% der Bevölkerung spanisch. Es sind jedoch Bemühungen im Gange, in Anlehnung an den Nationalhelden und Literaten José Protasio Rizal die historisch überlieferte Sprache wiederzubeleben. Von Spaniern gegründete Schulen wie Colegio de San Juan de Letran, Univ. de Santo Tomas, Colegio de Santa Catalina, etc. und anderen Organisationen, wie z. B. Circulo Cervantino, Casino Espanol lehren noch spanisch und kommunizieren auch in dieser Sprache.

Geschichte

Nationalheld, José Rizal

Seit prähistorischer Zeit bewohnen Negritos oder auch Aetas genannt, als ursprünglichste Bevölkerung die Philippinen. Um 200.000 v.C. zu einer Zeit als die Einwanderung noch über Landbrücken möglich war, wanderten austronesische Stämme ins Land. Ab ca. 4000 v. Chr kamen kamen die ersten ethnischen Malaien von Indonesien (Java) und Malaysia aus nach Mindandao und den Sulu-Inseln und breiteten sich im Laufe der Jahrhunderte über die gesamten Philippinen aus. Bevor die Philippinen um dem Jahr 700 allmählich unter dem Einfluss des Buddhistisch - Hinduistischen Großreiches Sri Vijaya von Sumatra gerieten waren die Filipinos Animisten. Mit der Ausbreitung des Hinduismus nahmen die meisten Filipinos diesen Glauben an und zahlreiche Tempel wurden gebaut. Viele jedoch wurden von den Spaniern im 16. und 17. Jdh wieder zerstört. Ab dem 13. Jdh kamen Teile der Philippinen unter dem Einfluss des javanischen Majapahit-Reiches das sich in ganz Südostasien ausgebreitet hat und stark von Indischen Hinduismus beeinflusst war. Der Einfluss von Sri Vijaya und des Majapahit-Reiches erreichte jedoch nur die Sulu-Insel,Palawan, Mindanao sowie Teile von Negros und Panay.


Im 14. Jahrhundert gelangten Araber nach Mindanao und mit ihnen verbreitete sich der Islam, vor allem im Südosten, auf den Philippinen. Sogar Manila, das zu dieser Zeit ein bedeutenden Hafen in Südostasien war, wurde vom Islam erreicht. Dieser wurde jedoch von den ankommenden Spaniern 1565 wieder verdrängt. Mit den Spaniern kamen zahlreiche Mönche und Missionare auf die Philippinen und sehr schnell gelang es ihnen, einen Großteil der damaligen hinduistischen oder buddhistischen Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Damit wurde ein ein weiteres Ausbreiten des Islam verhindert. Die Moslems, von den Spaniern Moros genannt, konnten im Süden von den Kolonialherrren jedoch nie völlig unterworfen werden. Nach Meinung von philippinischen Historikern wären die Philippinen, ohne die Ankunft der Spanier Mitte des 16. Jahrhunderts, vollständig islamisiert worden, wie es heute in Indonesien oder Malaysia der Fall ist.


  • 16. März 1521: Der portugiesische Seefahrer Fernão de Magalhães (Ferdinand Magellan, *ca. 1470, † 1521) unter spanische Flagge, entdeckt für den europäischen Kulturraum die südphilippinischen Inseln. (Magalhães stirbt bei einem Gefecht auf den Philippinen.)
  • 1564-1596: Spanien erobert die Inselwelt der Philippinen.
  • 1762-1764: Die Briten besetzen vorübergehend den philippinischen Archipel.
  • 1896: Eine Gruppe um den Schriftsteller José Protasio Rizal (*1861, †1896) schließt sich zur Liga Filipina zusammen und fordert von Spanien soziale Reformen. Nach der Verhaftung und Ermordung Rizals bildet sich eine nationalistische Protestbewegung, die in einen Befreiungskrieg gegen die spanische Kolonialmacht mündet.
  • 1898 (12.6.): Mit Hilfe der USA, die sich mit Spanien im Krieg befinden, gelingt es den Freiheitskämpfern, die spanischen Besatzungstruppen zu besiegen. Die Philippinen erklären sich darauf für unabhängig.
Datei:Ph pres quezon.jpg
Manuel Luis Quezón y Molina (1878-1944)
  • 1898 (13.12.): Entgegen ihren ursprünglichen Versprechungen erkennen die USA die Unabhängigkeitserklärung nicht an und nachdem Spanien den Philippinen zugunsten der USA abtritt, annektieren sie die Philippinen. Die Philippinen werden eine US-amerikanische Kolonie.
  • 1935: Die Philippinen erhalten den Status eines »Commonwealth« unter der Souveränität der Vereinigten Staaten. Manuel Luis Quezón y Molina (* 1878, † 1944) wird erster Präsident des halbautonomen Landes.
  • 1941-1945: Im Zweiten Weltkrieg werden die Philippinen von Japan besetzt.
  • 1946 (4.7.): Die Philippinen werden formal in die Unabhängigkeit entlassen. Die USA lassen sich aber vertraglich die Fortdauer der wirtschaftlichen Abhängigkeit für 28 Jahre garantieren.
  • 1947 (14.3.): Die USA sichern sich für die Dauer von 99 Jahren die Hoheitsrechte über 23 Militärstützpunkte zu. Im Land erhebt sich Widerstand gegen die proamerikanische Regierung (Huk-Erhebungen)durch den Nachfolgern der antijapanische Gerillas des Zweiteweltkrieg.
  • 1950 (Oktober.): Von den USA ausgerüstete und befehligte Truppen der philippinischen Armee geleitet durch Ramon Magsaysay, Verteidigungsminister und zukünftiger Präsident, schlagen Aufstände der Huk-Bewegung nieder.
  • 1951 (30.8.): Auf Betreiben der USA beteiligen sich die Philippinen im Koreakrieg und entsenden fünf Bataillone.
  • 1963: Die Philippinen erheben Einspruch gegen die Gründung der Föderation Malaysia, zu dem auch das auf der Insel Borneo gelegene Sabah gehört, für das sie historische Rechte geltend machen. In der Folge unterstützen sie Indonesien, das sich aus ähnlichen Gründen auf Konfrontationskurs mit Malaysia befindet.
  • 1965 (30.12.): Fernando (Ferdinand) Marcos (*1917, †1989) wird Präsident (bis 25.2.1986).
  • 1967 / 1968: Die Enteignung der Bauern und das starke Bevölkerungswachstum (3,5%) bewirken eine Arbeitslosenquote von rund 20%. Die Huk-Bewegung erhält großen Zulauf und kontrolliert weite Gebiete von Zentral-Luzón.
  • 1970: In Manila brechen Unruhen gegen das korrupte Marcos-Regime aus. Auf Mindanao beginnen islamische Separatisten einen Aufstand gegen die Zentralregierung.
  • 1972: Gründung einer maoistischen Untergrundarmee, die sich selbst »Neue Volksarmee« (NPA) nennt. Sie vereinigt etwa 85.000 Kämpfer auf sich.
  • 1972 (23.9.): Präsident Marcos verhängt das Kriegsrecht. Verhaftung von Zehntausenden Regimegegnern und Verbot der oppositionellen Presse.
  • 1973 (17.1.): Eine neue Verfassung verleiht dem Staatschef diktatorische Vollmachten.
  • 1973 / 1974: Intensivierung des Kampfes der islamischen Separatisten auf Mindanao.
  • 1983 (21.8.): Ermordung der Oppositionsführers Benigno Aquino (*1932). Die Tat wird den Militärs angelastet.
  • 1986 (25.2.): Marcos flieht nach Unruhen ins Ausland. Die Oppositionsführerin, Corazón Aquino (Witwe des ermordeten Benigno Aquino) wird neue Präsidentin (bis 30.6.1992).
  • 1990 (15.5.): Die Philippinen kündigen das 1947 geschlossene Stützpunktabkommen mit den USA.
  • 1991 (12.-15.6): Die Eruption des Vulkans Pinatubo auf der Insel Luzon, ließ für 3 Monate die durchschnittliche Welttemperatur um 1,5 Grad fallen. Der Temperaturrückgang wurde durch die große Menge an Asche und Staub, die dabei in die Atmosphäre gestoßenen wurde, verursacht. Dieser Vulkanausbruch war weltweit die größte dieses Jahrhunderts.
  • 1992 (30.9.): Abzug der US-Truppen von ihren Stützpunkten im Land.
  • 1996 (2.9.): Die Regierung und die auf Mindanao operierenden islamischen Separatisten unterzeichnen einen Friedensvertrag. Damit endet nach über 20 Jahren der Bürgerkrieg im Süden der Philippinen, dem über 100.000 Menschen zum Opfer fielen.
  • 1997 (27.10.): Wiederaufflammen der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und islamischen Separatistengruppen. Die »Moro Islamic Liberation Front« (MILF) erstrebt auf Mindanao die Errichtung eines unabhängigen islamischen Staates (»Bangsa Moro«).
  • 1999 (Nov.): Die »Neue Volksarmee« (NPA) der maoistischen Kommunistischen Partei verübt zahlreiche Terrorakte auf der Insel Luzón. Auf ihr Konto gehen etwa 90.000 Menschenleben.
  • 2001 (20.1.): Gloria Macapagal Arroyo (*1947) wird neue Präsidentin.
  • 2002 Die >> Neue Volksarmee<< (NPA)wird durch die Vereinten Nationen zur Terrorgruppe erklärt infolge ihrer gewaltsamen Verbrechen.
  • 2004 (Mai): Gloria Macapagal Arroyo kann sich bei den Präsidentschaftswahlen knapp vor Ihrem Gegenkandidaten Fernando Poe behaupten und wird für eine zweite Periode im Amt bestätigt. Die Wahl fand bereits am 10. Mai 2004 statt, nach Unstimmigkeiten bei der Stimmenauszählung jedoch wird das offizielle Ergebnis erst Ende Juni verkündet.

Sprachen

Auf den Philippinen werden mehr als 70 verschiedene Sprachen gesprochen, nähere Informationen:

Moslemproblematik

Landesweit betrachtet ist die christliche Religion (etwa 83% katholisch und 9% protestantisch) auf den Philippinen am weitesten verbreitet. Etwa 5% der Bevölkerung sind Moslems. Verglichen mit den anderen Landesteilen ist der Anteil an Moslems unter der Bevölkerung auf Mindanao höher als anderswo. Vor allem im Süden Mindanaos kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellen der nationalistischen MNLF (Moro National Liberation Front), sowie der islamistischen MILF (Moro Islamic Liberation Front) und Regierungstruppen. Die MNLF setzt sich für einen autonomen Moslem-Staat ein, der aus den Inseln Mindanao, Palawan, Basilan und dem Sulu-Archipel bestehen soll. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen kommt es auch immer wieder zu terroristischen Angriffen, wie etwa den Bombenanschlägen auf den internationalen Flughafen in Davao City im Frühjahr 2003 sowie auf ein Hafenterminal in Davao City etwa zur selben Zeit. Beide Anschläge forderten mehrere Todesopfer. Aufgrund dieser Gefährdungssituation wurden u. a. vom Auswärtigen Amt in der Vergangenheit mehrmals Reisewarnungen für die Philippinen herausgegeben und es wurde insbesondere von Reisen nach Mindanao abgeraten.

Philippinische Küche

Essen

Etwa 60 bis 70% der philipinischen Gerichte stammen von spanischen Gerichten ab. Fisch und Meeresfrüchte sind die Grundnahrungsmittel der Philippinen. Garnelen, Krabben und Langusten jedoch sind teuren und exklusiven Gerichten vorbehalten. Als Arme-Leute-Essen gelten Muscheln und Schnecken, diese werden aber auch als Delikatesse in guten Restaurants serviert. Reis ist Bestandteil jeder Mahlzeit.

Schweinefleisch wird, außer in den islamischen Regionen, gerne gegessen. Als Nationalgericht gilt Adobo, dieses besteht entweder aus Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel, Fisch oder Gemüse, welches gedünstet wird. Dazu kommen noch Essig, Knoblauch, Zwiebeln und je nach Region Sojasoße oder Kokosmilch. Für feierliche Anlässe wird meist geröstetes Spanferkel mit Lebersoße serviert, in den Philippinen bekannt unter den Namen Lechon mit Sarsa. Andere populäre Speisen sind Fleisch- oder Fischspieße Inihaw (gegrillt) oder auch an der Luft getrocknetes und gesalzenes Rindfleisch (Tapa), welches gebraten oder gegrillt und mit Nipapalm-Essig gewürzt wird. Die Speisen sind nicht so stark gewürzt wie in anderen asiatischen Ländern. Chinesischen Ursprungs sind mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen. An Geburtstagen werden lange Nudeln (Pansit), die ein langes Leben symbolisieren sollen, serviert.

Aufgrund der spanischen Kolonisation wird Essbesteck beim Essen verwendet. Die traditionellen Zwischenmahlzeiten -z.B. Reis auf Bananenblättern- werden mit der rechten Hand gegessen.

Getränke

Hauptgetränk zu den Mahlzeiten ist klares Wasser, dies wird aber immer mehr von Softdrinks verdränkt. Eine sehr große Biermarke ist San Miguel. Teuerer Importwein wird meist nur von der wohlhabenden Bevölkerung getrunken. Andere stark alkoholische Getränke sind Tuba, das ist der vergorene Saft der Kokospalme, Schnäpse, die aus Reis oder Palmen hergestellt werden und milder Rum.

Kaffee wird überwiegend als Fertigkaffee getrunken.

Literatur

  • Eduard Brachetto, Philippinen. Paradies im permanenten Entwicklungsnotstand, 2003. ISBN 3-0344-0167-1.
  • Rolf Hanisch, Philippinen. Aktuelle Länderkunde, 1989.
  • Gisela M. Reiterer, Die Philippinen. Kontinuität und Wandel, Sonderzahl 1997, ISBN 3-85449-112-3.
  • F. Jagor: Reisen in den Philippinen

Gekürzte Wiedergabe der inzwischen schon klassischen Originalausgabe aus dem Jahre 1873. ISBN 3-9800154-8-3

  • Domingo A. Madulid: Apictorial guide to the noteworthy plants of Palawan

Palawan Tropical Forestry Protection Programm (in partnership with European Union), ISBN 971-92544-1-6

  • Ronald van de Vooren: Philippine Diving

Ausführlicher Tauchführer in Englisch für Apo-Island, Bohol, Cebu und Siquijor, ISSN 016561511-7

Tourismus

Hauptartikel: Tourismus in den Philippinen

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