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Grüne Revolution

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Als Grüne Revolution wird die in den späten 1950er Jahren begonnene Entwicklung moderner landwirtschaftlicher Hochleistungssorten und deren erfolgreiche Verbreitung in Entwicklungsländern bezeichnet.

Geschichte

Moderne Reis- und Weizensorten (Hochleistungssorten) mit größerem Korn-Stroh-Verhältnis und besserer Verwertung von Dünger wurden Mitte der 1960er Jahre von Wissenschaftlern (u.a. Norman Ernest Borlaug) gezüchtet und dann an Bauern in Lateinamerika und Asien weitergegeben. Diese Sorten setzten sich in tropischen und subtropischen Regionen mit guten Bewässerungssystemen oder verlässlichem Niederschlag sehr schnell durch. Die Sorten wurden anfangs von zwei internationalen landwirtschaftlichen Forschungszentren, dem International Maize and Wheat Improvement Center sowie dem International Rice Research Institute produziert. Heute gibt es insgesamt 16 dieser internationalen Forschungszentren, die der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) unterstehen.[1]

In den darauffolgenden Jahrzehnten wurden mit steigenden Raten weitere Hochleistungssorten entwickelt und weiter verbreitet, auch in zuvor vernachlässigten Regionen wie dem Nahen Osten, Nordafrika und Subsahara-Afrika. Bis zum Jahr 2000 wurden durch über 400 öffentliche Forschungsprogramme in über 100 Ländern ca. 8000 Sorten zugelassen, für Reis, Weizen, Mais, Sorghumhirsen, Perlhirse, Gerste, Bohnen, Linsen, Erdnüsse, Kartoffeln und Maniok.[1]

Folgen

Die Grüne Revolution hat die landwirtschaftlichen Erträge erhöht, wovon Bauern und Konsumenten weltweit profitierten. Es wird geschätzt, dass die Grüne Revolution die Mangelernährungs- und Kindersterblichkeitsraten signifikant gesenkt hat. Ohne die Grüne Revolution würden sich für Entwicklungsländern heute um 22 % niedrigere Erträge, um 29 % höhere Nahrungsmittelimporte, um 14 % niedrigerer Pro-Kopf-Kalorienkonsum, sowie zusätzliche 187 Millionen hungernde Menschen ergeben.[1]

Ohne die grüne Revolution wäre die landwirtschaftliche Nutzfläche in Entwicklungsländern um schätzungsweise 3-5 % höher als sie heute ist.[1]

Kritiker weisen auf umweltschädigende Folgen der Grünen Revolution durch die Intensivierung des Anbaus hin, z.B. Bodendegradierung (z.B. durch Versalzung), chemische Verunreinigung und stärkere Beanspruchung von Grundwasserleitern, welche auftraten, obwohl die Forschungszentren neben der Bekämpfung von Armut und Hunger auch zum Ziel hatten, umweltfreundliche Anbaumethoden zu entwickeln und zu verbreiten.[1] Zudem basiert die Landwirtschaft der Grünen Revolution auf starkem Einsatz verschiedener Pestizide, welche in Monokulturwirtschaft nötig sind, um die Ausbreitungen von Krankheiten und Schädlingen zu bremsen. Die Verbreitung der Grünen Revolution beeinflusste sowohl die natürliche als auch die landwirtschaftliche Artenvielfalt, da sie auf dem Ausbau weniger besonders ertragreicher Sorten basiert.

Des weiteren gelangten viele Arbeitslose durch die Gruene Revolution an Arbeit. Doch dies brachte ihnen in den meisten fällen mehr Nachteile als Vorteile: Sie werden nur sehr schlecht bezahlt und Arbeiten mit giftigen Chemiekeulen zur Schädlingsbekämpfung. Das geringe -ofmals nur mit verzögerung oder gar nicht ausgezahlte- gehalt Reicht vielen Bauern kaum zum Überlegen. Sie Arbeiten viel mit der Nahrung, haben selbst keine und müssen zu sehen wie die Betreiber der Farmen fast alles möglichst Gewinnbringend exportieren und Millionen Gewinnen, während die Arbeiter fast leer ausgehen. Eine weitere negative folge der Gruenen Revolution: Die Bauern, welche das moderne Getreide kaufen, stürtzen sich oft in Schulden, das das Getreide sehr teuer ist. Die Bauern müssen das Getreide jedes Jahr wieder kaufen, und somit jedes jahr viel Geld ausgeben. Sie müssen das Getreide immer wieder kaufen, da die Hochleistungssorten nur EINMAL so Gewinnbringend sind. Säht man einen teil von diesem Getreide wieder aus, so werden die Pflanzen extrem klein und nicht Gewinnbringend. Oftmals lohnt sich das Anbauen von Hochleistungsgetreide nicht für die Bauern, oder sie machen sehr hohe Schulden. Dies hält die Bauern in der Armut oder treibt sie an den Rand der existens. Da die großen Konzerne kein Hochleistungsgetreide Kaufen müssen, müssen sie sich auch nicht in Schulden stürzen.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Evenson, R. & Gollin, D. (2003): Assessing the Impact of the Green Revolution, 1960 to 2000. Science, Vol. 300, Mai 2003, pp. 758-762.

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