Zum Inhalt springen

Hiroshima

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. August 2005 um 15:35 Uhr durch 80.145.146.44 (Diskussion) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Friedensglocke
Abzeichen der Hiroshima Carps

Hiroshima (jap. 広島市 Hiroshima-shi, dt. weiträumige Insel) ist eine Hafenstadt im Südwesten der japanischen Hauptinsel Honshū und die Hauptstadt der Präfektur Hiroshima. Sie gliedert sich in 8 Bezirke: Naka, Higashi, Minami, Nishi, Asaminami, Asakita, Aki und Saeki.

  • Fläche: 741,74 km²
  • Einwohner: 1.126.239 (Stand: 2000)

Geschichte

Datei:BrugHiroshima.JPG
Burgmauer der wieder errichteten Burg Hiroshima

Die Stadt wuchs um eine Ende des 16. Jahrhunderts errichtete Burg und wurde unter der Herrschaft der Familie Asano ausgebaut, die bis zur Meiji-Restauration hier regierte.

Der Ausbau des Hafens (1889) und der Anschluss an die 1894 fertig gestellte Sanyō-Eisenbahnlinie zwischen Kōbe und Shimonoseki führten zu einem weiteren Aufschwung Hiroshimas.

Während des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges (1894/95) war Hiroshima kaiserliches Hauptquartier, in der Folgezeit wurde es zu einem militärischen Zentrum des Kaiserreichs Japan. Bis zum Zweiten Weltkrieg gewann die Stadt zunehmend an Bedeutung und wuchs zur siebtgrößten Stadt Japans.

Am 6. August 1945 um 8:16 Uhr Ortszeit, also 21 Tage nach dem ersten erfolgreichen Test bei Alamogordo detonierte die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene US-amerikanische AtombombeLittle Boy“(Sprengstoff: Uran-235) in etwa 600 m Höhe über dem bis dahin von Bombardierungen verschont gebliebenen Hiroshima. Dies war der weltweit erste Kernwaffe, der in Hiroshima nicht nur 130.000 sofort Getötete und 100.000 Verwundete zur Folge hatte, sondern auch 80 % der Stadt zerstörte. Bis heute fallen der Langzeitverstrahlung der Stadt immer noch Menschen zum Opfer oder leiden bis heute an ihnen; sie werden in Japan als Hibakusha bezeichnet. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Todesopfer offiziel auf über zu 242.000. Die US-Regierung rechtfertigte diesen Atombombenabwurf (ebenso wie einen weiteren drei Tage später über Nagasaki) mit dem Bestreben, den Zweiten Weltkrieg rasch und ohne eine für beide Seiten sehr verlustreiche Invasion von Honshu zu beenden. Diese Erklärung ist aus verschiedenen Gründen umstritten; eine Theorie besagt, daß der Hauptzweck darin bestand, in Vorwegnahme des bereits absehbaren kalten Krieges die Sowjetunion einzuschüchtern. Einer anderen Theorie zufolge wollte man die Gelegenheit nutzen, um die Atombombe unter tatsächlichen Einsatzbedingungen in einem noch intaktem Stadtsystem zu testen.

siehe dazu: Atombombenabwurf auf Hiroshima, Hibakusha


Nach dem Wiederaufbau ab 1949 entwickelte sich Hiroshima zu einem wichtigen Industriestandort und ist heute mit über 1,1 Mio. Einwohnern die zehntgrößte Stadt Japans.


Verkehr

Hiroshima ist seit 1975 an den Sanyo-Shinkansen angeschlossen. Der neue Flughafen liegt weit außerhalb östlich der Stadt, der alte Flughafen ist unter dem Namen Hiroshima-Nishi weiterhin für Regionalflüge in Betrieb. Hiroshima ist an die Chugoku- und Sanyo-Autobahnen angeschlossen, und die Nationalstraße 2 durchquert das Stadtgebiet von Ost nach West. Vom Hafen bestehen zahlreiche Fährverbindungen zu den Inseln in der Inlandsee sowie nach Shikoku.

Hiroshima hat das größte Straßenbahnnetz Japans mit 8 Linien, die sich auf den Innenstadtbereich beschränken. Eine Überlandlinie fährt nach Miyajima-guchi, von wo die Fähren nach Miyajima abfahren. 6 Busgesellschaften betreiben zahlreiche Buslinien, vor allem in die Vororte. JR betreibt den Eisenbahn-Nahverkehr. Zwei moderne ÖPNV-Systeme gibt es auch, die Astram und die Einschienenbahn Hiroshima, allerdings tragen die Straßenbahnen, Eisenbahnen und Busse die Hauptlast des Verkehrs.

Persönlichkeiten

Die aus Hiroshima stammende Schülerin Sadako Sasaki (1943-1955) kämpfte bis zu ihrem Tod mit dem Falten von Origami-Kranichen gegen ihre durch den Atombombenabwurf verursachte Leukämie-Erkrankung. Aufgrund der weltweiten Anteilnahme an ihrer Geschichte wurden Papierkraniche zu einem Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstands gegen den Atomkrieg.

Sehenswürdigkeiten

Die Atombombenkuppel in Hiroshima
  • Die Atombombenkuppel (jap. 原爆ドーム genbakudōmu, engl. atomic bomb dome), die Ruine der Industrie- und Handelskammer, die im Zustand unmittelbar nach dem Atombombenabwurf als Mahnmal konserviert wurde und 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde ([1], trotz des Einspruchs von China und den USA [2]).
  • Der Friedensgedenkpark mit dem Atombombenmuseum nahe dem Ort des Epizentrums der Atombombe.
  • Die 1958 wieder aufgebaute Burg Hiroshima.
  • Die Insel Miyajima in der Bucht vor Hiroshima mit dem auf Pfählen gebauten Itsukushima-Schrein und dem davor im Wasser stehenden großen Tor (torii), einem der meistfotografierten Wahrzeichen Japans. 1996 wurde Miyajima, das zu den drei schönsten Landschaften Japans gehört, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt [3].

Wirtschaft

Städtepartnerschaft

Literatur

Siehe auch

Vorlage:Commons1

Vorlage:Koordinate Artikel