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Projekt 1855

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Pris (Приз, dt. "Preis") ist eine sowjetische U-Boot-Klasse. Dabei handelt es sich um Rettungs-U-Boote, die Besatzungen aus gesunkenen U-Booten bergen sollen.

Zwischen 1986 und 1991 wurden vier Stück der 13,5 m langen und 5,7 m hohen Boote gebaut. Die Wasserverdrängung beträgt 55 m³, getaucht 110 m³. Die Boote haben eine maximale Tauchtiefe von 1.000 m und besitzen einen Titanrumpf. Sie gelten in der russischen Marine als leistungsfähig und sicher. Mit Elektroantrieb wird unter Wasser eine Maximalgeschwindigkeit von etwa 3,7 Knoten erreicht. Die Mini-U-Boote können bis Windstärke 6 eingesetzt werden. Nach russischen Angaben ist Luftvorrat für bis zu 120 Stunden an Bord

Es existiert ein dem Pris ähnlicher Bootstyp mit Namen Bester.

Von vier Mann Besatzung gesteuert kann das Boot je Tauchgang bis zu 20 Menschen bergen. Bei einem Rettungsmanöver dockt es dazu an den Rettungsluken des verunglückten Schiffes an. Dieser U-Boot-Typ war auch an der gescheiterten Rettungsmission des russischen Atom-U-Bootes Kursk im Jahr 2000 beteiligt. Dabei zeigten sich auch die Grenzen dieses Systems, da die Rettungs-U-Boote nicht an das schräg liegende Wrack andocken konnten und durch die Wetterbedingungen eingeschränkt wurden.

Weltweite Bekanntheit erlangte dieser U-Boot-Typ 2005 durch das Unglück des Bootes „AS-28“ vom Typ Pris der russischen Pazifikflotte mit sieben Besatzungsmitgliedern an Bord in der Beresowaja-Bucht, etwa 70 km südöstlich von Petropawlowsk-Kamtschatski entfernt vor Kamtschatka. Je nach Quelle (und Zeitzone) verfing sich das Boot zwischen dem 3. und 5. August 2005 vermutlich in Kabeln eines Unterwasserabhörsystems und wurde in rund 190 m Tiefe gefangen. Im Gegensatz zum Kursk-Unglück forderte die Russische Marine dieses Mal sofort internationale Hilfe an. Großbritannien und die USA brachten daraufhin mit Transportflugzeugen unbemannte Tauchroboter, Japan vier Militärschiffe, darunter ein Spezialschiff für derartige Einsätze, auf den Weg zur Unglücksstelle, um die Rettungsbebemühungen der russischen Marine zu unterstützen.

Das Boot "AS-28" war 1989 in Gorki, dem heutigen Nischnij Nowgorod auf der Werft "Krasnoje Sormowo" gebaut worden. Einige Quellen (z.B. Handelsblatt, ZDF) berichteten mit Verweis auf einen Kommentar dieser Werft von einer anstehenden Überholung, die für den November 2005 auf der Bauwerft des Bootes geplant war, während andere Aussagen von einer erst kurz vor dem Unglück durchgeführten Generalüberholung sprechen (z.B. Spiegel).

Siehe auch

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