Innocence in Danger

Innocence in Danger (englisch für Unschuld in Gefahr) ist eine international operierende Nichtregierungsorganisation, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, insbesondere die Verbreitung von Kinderpornografie durch die Neuen Medien positioniert.
Geschichte
Während einer UNESCO-Konferenz in Paris schloss sich 1999 eine Gruppe Innocence en danger/Innocence in Danger zusammen, die sich 2000 als international ausgerichtete Organisation gründete. Dachverband ist eine in der Schweiz ansässige Stiftung unter Leitung von Homayra Sellier. Über nationale Vereine ist Innocence in Danger in Deutschland, Kolumbien, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten vertreten.
Die Organisation ist dem europäischen Dachverband European NGO Alliance for Child Safety Online angeschlossen.
Deutsche Sektion
Im September 2003 wurde die deutsche Sektion Innocence in Danger e.V. gegründet. Die Zielsetzung dieser Sektion ist die Aufklärung und Prävention im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern mit Fokus auf das Internet. Dabei wird gefordert, dass die Themen in die Lehrpläne und die Lehrerausbildung aufgenommen werden.
Präsidentin der deutschen Sektion ist Stephanie zu Guttenberg, Geschäftsführerin ist Julia Freifrau von und zu Weiler.
Tätigkeit
Der gemeinnützige Verein unterhält ein Büro in Köln und eine Repräsentanz in Berlin, die sich in der Privatwohnung eines Vorstandsmitglied befindet. Mit Unterstützung der Aktion Mensch und der Auerbach Stiftung hat der Verein das Präventionsmodell „Smart user“ durchgeführt.[1]
Weiterhin betreibt er auch Lobbyarbeit für Internetsperren gegen kinderpornografische Inhalte.[2][3]
Rezeption
Ende 2010 wurden unter anderem in Veröffentlichungen aus dem DuMont-Verlagshaus verschiedene Punkte der Vereinsaktivitäten kritisiert. So bemängelte die Frankfurter Rundschau, dass der Verein weder durch die Veröffentlichung der Finanzen noch durch ein DZI-Spendensiegel eine seriöse Mittelverwendung belegen würde, kein Präventionskonzept verfolge und auch keine Beratungsstellen unterhalte. Der Fokus läge beim sexuellen Missbrauch im Internet und damit außerhalb der Familien, die als primäres Tatumfeld beim sexuellen Missbrauch von Kindern gelten.[4][5]
Innocence in Danger reagierte auf die Vorwürfe der Intransparenz unter anderem mit der Ankündigung einer Strafanzeige gegen Journalisten sowie Redakteure des DuMont-Verlagshauses [6] und kündigte die Offenlegung der Finanzen für das laufende und vergangene Jahr an.[7] Die FAZ bezeichnete die Veröffentlichungen aus dem DuMont-Verlag als eine Kampagne und führte aus, es sei eine von vielen gemeinnützigen Organisationen, die auf ein Spendensiegel verzichteten, darunter Greenpeace und die Deutsche Krebshilfe.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Melanie Mühl: Man muss nur die richtige Frage stellen. In Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2010.
- ↑ Die Freifrau gibt sich zugeknöpft Badische Zeitung vom 30. November 2010
- ↑ Heftiger Lobbybetrieb vor Anhörung zu Web-Sperren Heise vom 26. Mai 2009
- ↑ Matthias Thieme: „Seriöse Vereine legen ihre Finanzen offen“. In: Frankfurter Rundschau, 27. November 2010.
- ↑ Matthias Thieme und Katja Tichomirowa: Stephanie zu Guttenbergs Verein – Im Spendensumpf Frankfurter Rundschau vom 27. November 2010.
- ↑ Innocence in Danger: Pressemitteilung
- ↑ Spendenorganisationen: Guttenbergs Frau gibt öffentlichem Druck nach Wirtschaftswoche vom 2. Dezember 2010