Donauschwaben
Donauschwaben (auch Donaudeutsche) ist ein Sammelbegriff für die im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Länder der Stephanskrone[Anm 1] ausgewanderten Deutschen, (aber auch Franzosen, Spanier und Italiener), deren Siedlungsgebiete längs des Mittellaufs der Donau in der Pannonischen Tiefebene lagen. Die Ansiedlungen beschränkten sich anfänglich auf die Militärgrenze, einer Kette habsburgischer Militärbezirke entlang der Grenze zum Osmanischen Reich. Diese Militärgrenze blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts kaiserliches Kronland, während die restlichen, jedoch größeren donauschwäbischen Siedlungsgebiete der ungarischen Komitatsverwaltung eingegliedert wurden.
Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie als Folge des Ersten Weltkrieges wurden die Siedlungsgebiete der Deutschen in Ungarn durch die alliierten Mächte dreigeteilt. Ein Teil verblieb bei Ungarn, der zweite Teil wurde Rumänien zugeteilt und der dritte Teil fiel an den neu gegründeten Staat Jugoslawien. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges flüchteten viele Donauschwaben, wurden ermordet, verschleppt oder in Internierungslager eingewiesen. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts lösten sich viele der deutschen Siedlungen durch große Auswanderungswellen weitgehend auf.
Bezeichnung

Historische Darstellung
Von ihren Nachbarn und in den amtlichen Urkunden wurden die Ansiedler Schwaben genannt. Den größten Anteil stellten die Lothringer (fast 25 Prozent), gefolgt von den Pfälzern und den Elsässern.[1] Von der Zeit der Ansiedlung bis zur Dreiteilung (Trianon) war unter der deutschen Volksgruppe nachweislich ein „schwäbisches“ Gemeinschaftsbewusstsein wach, obwohl kaum 6 % der Siedler tatsächlich aus Schwaben kamen. Die Sathmarer Schwaben stammen allerdings zum größten Teil aus dem Königreich Württemberg in Oberschwaben, von wo sie in den Jahren 1712 bis 1815 von Graf Alexander Karolyi und dessen Nachfahren gezielt angeworben wurden. Bis Ende des Ersten Weltkrieges waren sie Donauschwaben als „Ungarländische Deutsche“ bekannt. Im Gegensatz zur planlosen deutschen Auswanderung nach Übersee trug die vom Hause Habsburg organisierte Ansiedlung eindeutig den Charakter der Gemeinschaftssiedlung.
Der Begriff Donauschwaben hat eine überwiegend politische Entstehungsgeschichte. Er wurde in den frühen 1920er Jahren von dem Grazer Geographen Robert Sieger geprägt, und 1922 von dem Historiker Hermann Rüdiger verbreitet.[2] Der Begriff wurde 1930 durch das Außenministerium der Weimarer Republik bestätigt, wodurch die „Donauschwaben“ als deutschstämmig anerkannt wurden. Er umfasst folgende Volksgruppen:
- die Ungarndeutschen mit Ausnahme der Ost-Burgenländer
- die Jugoslawiendeutschen aus der Wojwodina, Slawonien. Kroatien, Bosnien und Serbien, nicht aber die Oberkrainer und die Gottscheer aus Slowenien
- die Rumäniendeutschen aus dem Banat (Banater Schwaben), auch aus der Gegend um Arad, welches nicht dem Banat zugeordnet wird, sowie die Sathmarer Schwaben, nicht jedoch die Siebenbürger Sachsen.
Im Dritten Reich bezeichneten „Reichsdeutsche“ die Menschen deutscher Muttersprache, die in Europa außerhalb der Staaten mit deutscher Bevölkerungsmehrheit lebten und zumeist die Staatsangehörigkeit ihres oft nicht deutschsprachigen Wohnsitzstaates besaßen, in der Regel mit den Begriff „Volksdeutsche“.[3][4]
Geschichte
Ursprünge
→ Hauptartikel: Schwabenzug
Neun Jahre nach der Schlacht am Kahlenberg bei Wien 1683, fünf Jahre nach der Zweiten Schlacht bei Mohács 1687 und drei Jahre nach der Rückeroberung Ofens (heute Buda, Teil von Budapest) 1689 erschien das erste Kaiserliche Impopulationspatent „[…] zur besseren Auffhelfung, wieder Erhebung und Bevölkerung derselben“. In mehreren kleineren und drei großen Schwabenzügen fand die planmäßige Wiederbesiedlung der nach den Türkenkriegen größtenteils entvölkerten pannonischen Tiefebene statt. Die österreichische Ansiedelungspolitik (Politik von Prinz Eugen von Savoyen, Karl VI. und Claudius Florimund Mercy, Kolonisierungs-Patent von Kaiserin Maria Theresia, das Ansiedlungspatent von Kaiser Joseph II., und die Politik des letzten römisch-deutschen Kaisers Franz II. (später als Franz I., Kaiser von Österreich) begünstigte die Ansiedlung von Steuerzahlern.
Die vordergründigen Bedingungen für die Ansiedlung waren:
- Anerkennung des Kaisers aus dem Hause Habsburg als Oberhaupt
- katholischer Glaube (bis Kaiser Josef II. diese Bedingung wieder aufhob)
- Verpflichtung zur Verteidigung der Militärgrenze
Innerhalb des Auswanderungsraumes ragten Lothringen, Elsass, die Pfalz, Rhein- und Mainfranken besonders hervor, aber auch Schwaben, Badener, Franken, Bayern, Hessen, Böhmen, Innerösterreich, Österreichische Niederlande (heute: Luxemburg, Belgien), sowie kleinere Gruppen von Italienern und Franzosen hatten zeitweise einen größeren Anteil, ebenso Magyaren, Kroaten, Rumänen, Spanier und Ukrainer. Im gesamten mittleren Donauraum wurden die deutschen Siedler von ihren magyarischen, südslawischen und rumänischen Nachbarn, wie auch von bulgarischen, slowakischen und tschechischen Zuwanderern Schwaben genannt, obwohl diese Bezeichnung nur für weniger als 5 Prozent der Ansiedler zutraf. In Teilen Ex-Jugoslawiens findet noch heute zur umgangssprachlichen Bezeichnung von Deutschen der inoffizielle Begriff Švabo oder Švaba Anwendung.[4]
Als widerlegt darf die vor allem unter nationalistischen Serben und den kommunistischen Partisanen verbreitete These betrachtet werden, die Ansiedlung der Donauschwaben zielte auf eine Germanisierung des Raumes hin. Die heute so genannten Donauschwaben wurden nicht als Germanisatoren sondern als Pioniere des Merkantilismus angesiedelt, unter der lateinischen Maxime: „Ubi populus ibi obolus“ (deutsch Wo viel Volk ist, dort gibt es viele Abgaben). „Die Ethnizität der Siedler (und der übrigen Untertanen) war nebensächlich oder gänzlich belanglos. Was zählte, waren ihre wirtschaftlichen Fertigkeiten und Kenntnisse oder ihre Bereitschaft zum Kriegsdienst."[5]
Sowohl in Süddeutschland und Elsass-Lothringen als auch in Südserbien wurden Bauern und Handwerker aus unterschiedlichen Gründen frei. Ziel der Habsburger war die Wiederbelebung des Wirtschaftslebens in der damals wirtschaftlich brachliegenden Wojwodina.[6] Die Batschka und das Banat, hier in erster Linie die Militärgrenze, waren die bevorzugten Siedlungsgebiete der von der Hofkammer geregelten Ansiedlung; sie waren im wesentlichen Endstation der drei „großen Schwabenzüge“. Diese Zielregionen waren wohl dünn besiedelt, jedoch nicht menschenleer. Die ersten Siedler waren etwa 80.000 Slawen, die vom Patriarchen Arsenije aus den türkischen Gebieten im Auftrag der kaiserlichen Verwaltung angesiedelt wurden. Der von Vertretern der Donauschwaben hoch gehaltene und weit verbreitete Mythos „creatio ex nihilo“ (deutsch Aufbauleistung aus dem Nichts) scheint trotz der extremen Anfangsschwierigkeiten etwas einseitig ausgerichtet; die slawischen Nachbarn hatten nicht weniger Widrigkeiten zu überwinden.[7] Unstrittig ist jedoch der Versuch der Magyarisierung zwischen 1867 und 1918, also nach Umwandlung des Kaisertums Österreich zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und noch einmal zwischen 1941 und 1944 während der Besetzung der Batschka, wovon die dort ansässigen Slawen, Deutsche und alle anderen nicht-ungarischen Minderheiten gleichermaßen betroffen waren.
Siedlungsgebiete
→ Hauptartikel: Banater Schwaben • Jugoslawiendeutsche • Rumäniendeutsche • Ungarndeutsche
Der donauschwäbische Siedlungsraum unterteilt wie folgt:[8]
- das Siedlungsgebiet im südöstlichen Ungarischen Mittelgebirge zwischen Raab, Donauknie und Plattensee, mit dem Zentrum Budapest mit Ausnahme Ost-Burgenlands;
- die Schwäbische Türkei (Baranja) südwestlich des Plattensees zwischen Donau und Drau mit dem Zentrum Pécs (Fünfkirchen);
- Slawonien und Syrmien zwischen Save und Donau, mit dem Zentralort Osijek (Esseg);
- die Batschka zwischen Donau und Theiß, mit dem Mittelpunkt in Novi Sad (Neusatz);
- das Banat zwischen Marosch, Theiß, Donau und den Ausläufern der Südkarpaten mit dem Zentrum in Timișoara (Temeswar);
- Sathmar in der nordöstlichen Großen Ungarischen Tiefebene, mit dem Mittelpunkt Carei (Großkarol).[9]

Diese Gebiete gehörten zur Österreich-Ungarischen Monarchie. Nach dem Trianoner Friedensvertrag (1920) kamen
- das Banat teils zu Rumänien, teils zu der Wojwodina (Serbien), deshalb nennt man es heute das rumänische oder das serbische Banat; ein kleiner Teil blieb in Ungarn
- die Batschka zu Jugoslawien (heute Serbien), ein Teil blieb in Ungarn;
- Syrmien zu Jugoslawien (heute Kroatien und Serbien);
- Sathmar zu Rumänien;
- Das Ofener Bergland bei Budapest und die Schwäbische Türkei liegen noch heute in Ungarn.
Da die Entwicklung in den Ländern, in denen die deutschen Siedlungsgebiete in Südosteuropa nach dem Zerfall der Monarchie und nach dem Friedensvertrag von Trianon aufgingen, unterschiedlich war, kann man die Donauschwaben nur noch bedingt als einheitliche Volksgruppe betrachten.
Siedlungsformen
Obwohl der überwiegende Teil der Kolonisten aus Haufendörfern oder Waldhufendörfern kam, finden sich im Siedlungsgebiet der Donauschwaben überwiegend Straßendörfer mit schachbrettförmiger Anlage. Die seit der Theresianischen Kolonisationsperiode ausgebildete geometrische Siedlungsform hielt sich bis weit ins 19. Jahrhundert, und wurde allmählich auch von Ungarn übernommen. Der Grundriss des Ortes war auf dem Reißbrett entworfen und war quadratisch oder rechteckig, auf jeden Fall aber rechtwinklig. Von diesem Schachbrettmuster wurde auch dann nicht abgewichen, wenn der Ort sich um einen Flussarm herum kreisförmig aufbaute wie Jabuka an der alten Temesch.
Grundgedanke war eine Schar von parallel laufenden (Haupt)gassen, die sich rechtwinklig mit Quergassen schneiden. Im Mittelpunkt des Ortes wurde ein Quadrat nicht an Siedlern vergeben und blieb ausgespart für die wichtigsten Funktionen, in erster Linie für die Kirche, Pfarrhaus, Rathaus, Schule, aber auch für Arzt, Richter, Notar, Post, Park oder Marktplatz. Jedoch gab es mit zunehmender Entfernung von der Plaza kein abnehmendes soziales Kern-Rand-Gefälle. Die bis zu 40 m breiten Gassen führten meist zwei parallel verlaufende Abwasserkanäle und waren mit Bäumen gesäumt.
Die Felder wurden in Form von Parzellen – meist verstreut und weit auseinander liegend – an die Kolonisten vergeben. Man wollte dadurch eine gewisse Gerechtigkeit als Ausgleich für unterschiedliche Bodenqualität schaffen, aber auch den einzelnen Bauer vor Totalschaden durch Hagel, Dürre oder Überschwemmung schützen.
-
Ausschnitt aus der Ortskarte von Ebendorf (heute Ştiuca), 1797
-
Josephinische Landesaufnahme mit den Orten Klari (Radojevo), Hatzfeld (Jimbolia), und Ketsche (Checea), 1769-72
-
Straßenzug in Neubeschenowa (heute Dudeştii Noi), rechts und links Abwassergräben
Haus- und Gehöftformen
Aus dem anfänglichen Einhaus mit Wohn-, Stall- und Speicherfunktion unter einem Dach entwickelte sich mit zunehmendem Wohlstand vielerorts ein Gehöft mehrerer Gebäude mit entsprechend geteilten Funktionen. Den ersten Siedlern wurden rechteckige Grundstücke von einer Größe bis zu 2000 m² zugewiesen. Im Banat gab es wenig Holz, dafür aber Schilf und Rohr in großen Mengen. Die Wände der ersten Häuser wurden noch aus Erde gestampft. Als Decke dienten einige mit Brettern belegte Tragbalken. Die Dächer waren aus Schilf und hatte einen seitlichen Überhang, um die Lehmwände vor Regen zu schützen. Die ersten Höfe bestanden aus einem Wohnraum (Stube und Küche) im vorderen Hof, gefolgt von Stall, Schuppen, Schweine- und Hühnerstall und Gemüsegarten. Der Eingang erfolgte meist über das große Hoftor. Jedes Haus verfügte über einen überdachten, offenen Lauben- oder Säulengang, indem sich bis auf die kalte Jahreszeit praktisch das ganze familiäre Leben abspielte. Zum Nachbar hin hatte man im Allgemeinen keine Fenster.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die gestampften Mauern und Schilfdächer mit gebrannten Ziegeln ersetzt. Aus dem Kleinhaus entwickelte sich jetzt das Langhaus. Die Giebel waren jetzt geschmückt, unter dem oder den Dachfenstern stand der Name des Hausbesitzers. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung entwickelte sich aus dem Langhaus zunächst ein Halbquerhaus bis hin zum vornehmen Querhaus. Das Gehöft bestand nun aus dem Herrenhaus mit dem Paradezimmer, mehreren Stuben - auch für Gäste, einer unterkellerten Küche und Stallungen. Gegenüber dem Vorderhof befand sich die Sommerküche mit anliegender Stube, zuweilen auch als Altenteil genutzt. Altenteil und Herrenhaus wurden oft mit einem Wagenschuppen mit darüberliegendem Hambar verbunden. Im Hambar wurde der Mais getrocknet.
-
Donauschwäbisches Haus mit Säulengang in Neubeschenowa, 2009
-
Seitenansicht, 2009
-
Hof mit Laubengang, 2009
Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Jugoslawien
Vorgeschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellten die Deutschen mit rund 500.000 Menschen die drittgrößte Volksgruppe dar. Laut Volkszählung von 1931 waren 342.853 Donauschwaben in der Vojvodina (im Banat, der Batschka und in Syrmien) ansässig. Die Mehrheit lebte in ländlichen Gegenden, lediglich 16 Prozent in den Städten. Die Deutschen besaßen 31,2 Prozent des bestellbaren Bodens, waren mit 46,7 Prozent an der Industrieproduktion beteiligt und zu 40 Prozent in der Handwerksproduktion tätig. Damit stellten die Deutschen 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Falsch ist die landläufige Meinung, die Donauschwaben wären vorwiegend Großgrundbesitzer gewesen. 11 % der Ackerbaufläche waren Zwergbesitze unter 5 Joch (1 Joch = 0,575 ha), so genannte „Kleinhäusler, 36,6 % waren unterer Kleinbesitz (unter 5 ha), 32,3 % waren Kleinbetriebe (unter 10 ha), 25,4 % Mittelbetriebe ( unter 25 ha), 4,9 % waren größere Mittelbetriebe (unter 60 ha) und nur 0,8 % der landwirtschaftlichen Großbetriebe (über 60 ha) befanden sich in Händen von Donauschwaben.[11] 1920 wurde in Novi Sad der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund gegründet, der die bessere Organisation der Deutschen innerhalb Jugoslawiens zum Ziel hatte; die Vojvodina wurde nach dem Ersten Weltkrieg serbisches Staatsgebiet. Aus dieser Vereinigung ging auch das erste deutsche Tagesblatt in der Vojvodina hervor.[12]
Zweiter Weltkrieg
→ Hauptartikel: Serbien im Zweiten Weltkrieg

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden alle wehrfähigen Männer der Wojwodina von der Jugoslawischen Armee zum Kriegsdienst eingezogen. Nach der Kapitulation der jugoslawischen Armee wechselten die deutschen Männer der Batschka zur ungarischen Armee, waren aber auch aufgerufen, sich freiwillig in die SS zu melden. 1942 wurde die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ aufgestellt, zu der alle wehrpflichtigen deutschen Männer der Vojvodina östlich des Flusses Theiß (deutsches Militärverwaltungsgebiet Serbien) vom 17. bis zum 50. Lebensjahr unter Androhung „strengster Strafen“ eingezogen wurden, sofern sie nicht in der Landwirtschaft unabkömmlich waren.[13] Der westlich gelegene Teil der Vojvodina war seit 1942 durch Annexion Teil des Staatsgebietes Ungarns geworden. Durch einen Staatsvertrag zwischen Deutschland und Ungarn wurde die deutsche Wehrpflicht für deutschstämmige Staatsbürger Ungarns eingeführt. Auf dieser Gesetzesgrundlage basierend wurden deutschstämmige Staatsbürger Ungarns auch aus dem Gebiet der westlichen Vojvodina zur Waffen SS eingezogen. Ein Dienst in der Wehrmacht zur Ableistung der Wehrpflicht war nicht möglich da hierfür eine deutsche Staatsbürgerschaft vonnöten war. Donauschwaben aus diesem Teil der Vojvodina dienten hauptsächlich in den Waffen SS Panzerdivisionen Frundsberg und Hohenstaufen.
Angesichts des Vormarsches der Roten Armee wurden die Donauschwaben evakuiert. Die Evakuierungen aus der Batschka und dem Banat begannen zu spät: Hier hatten sich die eigene Volksgruppenleitung und die deutschen Besatzungsbehörden unter dem Höheren SS- und Polizeiführer von Serbien Behrends quergestellt. Behrends war von der Mission besessen, Temeswar zurückzuerobern und brauchte dazu die HIPO (Hilfspolizei) und die sich im Urlaub befindlichen Wehrmachtsangehörigen.
„Jedenfalls kam, wie gesagt, zwei Tage später, am 10. September, dass der angebliche Führerbefehl von Behrends, der unter Androhung des Kriegsgerichts jede Form von Evakuierung verbot und nur die Durchschleusung der Banater Schwaben aus Rumänien erlaubte. Das besonders Fatale an diesem Verbot war seine Deklarierung als ‚Geheime Reichssache‘, so dass es als Verbot nicht an die Betroffenen weitergegeben werden durfte. Es wird bei allen Darstellungen zu wenig herausgestellt, dass die Banater Führung unter Janko den Leuten nicht sagen durfte: ‚Der Führer hat die Evakuierung verboten‘, sondern gezwungen war, in ihren Reden und Antworten die Gefahr zu bagatellisieren und die Leute hinzuhalten.[14]“
Noch am 28. September gab Behrends auf Anfrage telefonisch durch: „Jeder, der es wagt, gegen mein ausdrückliches Verbot eine Evakuierung einzuleiten oder zu begünstigen, wird von mir vor das Kriegsgericht gestellt und muss mit der Todesstrafe rechnen.“
Die Beteiligung der deutschen Volkszugehörigen am Krieg gegen Jugoslawien diente Josip Broz Titos Partisanen als Begründung für ihre unbarmherzige politische Linie gegen die deutsche Minderheit, die in den AVNOJ-Beschlüssen vom 21. November 1944 festgelegt wurde. Diese Beschlüssen enteigneten die Donauschwaben und entzogen ihre Bürgerrechte.
Nachkriegszeit
Der nach dem Einmarsch der Roten Armee und der Partisaneneinheiten in der Wojwodina verbleibende Teil der deutschen Bevölkerung war in den ersten Wochen Massenerschießungen, Verhaftungen, Misshandlungen, Plünderungen, Vergewaltigungen und Zwangsarbeit ausgeliefert, woran sich auch ein Teil der Zivilbevölkerung beteiligte.[15] Nach dem Kriegsende wurden die Donauschwaben in Lagern in Jugoslawien zusammengeführt: Zentralarbeitslager für arbeitsfähige Männer, Ortslager für die Bevölkerung ganzer Ortschaften und Internierungslager für Arbeitsunfähige, Frauen, Kinder und Ältere. Auch in diesen Lagern war die ärztliche Versorgung mangelhaft, es kam zu Misshandlungen, Erschießungen und Vergewaltigungen, Zehntausende starben an Unterernährung und Krankheiten.[16] 1948 konnten kleinere Gruppen ausreisen oder flüchten. Erst nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland gelang es Jugoslawien, die Ausreise der überlebenden Donauschwaben zu organisieren.[17] [18] In Jugoslawien lebten 1940 circa 550.000 Donauschwaben, 1990 nur noch 10.000.[19]
Bewertung
Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime
1933 wurde in der deutschsprachigen Zeitung Die Drau vom 22. April aus Osijek (Esseg) scharfe Kritik an dem nationalsozialistischen Regime im Deutschen Reich geäußert und die Machtergreifung verurteilt. Apatin in der Batschka war das geistige Zentrum des deutschen Katholizismus des Landes. Seit dem Frühjahr 1935 erschien hier die durch ihre Ausrichtung gegen den Nationalsozialismus über die Grenzen des Landes bekannt gewordene und auf Betreiben Deutschlands von den ungarischen Besatzungsbehörden 1941 verbotene katholische Wochenschrift Die Donau. Gemäß Carl Bethke konnte man außer in der Schweiz nirgendwo in der „Festung Europa“ so viel Kritik am NS-Regime in deutscher Sprache lesen.[20] Laut Slobodan Maričić waren bis zu 2000 Deutsche an der Partisanenbewegung beteiligt.[21] Im März 1943 wurde – verstärkt durch Überläufer aus der Wehrmacht – eine mehrere hundert Mann starke Thälmann-Brigade aufgestellt (von den Serben Telmanovci genannt), ausgestattet mit schwarz-rot-goldenen Kokarden. Kommandeur war der ehemalige Spanienkämpfer Hans Pichler. Sie sollte bevorzugt gegen NDH- und Tschetnik-Truppen zum Einsatz kommen, wurde jedoch bereits im November 1943 von Panzereinheiten der Wehrmacht bei Mikleuš vernichtet.[20] [22] Dunica Labović nennt beispielsweise 30 deutsche Familien aus Semlin, die auf Seiten der Partisanen standen, darunter war auch der Semliner Kommunist Jaša Reiter, der Tito auf seiner Flucht aus dem besetzten Belgrad das Leben gerettet haben soll.
Die jugoslawische Geschichtsschreibung unterschlug jedoch derlei Zeugnisse bis in die neunziger Jahre zur Legitimation für die Vertreibungs-Gesetzgebung der AVNOJ-Beschlüsse, da auch das Vermögen der deutschstämmigen Gegner des Nationalsozialismus unter den Partisanen verteilt wurde. Der Historiker Zoran Žiletić erklärt es so: „Die ruhmreiche Geschichte des Partisanenkrieges war ohne eine darin eingebaute Verteufelung der Donauschwaben nicht möglich und ist immer noch nicht möglich.“[23]
Die deutsche Volksgruppe Jugoslawiens im Dilemma
Die Donauschwaben der Wojwodina fanden sich nach der jugoslawischen Kapitulation 1941 in drei beziehungsweise vier Staaten wieder. Syrmien fiel an den Unabhängigen Staat Kroatien, einen Vasallenstaat der Achsenmächte. Die Batschka und die Baranja fielen an Ungarn unter Miklós Horthy, Mitglied im Dreimächtepakt der Achsenmächte seit 1940. Die Banater wurden Staatsbürger im von der Wehrmacht besetzten Serbien unter Milan Nedićs Marionettenregierung; beziehungsweise gerieten direkt unter deutsche Militärverwaltung.
Jugoslawische Historiker und Politiker, sowohl unter Tito als auch unter Slobodan Milošević, vertraten im Einklang mit einigen westlichen Historikern die Auffassung, dass AVNOJ und die daraus resultierende Entrechtung und Vertreibung der deutschen Volkszugehörigen ohne deren „Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht“ nicht möglich gewesen wäre. Ausgenommen waren jene Deutschen, die sich den Partisanen angeschlossen hatten oder mit Jugoslawen verheiratet waren. Angehörige von Mischehen mussten sich nicht verteidigen, während sonst Deutsche aller Altersgruppen aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit automatisch schuldig waren.
Die Mitwirkung anderer nationaler Minderheiten, die unter Zwang oder freiwillig den eigenen völkisch ausgerichteten Verbänden beitraten, wurde nicht bestraft,[24] so zum Beispiel die Magyaren der Batschka, die als ungarische Staatsbürger Serben vertrieben, oder die Kosovo-Albaner als Staatsbürger in Großalbanien, einem von Italien und Deutschland gegründeten und fremdgesteuerten Staat. Unbeschadet blieben auch die bulgarischen Minderheiten in Südserbien oder die kroatische Nation, deren Kollaboration mit dem Ustascha-Regime weitgehend unverfolgt blieb. Eine ähnliche Kollektivstrafe mit Folgen erlitten ausgerechnet jene Serben, die 1941 aus dem Kosovo vertrieben wurden. Ihnen entzog Tito ebenso das Heimatrecht mit der Begründung, sie hätten sich 1941 dem „antikommunistisch orientierten“ Tschetnik-Widerstand im Kosovo angeschlossen, unabhängig davon, dass es zu jener Zeit in dieser Region keine andere Organisation gab, der sie sich zum Schutz ihres Lebens hätten anschließen können.[25]
Die Vertreter der deutschen Volksgruppe, die bis zur jugoslawischen Kapitulation 1941 in der jugoslawischen Armee dienten, befanden sich in einem Dilemma. Die Tschetniks nahmen nur Serben auf. In der Batschka und in der Baranja beanspruchte das nationalungarische Horthy-Regime alle Vorrechte eines souveränen Staates[26] und zog wehrfähige deutschstämmige Männer zum Kriegsdienst in die ungarische Armee ein. Die neue kroatische Regierung erhob gleichfalls Anspruch auf ihre neuen Staatsbürger. Die wehrpflichtigen Donauschwaben standen somit vor der Alternative, „Freiwillige“ der Deutschen Wehrmacht, oder in eine gegen das königliche Jugoslawien gerichtete Armee eingezogen zu werden. Das Dritte Reich hatte die deutsche Minderheit auffällig begünstigt[27] und natürlich ist eine anfängliche Begeisterung für die Waffen-SS bei den Donauschwaben, wie auch in Frankreich, Spanien oder Rumänien, ebenso wie Kriegsverbrechen der SS-Division „Prinz Eugen“ nicht zu bestreiten. Die Anklage bei den Nürnberger Prozessen stellte allerdings fest, dass die „Freiwilligkeit“ unter den deutschen Volkszugehörigen eine bloße Vorspiegelung, bewusste Täuschung und Irreführung gewesen sei.[28]
Rumänien
Vorgeschichte
Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Rumänien wie auch zunehmende nationale Spannungen begünstigten Anfang der dreißiger Jahre das Erstarken der nationalsozialistisch ausgerichteten "Erneuerungsbewegung", mit deren gemäßigten Vertretern die deutschnational-konservative Fraktion der "Volksgemeinschaft" 1935 eine Koalition einging. Widerstand gegen die "Erneuerer" kam vor allem aus kirchlichen Kreisen, die sich nach der Konstituierung der "Deutschen Volksgruppe" der parteipolitischen und ideologischen Gleichschaltung, dem antikirchlichen Weltbild der nationalsozialistischen Führungselite und dem Entzug des konfessionellen Schulwesens widersetzten.
Zweiter Weltkrieg
→ Hauptartikel: Rumänien im Zweiten Weltkrieg
Nach Kriegsbeginn verstärkte sich der Einfluss Deutschlands auf die Banater Schwaben, vor allem als diese 1940 eine gewisse zwischenstaatlich abgesicherte gruppenrechtliche, vor allem im Schul- und Kulturbereich wirksamen Autonomie erhielten. Die Banater Schwaben im rumänischen Teil des Banats wurden erst in die rumänische Armee eingezogen, jedoch wurden gemäß dem 1943 geschlossenen Abkommen zwischen Berlin und Bukarest rumänische Staatsbürger deutscher Volkszugehöriger in die Wehrmacht, SS-Verbände und Organisation Todt rekrutiert. Ende 1943 gehörten in Rumänien ca. 54.000 deutsche Volkszugehörige diesen Verbänden an.[29]
Nach dem Frontwechsel Rumäniens im August 1944 begann für Teile der deutschen Bewohnerschaft die Flucht westwärts mit den auf dem Rückzug befindlichen deutschen Heer. Die Mehrheit der Banatdeutschen verblieb allerdings in ihrer angestammten Heimat.
Nachkriegszeit
Im Januar 1945 wurden ca. 35 000 Deutsche aus der Region zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert, von denen viele 1949 nicht mehr zurückkehrten. Ihr landwirtschaftlicher Besitz wurde im März 1945 enteignet, drei Jahre später auch jene Industrie- und Handwerksbetriebe, die von der ersten Konfiskationswelle nach dem Frontwechsel Rumäniens verschont blieben.
Im Sommer 1951 erfasste eine neue massenhafte lnternierungswelle das Banat: 40.000 Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft aus dem rumänisch-jugoslawischen Grenzraum, darunter ein Viertel Deutsche, wurden bis 1956 in die östlich von Bukarest gelegene Bărăgan-Steppe zwangsumgesiedelt, wovon die meisten aber nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten. Besonderer Verfolgung waren kirchliche Würdenträger und Intellektuelle ausgesetzt.[30] [Anm 2]
Ab 1970 und verstärkt ab 1990 in einer 2. Welle verließ der Großteil der Donauschwaben das Land. Die Auswanderung der Rumäniendeutschen wurde vom kommunistischen Regime Nicolae Ceaușescus zur Devisenakquisition noch bis 1989 gefördert[31], wobei die ältere Generation vielfach in Rumänien verblieb.
Im Banat, dem Grenzgebiet zu Ungarn und Serbien mit der Hauptstadt Timișoara (deutsch Temeswar), sind deutsche Spuren heute nicht zu übersehen. In kleinen Orten trifft man Leute, die rasch von Deutsch auf Rumänisch oder Serbisch wechseln können und mit EU-Politik vertraut sind. Auf die Instandhaltung der alten Bausubstanz wird geachtet, am Stuck vieler Häuser ist mit deutschen Familiennamen bemalt, und von den drei Kirchen kleiner Orte ist die katholische seltener verfallen. Die Auswanderung unter den Sathmarer Schwaben war schwächer ausgeprägt als unter den Banater Schwaben, damit ist diese deutsche Minderheit in ihrem Siedlungsraum heute vergleichsweise stärker vertreten. In Rumänien lebten 1940 350.000 Donauschwaben, 2002 nur noch 60.000.[19]
Ungarn
Vorgeschichte
Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete die Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. In Rumpfungarn blieb eine deutsche Bevölkerung von 550.000 Personen, die sich im Wesentlichen auf drei Gebiete konzentrierte: auf die Schwäbische Türkei (süd-ungarische Komitate), auf das ungarische Mittelgebirge und auf ein schmales Streifen entlang der österreichischen Grenze. Der Anteil der Deutschen in Ungarn sank von 10 auf 5-6 Prozent.
Nach dem Frieden von Trianon setzte erneut eine Magyarisierung der Minderheiten ein, die in der Idee eines einheitlichen Nationalstaates wurzelte. Das Ungarndeutschen war uneinheitlich in der Beurteilung der Situation. Der 1924 gegründete Ungarländisch-Deutsche Volksbildungsverein unter Jakob Bleyer versuchte das ungarländische Deutschtum durch bewusste Volkstum- und Kulturpflege geistig zu sammeln und seine im Vertrag von Trianon garantierten Minderheitsrechte vor allem im Schulwesen zu verteidigen. Bleyer, der die deutsche Nationalität innerhalb der ungarischen Nation zusammenführen wollte, glaubte damit ebenso der Erfüllung des ungarischen Staatsgedankens wie der Pflicht gegenüber dem Volkstum dienen zu können. Er scheiterte an den Gegenkräften des ungarischen Nationalismus, der selbst die Minderheits-Nationalität im Sinne Bleyers ablehnte. Sein Tod im Dezember 1933 machte das ungarländische Deutschtum, damit auch die Donauschwaben, praktisch führerlos.[32] [33]
Der 1938 gegründete, nationalsozialistisch orientierte Volksbund der Deutschen in Ungarn übte wachsenden Druck auf die Ungarndeutschen zum Wehrdienst in den Verbänden der Waffen-SS aus.[34]
Zweiter Weltkrieg
→ Hauptartikel: Ungarn im Zweiten Weltkrieg
1944 lebten etwa 700.000 Menschen deutscher Nationalität in Ungarn, 4,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Sie waren in wesentlich geringerem Umfang nationalsozialistisch gesinnt als die deutsche Bevölkerung der jugoslawischen und rumänischen Gebiete, die Ungarn annektiert hatte. Der Führung des Volksbundes der Deutschen in Ungarn folgten nur etwa 40 Prozent der Ungarndeutschen. Hauptaufgabe der Volksgruppenführung war die Rekrutierung von Soldaten für die Waffen-SS. Unter großen Repressalien wurden seit 1941 etwa 120.000 Deutsche aus Ungarn für die SS rekrutiert.[35]
Nachkriegszeit
Das zwischen den Alliierten geschlossene Potsdamer Abkommen sah die Vertreibung der Donauschwaben aus Ungarn nach Deutschland oder Österreich vor. Als Folge wurden zwischen 1945 und 1948 ca. 250.000 – etwa jeder zweite – Ungarndeutsche enteignet und vertrieben. Mehrere Zehntausend Ungarndeutsche wurden in Viehwagen zur Zwangsarbeit in Arbeitslagern in die Sowjetunion gebracht. Die verbliebenen Deutschen, darunter auch die Donauschwaben, bekamen erst ab 1950 Personalausweise. 1955 wurde der Verband der Ungarndeutschen gegründet.
Die Donauschwaben in Ungarn unterlagen erneut einer starken Magyarisierung: Es gab kaum Deutschunterricht, so dass eine „stumme Generation“ aufwuchs, die der deutschen Sprache nicht mächtig war oder nur ein wenig die Mundart verstand. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde in mehreren Schulen Deutschunterricht eingeführt, und wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich Volkskunde und Mundarten wurden ermöglicht. Nach der Wende wurden Vereine gebildet, und im November 1995 entstanden 164 deutsche Selbstverwaltungen. Ähnlich wie die anderen Minderheiten sind die in Ungarn verbliebenen Donauschwaben heute sprachlich und kulturell weitgehend integriert. In Ungarn lebten 1940 650.000 Donauschwaben, 1990 nur noch 220.000.[19]
Bewertung
Von den 1.400.000 (andere Quellen besagen 1,5 Millionen) Donauschwaben des Jahres 1940, bzw. von den 1.235.000, die Krieg, Vertreibung und Internierung überlebt hatten, leben nach dem Stand des Jahres 2000 noch etwa 40 Prozent, also 490.000. Die überwiegende Mehrheit der nach 1945 Überlebenden, etwa 810.000 Personen, hat besonders ab 1970 und verstärkt bis 1990 im deutschen Sprachraum eine neue Heimat gefunden, davon etwa 660.000 in Deutschland und etwa 150.000 in Österreich. Für die Aussiedlung nach Übersee (schon ab 1920) ist von folgenden Zahlen auszugehen: USA 70.000, Kanada 40.000, Brasilien 10.000, Argentinien 6.000 und Australien 5.000. Weltweit sind weitere 10.000 Donauschwaben in sonstigen Ländern sesshaft geworden.[36]
Die donauschwäbischen Rückwanderer pflegen in vielen Vereinen Sprache und Brauchtum. In Brasilien gibt es donauschwäbische Dörfer, wie beispielsweise in Entre Rios bei Guarapuava in Paraná, die Siedlung ist in fünf Dörfer geteilt und hat ungefähr 2.500 Einwohner. In diesen Siedlungen wird nach wie vor Deutsch gesprochen, und die Kultur mit traditionellen Festen, wie etwa Maibaum stehlen, Kirchweihball, Tanzgruppen, Musik usw. gepflegt.
Kultur
Sprache
Bedingt durch die Herkunft der Siedler weist das Donauschwäbische vor allem fränkische[Anm 3], bairische und alemannische Elemente in verschiedenen Variationen und mit zahlreichen Überschneidungen auf. Die wichtigsten Kontaktsprachen des Donauschwäbischen sind Kroatisch/Serbisch, Rumänisch, Ungarisch, Französisch und Türkisch. Es wurden zahlreiche Wörter der Alltagssprache aus den jeweiligen Kontaktsprachen entlehnt,[37] so zum Beispiel das ungarische néni (deutsch Tante), Paradeis oder Paprikasch aus dem Serbischen, Sarma oder Pekmes (bis zur Honigdicke eingekochter Saft der Weintraube) aus dem Türkischen, und Luster und Plafon aus dem Französischen.
Von den rund 200.000 donauschwäbischen Siedlern im 18. und 19. Jahrhundert sind nach Schätzungen von Josef Volkmar Senz[38] ein Drittel fränkischer, pfälzischer, hessischer und moselfränkischer Herkunft, ein Drittel bairischer und ein Viertel schwäbischer bzw. auch badischer und elsässischer Herkunft. Die restlichen acht Prozent sind Franzosen, Italiener, Spanier und andere Ethnien. Der Anteil der Lothringer lag bei etwa zehn Prozent. Hinzu treten auf der Zeitachse des Sprachausgleichs auch bedingt durch die unterschiedlichen Ankunftszeiten der einzelnen Dialekte Verschiebungen auf.[39]
Beispiele:
- In Mercydorf, heute Carani, wurden 1734 zuerst Italiener angesiedelt, dann Deutsch-Lothringer, und nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) schließlich Militärsiedler aus Böhmen, Mähren und Österreich, danach westdeutsche Einwanderer vom Rhein, von der Mosel und der Saar, so dass 1774 die Moselfranken in der Mehrheit waren. In der dritten Siedlungsperiode kamen im Jahre 1774 viele Pfälzer Kolonisten, worauf sich eine pfälzische Ausgleichsmundart herausbildete.
- Von den Ansiedlern in Hatzfeld, heute Jimbolia, stammen 44 Prozent aus dem Raum Trier, 25 Prozent aus Luxemburg, 17 Prozent aus dem Sauerland in Westfalen, 7 Prozent aus Lothringen, 4 Prozent aus der Pfalz und 3 Prozent aus dem Bistum Mainz. Letztendlich setzte sich hier eine rheinfränkische Mundart mit starkem moselfränkischen Einfluss durch.
Traditionen
Eine feste Einrichtung bei den Donauschwaben ist das Kirchweihfest. Die donauschwäbische Kultur wird auch in Tänzen weitergegeben, welche bei Kirchweih-Aufmärschen von Trachtenpaaren zu traditioneller Blasmusik aufgeführt werden. Die Donauschwäbische Tanz- und Folkloregruppe Reutlingen ist eine der ältesten Tanzgruppen mit donauschwäbischen Tänzen.
Wappen
1950 gestaltete Hans Diplich das Wappen der Donauschwaben. Ein rot bewehrter aufsteigender schwarzer Adler auf goldenem Grund, geteilt durch einen blauen Wellenbalken. In der unteren Hälfte auf grünem Ackerboden einen sechstürmige weiße Festung aus Ringmauer und rot bedachten Gebäuden. Links im Wappen ist die strahlende Sonne, rechts der abnehmende Mond.
Der Adler symbolisiert die Schirmherrschaft der Kaiser von Österreich. Der blaue Wellenbalken steht für die Donau als Schicksalsstrom, auf dem einst die Ahnen in den Schwabenzügen mit Ulmer Schachteln und Kelheimer Plätten in ihre neue Heimat stromabwärts fuhren. Die aufgehende strahlende Sonne symbolisiert den wieder erstarkenden Einfluss des Christentums, der abnehmende Mond (☾) als weltliches Symbol des Islams den schwindenden Einfluss des Osmanischen Reiches. Die Gebäude stellen die Festung Temeswar inmitten fruchtbaren Ackerlandes dar, mit der Burg als Symbol für die kaiserlichen Wehranlagen und die Militärgrenze gegen die Osmanen. Die sechs Türme der Festung stehen für die sechs Hauptsiedlungsgebiete der Donauschwaben. Benutzt wurden die deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold und die donauschwäbischen Stammesfarben Weiß-Grün. Weiß ist Symbol der friedlichen Gesinnung der Donauschwaben, grün als Farbe der Hoffnung für das zur Kornkammer gewordene Neuland.
Der Lateinische Wahlspruch lautet „Semper atque semper liberi ac indivisi“ (deutsch Für immer frei und ungeteilt).
Persönlichkeiten
Die Dichter Nikolaus Lenau und Adam Müller-Guttenbrunn sowie der Maler Stefan Jäger sind Identifikationsgestalten der Donauschwaben. Die aus dem Banat stammende Schriftstellerin Herta Müller erhielt 2009 den Nobelpreis für Literatur.
Die Fußballspieler Ferenc Puskás (Franz Purzeld), Sándor Kocsis (Alexander Wagner), und Nandor Hidegkuti (Nandor Kaltenbrunner) spielten in der legendären ungarischen goldenen Elf, die beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern erstmalig nach langer Erfolgsserie von dem deutschen Team mit Hilfe eines weiteren Donauschwaben, Jupp Posipal, geschlagen wurde.
Robert Zollitsch ist heute Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Bischof Augustin Pacha wurde in einem Schauprozess als Spion dea Vatikans zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Weitere donauschwäbische Persönlichkeiten sind der Arzt Ignaz Philipp Semmelweis („Retter der Mütter“, Entdecker der Bekämpfung des Kindbettfiebers), sowie der Industrielle und erste Nationalbankpräsident Jugoslawiens Georg Weifert. Einer der meist dekorierten Generäle der k.u.k. Monarchie war Feldmarschalleutnant Adam Brandner Edler von Wolfszahn.
Bekannte Banater Schwaben sind in der Liste der Söhne und Töchter der schwäbischen Kultur des Banats zu finden.
Dokumentationsstätten
Das am 1. Juli 1987 in Tübingen gegründete Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde ist eine als eine dem Innenministerium Baden-Württemberg unmittelbar nachgeordnete Forschungseinrichtung, die sich mit historisch-genetischer Siedlungsforschung, Demographie/Sozialgeographie, Dialektforschung/Sprachwissenschaft, Kulturwissenschaft/Literaturwissenschaft, neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Donauschwaben befasst. Seit dem 1. September 2008 ist Reinhard Johler Leiter des Instituts.[40]
Das Donauschwäbische Zentralmuseum in Ulm hat seit Juli 2000 die Aufgabe, die kulturelle Tradition und das Kulturgut der Donauschwaben zu bewahren, indem sie Geschichte, Kultur und Landschaft umfassend dokumentiert, Kulturgut sammelt und präsentiert, sowie der landes- und volkskundlichen Forschung über die donauschwäbischen Herkunftsgebiete zugänglich macht. Sie soll zugleich das Wissen über die südöstlichen Nachbarn verbreiten und vertiefen, um auf diese Weise einen Beitrag zur Verständigung in Europa zu leisten.
Das Museum zeigt auf 1500 m² die Geschichte der Donauschwaben in der Dauerausstellung Räume, Zeiten, Menschen in 26 Abteilungen das Leben dieser Volksgruppe in der Vielvölkerregion Südosteuropa. Vorstandsvorsitzende ist derzeit die Bürgermeisterin der Stadt Ulm, Sabine Mayer-Dölle.[41]
-
Gedenktafel in Ulm
-
Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen
-
Donauschwaben-Denkmal am Pfarrfriedhof Kahlenbergerdorf in Wien
Quellen zur donauschwäbischen Ahnenforschung
Deutschland
- Institut für Auslandsbeziehungen (Stuttgart), Kirchenbücher Banater Ortschaften als Microfilme
- Franz Wilhelm, Josef Kallbrunner: Quellen zur deutschen Siedlungsgeschichte in Südosteuropa, Schriften der Deutschen Akademie (München), Heft 11. Ernst Reinhardt, München, Basel 1936 (Bayr. Staats-Bibliothek, Signatur: Germ.g.602 b-11).
- Stefan Stader: Sammelwerk donauschwäbischer Kolonisten, Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e. V. (AKdFF)
- Donauschwäbische Kulturstiftung, (Arbeitskreis Dokumentation): Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, Band I–IV,
- Hans J. Prohaska: Die Banater Schlafkreuzerrechnungen Familiengeschichtliche Quellen zur banater Ahnenforschung u. Siedlungsgeschichte 1766–1804. Park Ridge, III. 1982 LXVII, S. 664 (IFA-Stuttgart Bibliothek, Signatur: 5/1032).
Österreich
- Österreichisches Staatsarchiv: Theresianischer Kataster, Finanz- und Hofkammerarchiv
- Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft in Österreich: Totenbuch der Donauschwaben, im Auftrag der Stiftung der Deutschen aus dem Sudeten- Karpaten- und Donauraum
Luxemburg
- Institut Grand-Ducal, Section de Linguistique, d’Ethnologie et d’Onomastique, Gemeindechroniken und Familienbücher
- Centre de Documentation sur les Migrations Humaines
- Nationalarchiv Luxemburg, Microfilme, bsp. Ancien Régime, Notare und Kirchenbücher
Literatur
Sachbücher
- Immo Eberl, Konrad G. Gündisch, Ute Richter, Annemarie Röder, Harald Zimmermann: Die Donauschwaben. Deutsche Siedlung in Südosteuropa, Ausstellungskatalog, Wissenschaftliche Leitung der Ausstellung Harald Zimmermann, Immo Eberl, und Mitarbeiter Paul Ginder. Innenministerium Baden-Württemberg, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-4104-7, S. 318.
- Hans Gehl: Donauschwäbische Lebensformen an der mittleren Donau: interethnisches Zusammenleben und Perspektiven. Elwert, Marburg 2003, ISBN 3-7708-1228-X, S. 330.
- Zoran Janjetović: Die Donauschwaben in der Vojvodina und der Nationalsozialismus. In: Mariana Hausleitner, Harald Roth (Hrsg.): Der Einfluss von Nationalsozialismus auf Minderheiten in Ostmittel- und Südeuropa. IKS, München 2006, ISBN 3-59337234-7, ISBN 978-3-593-37234-1(?!), S. 219–235 (freenet-homepage.de).
- Thomas Casagrande: Die Volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen“ – Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen. Campus, Frankfurt 2003, ISBN 3-59337234-7, ISBN 978-3-593-37234-1(?!), S. 194 ff.
- Georg Wildmann: Die Tragödie der Selbstbehauptung im Wirkfeld des Nationalismus der Nachfolgestaaten 1918–1944. Donauschwäbische Geschichte, Band III. Donauschwäbische Kulturstiftung, München 2010
Belletristik
- Elisabeth Gutwein-Metschar: Tage voll Licht: Wege – Gedanken – Worte. Asaro Verlag, 2008, ISBN 978-3-939698-10-4.
Weblinks
- donauschwaben.net, Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft
- Landesverband der Donauschwaben, USA, official website, englischer und deutscher Sprache
- idglbw.de, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Baden Württemberg
- genealogienetz.de, Donauschwaben in Syrmien
- kulturstiftung.donauschwaben.net, Donauschwäbische Kulturstiftung, München
- dvhh.org, Donauschwaben Villages Helping Hands, in englischer Sprache
- oei.fu-berlin.de, Carl Bethke: Thomas Casagrande: Die volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen“. Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen.
Siehe auch
- Liste der Orte der Vojvodina (Batschka und Banat, serbisch/ungarisch/deutsch)
- Liste deutscher Bezeichnungen rumänischer Orte
Einzelnachweise
- ↑ Genealogy.net, Herkunft der Donauschwaben
- ↑ Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen, Konrad Clewing: Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. UTB, 2004, ISBN 3-82528270-8, ISBN 9783825282707(?!), S. 770, hier S. 201.
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): Die Bevölkerungsverschiebungen des 20. Jahrhunderts
- ↑ a b zajednica-nijemaca.org, Vladimir Geiger: Sudbina Jugoslavenskih Nijemaca u Hrvatskoj i Srpskoj književnosti, Zagreb, 2009, S. 6
- ↑ Holm Sundhausen, in: „Zavičaj na Dunavu“ (Daheim an der Donau), Muzej Vojvodine, Novi Sad 2009, S.99
- ↑ Borislav Jankulov: Naseljavanje Vojvodine, Novi Sad, Matica Srpska 1961, S. 62 .
- ↑ Ingomar Senz: Die Donauschwaben. Langen-Müller, 1994, ISBN 3-7844-2522-4, S. 18.
- ↑ Professor Anton Scherer, Universität Graz
- ↑ Anton Scherer: Suevia-Pannonica. Donauschwäbisches Bibliographisches Archiv, Graz 2009, ISBN 3-901486-21(?!), S. 29.
- ↑ Distribution of Races in Austria-Hungary In: Historical Atlas, William R. Shepherd, 1911.
- ↑ Anton Scherer: Suevia-Pannonica. Donauschwäbisches Bibliographisches Archiv, Graz 2009, ISBN 3-901486-21(?!), S. 49.
- ↑ Agnes Ozer: Eine Neusatzer Geschichte – Die Deutschen unserer Stadt. ISBN 978-86-86877-14-7.
- ↑ Thomas Casagrande: Die Volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen“ – Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen. Campus, Frankfurt 2003, ISBN 3-593-37234-7, S. 194 ff.
- ↑ Donauschwaben.net Georg Wildmann: Die gescheiterte Evakuierung der Westbanater Schwaben. Ein Teilaspekt der Tragödie der Donauschwaben. In: Mitteilungen der Landsmannschaft der Donauschwaben in Oberösterreich (37) 2004, S. 12 (pdf).
- ↑ Abisz.Genios.de, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael Martens: Den Siegern ausgeliefert - Eine Ausstellung zum Schicksal der Donauschwaben zeigt Unerhörtes in Serbien, 18. Mai 2009
- ↑ Österreichische Historiker-Arbeitsgemeinschaft für Kärnten und Steiermark: Völkermord der Tito-Partisanen 1944–1948. Hartmann, Graz 1990, ISBN 3-925921-08-7, S. 169 ff.
- ↑ Immo Eberl, Konrad G. Gündisch, Ute Richter, Annemarie Röder, Harald Zimmermann: Die Donauschwaben. Deutsche Siedlung in Südosteuropa, Ausstellungskatalog, Wissenschaftliche Leitung der Ausstellung Harald Zimmermann, Immo Eberl, und Mitarbeiter Paul Ginder. Innenministerium Baden-Württemberg, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-4104-7, S. 262–265.
- ↑ Dr. Georg Wildmann: Rede im Abgeordnetenhaus von Berlin (PDF) Bund-der-Vertriebenen.de, Seite 6, 24. November 2004
- ↑ a b c Delasolectividades.com.ar, Die Donauschwaben in Zahlen
- ↑ a b Drustvosns.org, Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit, Carl Bethke: Das Bild des deutschen Widerstandes gegen Hitler in (Ex-) Jugoslawien, 1991
- ↑ Slobodan Maričić: Folksdojčeri u Jugoslaviji – Susedi, dželati i žrtve, (deutsch Die Volksdeutschen in Jugoslawien – Nachbarn, Täter, Opfer). Pančevo, Belgrad 1995 (in serbischer Sprache).
- ↑ Heinz Kühnrich und Franz-Karl Hitze: Deutsche bei Titos Partisanen 1941-1945. GNN-Verlag, Schkeuditz 1997. ISBN 3-929994-83-6
- ↑ Zoran Žiletić: Die Geschichte der Donauschwaben in der Wojwodina. In: Die Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa, Band 2. München 1996, S. 224 ff.
- ↑ Zoran Žiletić: Jedan svet na Dunavu. Tiker, Belgrad 1996, S. 202–203 (in serbischer Sprache).
- ↑ Miodrag Zečević: „Pogubna istorijska amnezija“ (deutsch Der verhängnisvolle Verlust des historischen Gedächtnisses),. In: Jedan svet na Dunavu, aus Borba vom 24. Juli 1992. Tiker, Belgrad 1996, S. 204 (in serbischer Sprache).
- ↑ Josip Mirnić: Sistem fašističke okupacije u Bačkoj i Baranji. Matica Srpska, Novi Sad 1963, S. 5 (in serbischer Sprache).
- ↑ Hans Fink: Leserbrief, Banater Post, 10. July 2009, S. 5
- ↑ Das Urteil im Wilhelmstraßen-Prozess s. 119 ff.
- ↑ genealogy.ro, Banat's Historical Chronology for the last Millennium, in englischer Sprache
- ↑ Banater-Schwaben.de, Josef Wolf: Die Banater Schwaben - Geschichtlicher Überblick und gegenwärtige Lage
- ↑ Siebenbuerger.de vom 12. September 2007, Freikauf und Schmiergeld für die Ausreise, Zugriff August 2009
- ↑ Dus.Sulinet.hu, Anton Treszl: Jakob Bleyer
- ↑ Inst.at, Eszter Kiséry: Jakob Bleyers Wien-These
- ↑ LDU.hu, Johann Schuth, Dezső Szabó: Kurze Geschichte der Deutschen in Ungarn
- ↑ Peter Durucz: Ungarn in der auswärtigen Politik des Dritten Reiches 1942-1945, Göttingen, 2006, ISBN 978-3-89971-284-1
- ↑ Books.Google.com, Hans Gehl: Wörterbuch der donauschwäbischen Lebensformen. Franz Steiner, Novi Sad 2005, 33-34, Schätzungen des Arbeitskreises Dokumentation der Donauschwäbischen Kulturstiftung München. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „WoerterbuchLebensformen“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Bentz, Michaela (2009). Das Donauschwäbische zwischen Sprachkontakt und Standardsprache, in: Wiater, Werner / Videsott, Gerda (Hrsg.), Migration und Mehrsprachigkeit. Von der individuellen zur gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit, Frankfurt (Main): Peter Lang Verlag, S. 181-198.
- ↑ Josef Volkmar Senz: Geschichte der Donauschwaben: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Amalthea, 1993, ISBN 3-85002342-7, 9783850023429(?!), S. 279.
- ↑ kulturraum-banat.de, Ernst Meinhardt, Interview mit Dr. Hans Gehl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für donau-schwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen, 5. März 2002
- ↑ Idglbw.de, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Mitarbeiter
- ↑ DZM-Museum.de, Vorstand
Anmerkungen
- ↑ Die Länder der Heiligen Ungarischen Stephanskrone (Ungarisch: Szent István Koronájának Országai, Kroatisch:Zemlje krune Svetog Stjepana, Slowakisch: Krajiny Svätoštefanskej koruny) lagen im gegenwärtigen Ungarn, in der Slowakei, Kroatien und im nordwestlichen Teil von Rumänien. Im Gegensatz zu den anderen Teilen der Habsburgermonarchie lagen diese Länder außerhalb des Heiligen Römischen Reichs.
- ↑ Nicht nur Rumäniendeutsche wurden verschleppt: im Juni 1951 wurden 12.791 Familien aus einer Grenzzone zwischen Rumänien und Jugoslawien - wegen des Zerwürfnisses zwischen Stalin und Tito - in die Bărăgan-Steppe zwangsumgesiedelt. Von 40.320 Personen waren 9.410 Deutsche, die anderen 30.000 waren Rumänen, Serben, Bulgaren und Ungarn. → Bărăgan
- ↑ Hier im Wesentlichen die rheinfränkische, in geringerem Umfang aber auch die moselfränkische Mundart, siehe hierzu Literatur von Prof. Anton Scherer und Dr. Anton Peter Petri.