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Walter Model

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Otto Moritz Walter Model (* 24. Januar 1891 in Genthin; † 21. April 1945 bei Duisburg, Suizid) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1944 Generalfeldmarschall) und während des Zweiten Weltkrieges Armee- und Heeresgruppenkommandeur.

Generalfeldmarschall Walter Model

Anfänge

Model trat im Jahr 1909 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment Nr. 52 in Cottbus ein, und wurde im folgenden Jahr zum Leutnant befördert.

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsbeginn 1914 war Model Bataillonsadjutant und noch vor dem Jahresende wurde er Regimentsadjutant. Im Jahr 1915 erfolgte die Ernennung zum Oberleutnant. Im Jahr darauf belegte Model einen Generalstabskurzlehrgang und wurde anschließend als Adjutant bei der 10. Infanterie-Brigade und später als Kompaniechef im Leibgrenadier-Regiment Nr. 8 eingesetzt.

In dieser Stellung zog sich Model eine schwere Verwundung zu und wurde im Juni 1917 als Ordonanzoffizier zur Obersten Heeresleitung (OHL) kommandiert. Dort wurde er dem Chef der Operationsabteilung zugeteilt und am 18. November 1917 zum Hauptmann ernannt.

Im Frühjahr 1918 wurde Model als Ib zur Garde-Ersatz-Division und später zur Reserve-Infanterie-Division versetzt.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende wurde Model Generalstabsoffizier beim XVII. Armeekorps und später beim Grenzschutz Ost. Im Juli 1919 wurde er zur Reichswehr-Brigade Nr. 7 nach Westfalen versetzt und dort dem Infanterie-Regiment Nr. 14 zugeteilt.

Im Herbst 1920 wurde er Chef der MG-Kompanie im Infanterie-Regiment Nr. 18. Nach 5 Jahren in dieser Stellung wurde Model am 1. Oktober 1925 zum Infanterie-Regiment Nr. 8 nach Görlitz versetzt. Nach weiteren 3 Jahren in dieser Stellung wurde er ab dem 30. September 1928 als Taktik- und Kriegsgeschichtslehrer bei der 3. Infanterie-Division verwendet.

In dieser Position wurde Model 1929 zum Major befördert und im Jahr darauf zum Truppenamt in die Ausbildungsabteilung versetzt.

Am 1. November 1932 wurde Model zum Oberstleutnant ernannt, ein Jahr darauf nach Allenstein auf den Posten eines Bataillonskommandeurs versetzt.

Mit dem 1. Oktober 1934 wurde Model zum Oberst befördert und am 1. November 1934 Kommandeur des Infanterie-Regiments Nr. 2, ebenfalls in Allenstein.

Model wurde am 15. Oktober 1935 zum Chef der technischen Abteilung im Generalstab des Heeres ernannt. Mit dem 1. März 1938 wurde er Chef des Generalstabes des IV. Armeekorps und zum Generalmajor befördert.

Zweiter Weltkrieg

Den 2. Weltkrieg begann Model als Chef des Generalstabes der 16. Armee. In dieser Funktion nahm er am Polen- sowie am Westfeldzug teil. Am 1. April 1940 wurde Model zum Generalleutnant ernannt. Am 13. November 1940 wurde er kommandierender General der 3. Panzer-Division und in dieser Funktion erlebte er den Beginn das Russlandfeldzuges. Am 9. Juli 1941 erhielt er das Ritterkreuz. Mit dem 1. Oktober 1941 wurde Model zum General der Panzertruppen befördert und zum kommandierenden General des XXXXI. Armeekorps ernannt.

Am 16. Januar 1942 übernimmt Model den Oberbefehl über die 9. Armee und wird am 28. Februar 1942 zum Generaloberst ernannt. Hier erhielt er am 13. Februar 1942 das Eichenlaub und am 3. April 1943 die Schwerter zum Ritterkreuz.

Als Oberbefehlshaber der 9. Armee hat Model eine Schlüsselposition für das Unternehmen Zitadelle, der 3. und letzten Sommeroffensive der Wehrmacht in Russland, die am 5. Juli 1943 beginnt.

Schon nach wenigen Tagen steht der Misserfolg fest, so dass die Offensive am 13. Juli 1943 abgebrochen werden muss. In den Tagen zwischen dem 5. und dem 13. Juli 1943 tobte im Rahmen des Unternehmens Zitadelle im Kursker Frontbogen die bis heute größte Panzerschlacht der Geschichte in der auf deutscher und sowjetischer Seite jeweils mehrere tausend Panzer eingesetzt waren.

Im Januar 1944 wird Model von Hitler zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord ernannt und am 30. März 1944 zum Generalfeldmarschall befördert, bei gleichzeitiger Ernennung zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nordukraine.

Als im Zuge der am 22. Juni 1944, dem 3. Jahrestag des deutschen Angriffs, beginnenden sowjetischen Sommeroffensive die Heeresgruppe Mitte zusammenbrach, löste Model Generalfeldmarschall Busch als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe am 28. Juni 1944 ab. Den Befehl über die Heeresgruppe Nordukraine gab er erst einen Monat später ab.

Nachdem sich Model bei seinen verschiedenen Verwendungen in Russland bei Hitler den Ruf erworben hatte, in schwierigen Situationen zusammenbrechende Fronten stabilisieren zu können, wurde er am 16. August 1944 zum Oberbefehlshaber West (OB West) ernannt, bei gleichzeitiger Übernahme des Oberbefehls über die Heeresgruppe B, um dort die Situation zu retten. Am 17. August 1944 erhielt er das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten.

Dies gelang ihm auch zeitweise, dennoch wurde sein Vorgänger auf dem Posten des Oberbefehlshabers West, Generalfeldmarschall von Rundstedt, bereits am 5. September 1944 auch sein Nachfolger.

Mit dem Scheitern der Ardennenoffensive im Dezember 1944 und dem anschließenden Einbruch der gegnerischen Streifkräfte weit in das Reichsgebiet hinein wurde Models Heeresgruppe B im Ruhrgebiet eingekesselt und gespalten. Entgegen den Befehlen Hitlers löste Model daraufhin seine Heeresgruppe auf. Er selbst wollte sich nicht in Kriegsgefangenschaft begeben und setzte am 21. April 1945 in der Nähe der Ortschaft Lintorf seinem Leben ein Ende. Im Jahr 1955 wurde Model exhumiert und auf dem Soldatenfriedhof Vossenack beigesetzt. Sein Grab dort trägt die Nummer 1074.

Sein Sohn ist der Brigadegeneral der Bundeswehr im Ruhestand Hansgeorg Model.

Auszeichnungen

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