Petting

Petting bezeichnet jede Form sexueller Betätigung, bei der der eindringende Geschlechtsverkehr ausbleibt.
Abgrenzung und Zuordnung

Dem Petting können alle potentiell sexuell erregenden Handlungen – bis hin zum Erreichen des Orgasmus – zugeordnet werden, die mit der Berührung des Partners verbunden sind. Dies sind unter anderem Küssen, Streicheln, Liebkosen der erogenen Zonen des ganzen Körpers einschließlich der Geschlechtsorgane (erotische Massage, im weiteren Sinne auch Cunnilingus und Fellatio); jedoch nicht die Penetration mit dem männlichen Glied in die Scheide der Frau oder – wie beim Analverkehr – in den After des Partners. Auch erotische Schläge wie beispielsweise Spanking können dem Petting zugerechnet werden.
Petting als erste sexuelle Erfahrung
Besonders Jugendliche in der Pubertät nutzen das Petting, um erste sexuelle Erfahrungen mit dem Körper eines Geschlechtspartners zu machen, aber auch Erwachsene praktizieren häufig Petting, sowohl als Vorspiel vor dem Geschlechtsverkehr, aber auch als völlig eigenständige, sehr variantenreiche Sexualpraktik. Petting bietet sich Paaren außerdem in verschiedenen Phasen an, z. B. während des Kennenlernens, wenn Empfängnis nicht gewünscht wird, oder wenn einer der Partner einen Orgasmus anders nicht erreichen kann. Als sexuelle Dienstleistung wird oft gegenseitige Masturbation und Oralverkehr angeboten.
In Abhängigkeit davon, wie weit die Paare gehen möchten, kann Petting in unterschiedlichen Stufen vorkommen:
- Die Kleidungsstücke werden anbehalten, während die Geschlechtsorgane gestreichelt werden (Soft-Petting bzw. leichtes Petting).
- Einzelne Kleidungsstücke werden ausgezogen (meist bis auf den Slip) oder nur ein Teilnehmer ist teilweise nackt (Medium-Petting).
- Der Orgasmus wird bewusst herbeigeführt (gegenseitige Masturbation). Ferner sind die Partner vollständig entkleidet (Heavy-Petting).
Entstehung des Begriffes
In der etwa um 1930 erschienenen deutschen Ausgabe „Die Revolution der modernen Jugend“ („Revolt of Modern Youth“ von Ben B. Lindsey und Wainwrigt Evans, ca. 1925) schreiben die Übersetzer in der Einführung: „… Von den Colleges und Universitäten mit coeducation rührt die petting party her, das heißt die Poussiergesellschaft, die von petting = streicheln ihren Namen hat. Darunter verbirgt sich alles mögliche bis zur sexuellen Intimität, 'Petting may include any carnality short of fornication', sagt H. L. Mencken in 'Americana 1925'.“ Offenbar wurde Petting schon damals auch in der Clique und nicht nur ausschließlich im intimen Ambiente einer Paarbeziehung vollzogen. Der Begriff Petting fand besonders in der Zeitschrift Bravo Verbreitung.
Aus dieser Zeit stammt auch das Wortspiel: Im Wedding ist gut Petting. Die Friedensbewegung schuf später den Slogan Petting statt Pershing. Im Englischen ist das Wort in dieser Bedeutung kaum verbreitet, da es ursprünglich normales (unerotisches) Streicheln – insbesondere von Haustieren (englisch pets) – bedeutet.
Es ist durchaus möglich, dass Petting zu einer Schwangerschaft führt, nämlich dann, wenn aus Unachtsamkeit Samenflüssigkeit in die Vagina gelangt. Darüber hinaus gilt das unter besonderen Umständen auch für das vor dem Samenerguss austretende Präejakulat (umgangssprachlich Lusttropfen), weil dieses auch Spermien enthalten kann.
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