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Amalgamfüllung

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Ein Amalgam (arabisch al-malgam = erweichende Salbe, griechisch malagma = das Erweichende, nach anderer Etymologie arab. amal al-gama = Akt der körperlichen Vereinigung) ist eine Legierung mehrerer Metalle. Üblicherweise versteht man darunter Legierungen des Quecksilbers. Da viele Metalle in Quecksilber löslich sind (eine Ausnahme ist z.B. Eisen), gibt es sehr viele Amalgame. Amalgame mit sehr großem Quecksilberanteil sind oft - wie das Quecksilber selbst - flüssig, bei kleineren Quecksilbergehalten sind sie fest.

In der klassischen Alchemie wird die Amalgamierung des Quecksilbers mit anderen Metallen oft mit der körperlichen Vereinigung verglichen. Als alchemistisches Lexem ist mlat. amalgama seit dem 13. Jht. belegt.

Eine wichtige und häufige Anwendung der Amalgame ist die Verwendung als Füllung für Zähne. Sie enthalten etwa 50% Quecksilber, Kupfer, Zink, Zinn und einen großen Anteil Silber (z.B. 40% des Amalgams). Wegen der Möglichkeit, dass Quecksilbersalze aus dem Amalgam herausgelöst werden können, sind Amalgamfüllungen umstritten, wobei hier vor allem Reaktionen bei Allergikern vermutet werden, aber nicht bewiesen werden konnte. Insbesondere sind die technischen Eigenschaften von Amalgam für Zahnfüllungen besser als bei allen anderen Kunststoffen, die häufiger ausgetauscht werden müssen.

Ein technisch wichtiges und in großem Maßstab hergestelltes Amalgam ist auch das Natriumamalgam, das bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse als Zwischenprodukt entsteht. Es wird mit Wasser zu Natronlauge und Quecksilber zersetzt, das im Kreislauf wieder zur Elektrolyse verwendet wird.

Da die Alkalimetalle Amalgame bilden, z.B. bei der Elektrolyse von Lösungen der Alkalimetallionen mit Quecksilberelektroden, hat man auch versucht, ein Ammonium- bzw. Ammoniakamalgam herzustellen (das Ammoniumion verhält sich oft den Alkalimetallionen ähnlich); Ammoniumamalgam zersetzt sich aber zu Quecksilber, Ammoniak und Wasserstoff.

Bei der Goldgewinnung wird teilweise noch Quecksilber eingesetzt. Dieses bildet mit dem Gold, das in kleinen Flittern mit Gestein vermengt vorliegt, ein zunächst flüssiges Amalgam. Um reines Gold zu erhalten, wird das Amalgam erhitzt. Dabei entstehen sehr giftige Quecksilberdämpfe.