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Berlin-Friedenau

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Datei:Lage Friedenau in Berlin.png
Lage Friedenau in Berlin

Friedenau ist ein Ortsteil im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin. Die ehemals selbständige Landgemeinde wurde 1871 gegründet und 1920 als Ortsteil von Schöneberg in das neue Groß-Berlin eingemeindet. Seinen Namen verdankt Friedenau dem Ende des deutsch-französischen Krieges.

Ursprünglich wurde Friedenau als Villenvorort gegründet. Später wurden jedoch aufgrund von Wohnraummangel viele Villen abgerissen und stattdessen Mietshäuser errichtet. 1913 wurde der Grundstein für das Rathaus gelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es unter der russischen Besatzung für kurze Zeit ein eigenständiger Bezirk. Friedenau wird oft dem benachbarten Steglitz zugeschlagen, da beide Ortsteile zum selben Postbezirk (ehemals 41) gehören. Viele Gebiete (wie der S-Bahnhof Friedenau) liegen nicht in Friedenau, das seine Ostgrenze entlang der Haupt-/Fregestraße hat.

Rathaus Friedenau

Charakter

Den Reiz des Stadtteils macht nicht nur die Rheinstraße als Einkaufsmeile aus, sondern die vielen kleinen und engen Wohnstraßen mit ihren Vorgärten, den Bäumen an den Straßen und den alten Häusern, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Der Wochenmarkt auf dem Breslauer Platz (bis in die 1970er Lauterplatz) findet seit 1881 regelmäßig statt. Die Wannseebahn macht seit 1874 Halt in der Nähe Friedenaus. Friedenau hat einen relativ dörflichen Charakter.

Prominente Anwohner

Ehrengrab Marlene Dietrich, Friedhof in der Stubenrauchstraße, Friedenau
Comedian Harmonists, Stubenrauchstr. 47

Die besondere Wohnlage von Friedenau hat immer wieder Künstler, Literaten, Wissenschaftler und Politiker angezogen. Zu den bekanntesten Anwohnern gehörten u.a.:

Zudem wurden die Comedian Harmonists in der Stubenrauchstraße 47 gegründet.

In Friedenau liegen außerdem auf dem Städtischen Friedhof Schöneberg III, Friedhof an der Stubenrauchstraße, früher Friedenauer Friedhof begraben:

Örtlichkeiten

Wichtige Plätze in Friedenau:

  • Friedrich-Wilhelm-Platz
  • Kaisereiche
  • Breslauer Platz
  • Perelsplatz (früher Maybachplatz)
  • Radrennbahn im Sportpark Friedenau, wurde ab 1904 mit Mietshäusern bebaut.

Historische Firmen

  • Die Bildgiesserei Noack, seit 1899, wo unter anderem Werke von Reneé Sintenis und Ernst Barlach entstanden sind.
  • Optische Anstalt C. P. Goertz, Rheinstraße
  • Juwelier Lorenz, 1874, Rheinstraße
  • Carl Bamberg, Werkstätten für Präzisions-Mechanik und Optik, 1888, Kaiserallee (heute Bundesallee).


Lieder

Um 1880 entstand die Friedenauer "Nationalhymne":

Komm mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau,
da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau Galopp,
da lacht der lieben Kuh der Ochs so freundlich zu.
Komm mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau.
(Verfasser und Komponist unbekannt)

Aus "Kinder, war'n das Zeiten" von Carl Beer

Mein Friedenau, wie war's doch schön,
als du noch ledig und - alleen',
seit du mit Schöneberg getraut,
bist du schon etwas - abgebaut!

Literatur

  • Alfred Bürkner: Friedenau - Straßen, Häuser, Menschen. Stapp-Verlag, Berlin 1996, 232 Seiten, ISBN 3-87776-065-1.
  • Das andere Friedenau - Spaziergänge durch 125 Jahre Kunst-, Literatur- und Baugeschichte. Christel und Heinz Blumensath. Bezirksamt Schöneberg zu Berlin. 1996
  • Friedenau. Aus dem Leben einer Landgemeinde, 1871-1924. Eine Dokumentation von Hermann Ebling. Zinsmeister und Grass, 1986

 

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