Kapellenberg (Taunus)
Kapellenberg | |
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Höhe | 292 m ü. NN |
Lage | Rhein-Main-Gebiet, Hessen, Deutschland |
Gebirge | Rheinisches Schiefergebirge (Taunus) |
Koordinaten |
Ringwall Kapellenberg | ||
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Der Nordwall mit vorliegendem Graben | ||
Alternativname(n) | Keltenwall | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Hofheim | |
Entstehungszeit | Jungsteinzeit | |
Erhaltungszustand | Bodendenkmal | |
Geographische Lage | 50° 6′ N, 8° 26′ O | |
Höhenlage | 292 m | |
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Der Kapellenberg, ist ein südlich in die Mainebene hereinragender Höhenrücken von exponierter und beherrschender Lage nordwestlich von Hofheim. Man hat von hier aus einen weiten Blick über die Mainebene. Die Kuppe des Kapellenberges bildet ein Plateau, während die Hänge im Westen und Süden steil in das Schwarzbachtal abfallen, im Osten in die Mainebene. Lediglich zum Norden hin gibt es einen flachen Übergang über einen Bergsattel zum Lorsbacher Kopf. Der Kapellenberg weist eine bis in die Jungsteinzeit zurückführende Siedlungsgeschichte auf. Besondere Bedeutung haben hier neben anderen Bauwerken der Ringwall und die Kapelle im Süden, nahe der Bergspitze, die zugleich Namensgeber für den Kapellenberg ist.
Die Bauwerke und Fundstellen auf dem Kapellenberg
Der Ringwall umschließt den größten Teil des Bergrückens. Er ist im Nordbereich am ausgeprägtesten wahr zu nehmen.
Eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert im Süden nahe der Bergspitze ist Namensgeber für den Bergrücken. Im Süden befinden sich weiterhin die Überreste eines frührömischen Wach- und Beobachtungsturms, der von einem Schutzgraben umgeben war und von dem man Sichtverbindung zum Kastell Hofheim hatte, wie auch eine kleine Rundschanze mit etwa 60 m Durchmesser.
Zwei Grabanlagen etwa in der Mitte des Ringwalls können aufgrund der Untersuchungen der Schnurkeramik zugeordnet werden.
Ebenfalls im Süden befindet sich der Aussichtsplatz Meisterturm und im Südwesten der Cohausen-Tempel.
Ein historischer Lehrpfad von rund 3,5 km Länge führt durch die Anlage an den historischen Stätten vorbei.
Überblick über die Siedlungsgeschichte
Die jüngsten Forschungen zeigen, dass der aus der Zeit der Michelsberger Kultur stammende jungsteinzeitliche Ringwall ursprünglich aus einem reinen Palisadenwall bestand. Er folgte dabei einer natürlichen Senke. Nachdem dieser Palisadenwall niedergebrannt war, wurde in einer zweiten Phase ein Erdwall aufgeschüttet. Auch dieser zeigt Brandspuren. In einer dritten Phase wurde der Erdwall nochmals erhöht. Umfangreiche Pfeilspitzenfunde deuten auf kriegerische Auseinandersetzungen hin.[1] Ob die Brände im Zusammenhang mit diesen Kämpfen stehen ist unbekannt. Der Umfang der Anlage lässt darauf schließen, dass sie eines der großen politischen und wirtschaftlichen Zentren der damaligen Zeit im Rhein-Main-Gebiet darstellte. Angenommen wird, dass die Besiedlung etwa 600 Jahre kontinuierlich andauerte.
Das Vorhandensein des römischen Wachturms spricht für sich, wobei man sich in Fachkreisen uneinig ist, wann der Turm entstand und genutzt wurde. Einige Experten gehen von einer Nutzung in den Jahren 40 bis 70 n. Chr. aus, andere ordnen den Bau des Turms den Jahren 83 bis 86 n. Chr. und dem Chattenkrieg des Domitian zu. Jedenfalls ist dieser Turm im Zusammenhang mit den römischen Kastellen in Hofheim zu sehen.
Vor der Errichtung der Wallfahrtskapelle wurde der Kapellenberg mit verschiedenen anderen Namen betitelt, wie Rabberg, Rabenberg, Rabenkopf, Waldberg und Räuberberg. Der Bau der Kapelle erfolgte im Jahr 1667 als Fachwerkbau. Sie wurde in den Jahren 1771 bis 1772 durch einen Steinbau ersetzt. In der Zeit der Revolutionskriege wurde sie 1795 zerstört und 1851 wieder aufgebaut.
1895 wurde der Meisterturm errichtet.
Bodendenkmale
Der Ringwall
Der Ringwall Kapellenberg ist eine jungsteinzeitliche Verteidigungsanlage und nach dem keltischen Heidetränk-Oppidum die zweitgrößte vorgeschichtliche Anlage im Taunus. Der der Michelsberger Kultur zuzuordnende Wall diente einst der Verteidigung der innerhalb des Walls befindlichen Siedlung und ist mit 46 ha die größte erhaltene Anlage dieser Epoche.[2]
Zum Bergsattel hin ist die Befestigung am stärksten ausgebaut. Der Ringwall hat in Nord-Süd-Richtung eine Länge von etwa 1300 m und in Ost-West-Richtung eine Breite von bis zu 500 m. Der Gesamtumfang beträgt etwas mehr als 3 km. Im Norden führt der Wall in leichtem Bogen quer über den Bergrücken, biegt dann im Osten und Westen scharf südlich ab. Beiderseits führen rechtwinklige Ecken den Wall an die Bergflanken, wo er bis zur Südspitze dem Geländeverlauf folgt. Im Bereich der Kapelle ist der Wall unterbrochen.
An der Nordseite hat der Wall im Bereich des Durchgangs der Königsteiner Straße eine Höhe von 2 bei einer Basisbreite von 15 m. Der Graben ist dort etwa 1 m tief und 12 m breit.[3] Ansonsten erreicht der Wall im Nordbereich eine Höhe von bis zu 4 m; durchschnittlich ist er etwa 3,5 m hoch. Im Nordbereich ist dem Graben ein weiterer 6 m breiter und 0,6 m hoher Außenwall vorgelagert. An den Bergflanken ist der Wall deutlich schwächer ausgeprägt und eine innenseitige Erhebung kaum noch feststellbar. Die 2,5 m bis 3,0 m hohe Außenböschung ist aber gut wahrnehmbar. Fast überall befindet sich vor dem Hang ein kleiner Absatz, der auf einen verschwemmten Graben hinweist. Vermutet wird, dass sich im westlichen und östlichen Bereich des Nordwalls wie auch an der Südspitze Toranlagen befanden. Der Erhaltungszustand des Walls ist angesichts seines Alters bemerkenswert gut. Im Zusammenhang mit der Bodenhärte und der örtlichen Bewaldung wurde die Erosion verhindert beziehungsweise verzögert. Auf der Grundlage der Befunde wird davon ausgegangen, dass sich entlang des Osthangs und auf den Plateaus in der Mitte die Wohnbehausungen befanden, während sich im westlichen Bereich Nutztierherden aufhielten.
Der römische Wachturm
Der römische Wachturm wurde 1887 von Karl August von Cohausen gefunden und 1896 von Georg Wolff untersucht. Die kleine Wallanlage um den Turm ist nahezu kreisrund mit einem Durchmesser von 35 m. Sie besteht aus zwei ursprünglich rund 4,5 m breiten und 1,5 m tiefen Gräben.[4] Zwischen den Gräben lag ein flacher Wall. Im Zugangsbereich waren die Gräben zueinander versetzt angeordnet. Der etwa 150 m² große Innenbereich war durch eine Holzwand geschützt. Hierbei kann es sich nicht um eine Palisade gehandelt haben. Wahrscheinlicher ist eine Flecht- oder Bohlenwand mit vorliegendem Erddamm, wie man sie schon häufiger bei leichten Befestigungen der römischen Zeit fand.
Der Turm hatte wahrscheinlich eine beträchtliche Höhe. Dies lässt sich daraus schließen, dass seine Gründungspfähle 2,2 m tief in den steinigen Boden eingelassen waren. Vom Turm aus bestand eine Sichtverbindung zum Kastell Hofheim. Die Mainebene ließ sich von dort aus gut überwachen. Aus örtlichen Funden ist zu schließen, dass die Turmbesatzung immer mehrere Tage dort stationiert war. Nördlich des Turms innerhalb der Wallanlage befanden sich Überreste eines Wohngebäudes, das wahrscheinlich der Turmbesatzung als Unterkunft diente. Über das Aussehen des Turms ist nichts bekannt. Aufgrund des deutlich höheren Alters ist er mit Sicherheit nicht mit den Limestürmen vergleichbar.
Die Rundschanze
Die Rundschanze mit 60 m Durchmesser wurde 1895 von Christian Ludwig Thomas entdeckt und 1896 von Georg Wolff erkundet. Sie war vermutlich zur Entwässerung von einem 3 m breiten und 1 m tiefen Graben und einer Palisade umgeben.[5] Die Anlage wird heute vom Königssteiner Weg durchschnitten. Sichtbare radiale Gräben zeigen die seinerzeitigen Grabungsschnitte. Im Mittelpunkt der Anlage wurde ein Rundbau mit einem Durchmesser von etwa 5 m festgestellt, der 0,9 m in den Boden eingelassen war. Das Erdreich hat im Bereich der Anlage eine ungewöhnliche dunkle Färbung, wie sie im Umfeld nicht wieder vorgefunden wurde. Fritz-Rudolf Herrmann vermutet, dass es sich um eine kultische Anlage möglicherweise keltischen Ursprungs handelte, mit einer Funktion ähnlich den Henge-Monuments. Speziell der frühere Name Rabberg des Kapellenbergs könnte für diese Theorie ein Indiz sein (sinngemäße Übersetzung Rab = „Dem Heiligen zugehörend“). Christian Ludwig Thomas ordnete die Schanze demgegenüber einer Eremitage zu.
Die Grabhügel
Dietwulf Baatz entdeckte 1963 die Grabhügel und Rolf Kubon untersuchte 1975 einen davon. Die Grabhügel sind keine Megalithgräber, volkstümlich auch Hünengräber genannt, sondern waren aus Erde, wahrscheinlich mit einem den Hügelfuß umgebenden Steinwall. Da das verwendete Erdreich aus dem Bereich der Gesamtanlage entnommen worden war, enthält es eine auffällige Zahl von Resten der Michelsberger Kultur. Die Grabhügel gehören aber zur Schnurkeramik . Man vermutet, dass der untersuchte Hügel ursprünglich einen Durchmesser von etwa 6 m hatte und bis zu 2 m hoch war.[6] Heute ist er auf etwa 12 m Durchmesser und 0,5 m Höhe abgeschwemmt. Einzelne größere Geröllstücke könnten zur Umfassung des Hügelfußes gehört haben.
Erkundung des Bodendenkmale
Im Jahr 1880 dokumentierte der Archäologe Karl August von Cohausen erstmals den gut erkennbaren Nordbereich des Ringwalls. Er interpretierte diesen Wall als reinen Abschnittswall. Erst 1895 entdeckte Christian Ludwig Thomas, dass der Wall die komplette Bergkuppe umschließt. 1896 untersuchte G. Wolff Rundschanze und Römerturm. Knapp 80 Jahre wurden dann auf dem Kapellenberg keine weiteren gezielten Forschungen durchgeführt, bis im Jahr 1975 unter der Leitung von Rolf Kubon, einem örtlichen Heimatforscher, eine der Grabanlagen geöffnet wurde. Aufgrund dieser Erkundung wurden die Grabanlagen der Schnurkeramik zugeordnet.
Die Befunde der Hauptanlage basierten bis 2008 weitgehend auf Lesefunden. Diese ließen schon frühzeitig darauf schließen, dass der Kapellenberg bereits zur Zeit der Michelsberger Kultur umfangreich besiedelt war. Auch eine Besiedlung in der hallstattzeitlichen Epoche erscheint aufgrund der Funde wahrscheinlich. Angenommen wurde auch, dass der Kapellenberg bereits in der La-Tène-Zeit eine Befestigung aufwies.
Bis 2008 ging man aufgrund des Umfangs, des Erhaltungszustandes und der Darstellung der Anlage davon aus, dass der Ringwall auf dem Kapellenberg im Frühmittelalter erneut befestigt wurde. So vermutete W. Görich eine merowingische Landfeste, also eine fränkische Großfeste im Zusammenhang mit der Reichsorganisation des 7. Jahrhunderts n. Chr., ähnlich den Anlagen am Glauberg, am Christenberg oder am Büraberg. Fritz-Rudolf Herrmann schloss sich dieser Vermutung aufgrund der Führung des Walls und einzelner Bauelemente an. Diese Annahmen erwiesen sich aber bei den folgenden Erkundungen als falsch.[7]
Als Kooperationsprojekt des Instituts für Vor- und Frühgeschichte der Universität Mainz, des Landesamts für Denkmalpflege Hessen und des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz wurden im Rahmen einer Lehrgrabung im Juli 2008 Ausgrabungen an der Anlage durchgeführt. Maßgeblich finanziert wurden sie durch die Stadt Hofheim.[8] In ihrer Dissertation fand Nadine Richter heraus, dass es sich bei der Anlage um ein Bauwerk der Michelsberger Kultur handelt. Diese Erkenntnis widerlegte die bisherige Annahme, dass es sich um eine frühmittelalterliche Konstruktion handelte. Vielmehr ist die Anlage in die Jungsteinzeit einzuordnen und demzufolge mehrere tausend Jahre älter als ursprünglich angenommen.
Im Jahr 2009 wurden die Grabungen fortgesetzt, wobei unterhalb eines schnurkeramischen Grabhügels Überreste einer Behausung mit dem Grundriss von 6×9 m gefunden wurden. Es gibt nur sieben vergleichbare Funde in Deutschland.[9] Auch diese, von Bettina Hünerfauth geleiteten Grabungen, finanzierte die Stadt Hofheim weitgehend. Die Grabungen konzentrierten sich im Wesentlichen auf einen kleinen Vorwall im Nordbereich. In diesem Rahmen fanden sich auch Hinweise auf ein Palisadengräbchen, das wohl in einer späteren Bauphase überschüttet wurde.[10]
Weitere Untersuchungen sind für 2011 und 2012 geplant.
Bauwerke
Die Kapelle
Die Geschichte der Kapelle geht in das Jahr 1666 zurück, als das Rhein-Main-Gebiet von einer Pestwelle heimgesucht wurde. Die Pfarrchronik berichtet, dass der damalige Pfarrer Gleidener die Gemeinde in einer Prozession auf den „Hofheimer Waldberge, welcher bisher Räuber- oder Rabberg genannt wurde“, führte und dort das Versprechen abrang, eine Kapelle zu bauen, wenn Hofheim von der Pest verschont bliebe. Dabei wollte Pfarrer Gleidener auch den Namen Carmelberg für den Kapellenberg durchsetzen.
Nachdem Hofheim im Gegensatz zu umliegenden Siedlungen tatsächlich von der Pest verschont blieb, begann die Gemeinde am 12. Juli 1666 mit der Vorbereitung des Baugrundes.
Im Juni des Jahres 1667 wurde das Fachwerk der ersten Kapelle aufgeschlagen, am 6. August 1667 folgte die Weihe der Fundamente durch Pfarrer Gleidener, am 15. August die Grundsteinlegung unter dem Altar.
Am 29. September 1667 weihte der Dekan des Landescapitels Castel, Pfarrer Hassel, die Kapelle zu Ehren der Jungfrau Maria und der Schutzheiligen Sebastian und Rochus. Die Kapelle war damals 12 Meter lang, 6 Meter breit und 5,4 Meter hoch.
1668 folgte der der Bau eines Vorhauses mit Glockenturm. In den Jahren 1668 bis 1670 wurden weitere Ausbauten und Ausschmückungen des Innenraums vorgenommen. 1682 fand die Weihe des Hauptaltars statt, damit war die Kapelle vollendet.
Die Kosten des Baus wurden ausschließlich durch Spenden getragen, wobei der einer wohlhabenden Familie entstammende Pfarrer Gleidener einen großen Teil aus seinem Privatvermögen beitrug.
Aufgrund der steigenden Anzahl von Gläubigen und Pilgern erfolgte ab 1771 eine Neuerrichtung der Kapelle als Steinbau mit 12,6 m Breite, 27,9 m Länge und 13,2 m Höhe. Die alte Fachwerkkapelle wurde demontiert und in Kelkheim wieder aufgebaut. In den Koalitionskriegen zerstörten französische Soldaten 1795 große Teile der Kapelle, die danach nur notdürftig wieder in Stand gesetzt wurde. Zwischenzeitlich wurde ein Abriss der Kapelle erwogen, durch die Initiative des Pfarrers Hilf wurde aber eine völlige Sanierung eingeleitet, die im Jahr 1857 ihren Abschluss fand. 1864 erhielt die Kapelle eine Orgel als Geschenk der Kirchengemeinde Zeilsheim. 1916 wurde der Treppenaufgang zur Kapelle errichtet, gestiftet von Prälat Buus. Dort wurden auch die ersten vier Fußfälle verlegt. 1965/66 erfolgte nochmals eine Grundrenovierung.
Der Kreuzweg
Der Besuch der Kapelle aus dem Umland war von Anfang an sehr rege. Eine weitere Ausschmückung der ursprünglichen Kapelle erfolgte allerdings nicht, da man angesichts der wachsenden Zahl von Pilgern und der beschränkten Räumlichkeiten der Kapelle schon früh davon ausging, dass schon bald ein Neubau der Kapelle erfolgen würde. Bereitwillig spendeten Geistliche und Bürger für die Kapelle. Mit dem Geld wurde der Kreuzweg mit seinen sieben Fußfällen eingerichtet. Diese Komposition ist typisch für den deutschen Raum. Die Kreuzwegstationen mit den Leidensstationen Jesu schuf der Aschaffenburger Bildhauer Antonius Wermerskirch. Die Tafeln tragen jeweils einen Denkspruch und den Namen der Stifter der jeweiligen Station. Sie wurden in den Jahren 1701 und 1702 aufgestellt. 1916 wurden die Stationen zum ersten Mal versetzt. Seit 1970 stehen die erhaltenen fünf Stationen an den Außenwänden in der Kapelle. Station IV und Station V sind dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Kopien der erhaltenen Fußfälle befinden sich an der Zugangstreppe zur Kapelle.
- Station I zeigt den von Henkersknechten niedergeworfenen und in Gegenwart von jüdischen Hohepriestern misshandelten Jesus. Der Oberteil dieses Fußfalls ist zerstört.
- Station II zeigt den misshandelten Jesus vor den Richtern und den Hohepriestern.
- Auf Station III ist Pilatus beim Urteil über Jesus abgebildet.
- Wahrscheinlich war auf der Station IV der unter der Last des Kreuzes zusammengebrochene Jesus abgebildet. Diese Station ist zerstört.
- Auch Station V ist zerstört. Wahrscheinlich zeigte sie den am Kalvarienberg angekommenen und zusammengesunkenen Jesus.
- Auf Station VI ist der auf das Kreuz fixierte Jesus dargestellt.
- Station VII zeigt das Aufstellen des Kreuzes.
Das Königsteiner Kreuz
Das Königsteiner Kreuz aus rotem Sandstein wurde 1792 von Hofheimer Bürgern gestiftet und am früheren Königssteiner Weg aufgestellt. Heute verläuft der Königsteiner Weg etwa 50 Meter weiter westlich. Das Kreuz ist der Treffpunkt von Wallfahrern aus dem Königssteiner Gebiet und aus Hofheim, die von dort aus gemeinsam zur Kapelle pilgern.
Der Jubiläumstempel
Am 2. August 1864 wurde im Nassauer Herrschaftsgebiet das 25-jährige Regierungsjubiläum von Herzog Adolph gefeiert. Aus diesem Anlass wurde wenige Meter von der Kapelle entfernt ein hölzerner Jubiläumstempel errichtet. Das geringschätzige Verhältnis der Hofheimer Bürger zu Herzog Adolph fand darin Ausdruck, dass die Kosten der Feierlichkeit zur Einweihung mehr als fünfmal höher lagen als die Baukosten des Tempels. Der Tempel musste wegen Baufälligkeit 1974 abgebrochen werden und wurde 1986 neu aufgebaut.
Der Meisterturm
→ Hauptartikel: Meisterturm
1895 wurde durch den Hofheimer Verkehrs- und Verschönerungsverein ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, benannt nach dem früheren Landrat Dr. Wilhelm von Meister. Ursprünglich war ein Steinturm geplant, dessen Kosten allerdings zu hoch gewesen wären. Am 13. Oktober 1895 wurde der 24 m hohe Turm zur Nutzung frei gegeben. Daneben wurde eine Schutzhütte gebaut, in der an Sonn- und Feiertagen auch Gäste bewirtet wurden. In den ersten Wochen des Ersten Weltkriegs war am Meisterturm eine Fliegerwache eingerichtet. Aufgrund der unzureichende Pflege während und nach dem Ersten Weltkrieg musste der Turm 1921 abgerissen werden. 1928 wurde der heutige Stahlturm errichtet und ab 1929 die Waldgaststätte ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg griff die französische Luftwaffe im Jahr 1940 den Turm an, die Bomben verfehlten aber ihr Ziel um rund 100 Meter.
Der Cohausen-Tempel
→ Hauptartikel: Cohausen-Tempel
Der Cohausen-Tempel befindet sich nicht innerhalb des Ringwalles sondern in seiner unmittelbaren Nähe. Wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte errichtete der Hofheimer Taunusklub und Verschönerungsverein 1910 dem 1894 verstorbenen Karl August von Cohausen zu Ehren ein Denkmal in Form eines Tempels.
Denkmalschutz
Der Bereich der Wallanlage ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Galerie
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Der Ostwall
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Der Südwall
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Übersicht über die Wegeführung am Kapellenberg
Literatur
- Fritz-Rudolf Herrmann, Albrecht Jockenhövel: Die Vorgeschichte Hessens. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0458-6
- Fritz-Rudolf Herrmann: Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus, Main-Taunus-Kreis. Führungsblatt zu den vorgeschichtlichen Grabhügeln, dem römischen Wachtturm und dem frühmittelalterlichen Ringwall. Wiesbaden 1983, ISBN 3-89822-030-3 (Archäologische Denkmäler in Hessen 30).
- Rolf Kubon, Günter Rühl: Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In: „Beiträge zur Hofheimer Geschichte“ Geschichts- und Altertumsverein Hofheim e.V., 1977
- Jörg Lindenthal: Kulturelle Entdeckungen. Archäologische Denkmäler in Hessen. Jenior, Kassel 2004, S. 116–118, ISBN 3-934377-73-4
- Georg W. Sante: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 4, Hessen, 3. Auflage, Januar 1976, ISBN 978-3-520-27403-8
- Nadine Richter: Ein Berg voller Geschichte – Der Kapellenberg bei Hofheim a. T. und seine vor- und frügeschichtliche Besiedlung in Berichte zur Archäologie in Rheinhessen und Umgebung 1/2008 vom Archäologie in Rheinhessen und Umgebung e. V., Mainz
- Manfred Becht: Hofheim und seine Geschichte, Magistrat der Stadt Hofheim und Hofheimer Zeitung 2002
Einzelnachweise
- ↑ Frankfurter Rundschau vom 10. August 2009 - Kämpfe am Kapellenberg
- ↑ Frankfurter Rundschau vom 10. August 2009 - Kämpfe am Kapellenberg
- ↑ Fritz-Rudolf Herrmann: Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus, Main-Taunus-Kreis. Führungsblatt zu den vorgeschichtlichen Grabhügeln, dem römischen Wachtturm und dem frühmittelalterlichen Ringwall. Wiesbaden 1983, ISBN 3-89822-030-3 (Archäologische Denkmäler in Hessen 30)
- ↑ Rolf Kubon, Günter Rühl: Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In: „Beiträge zur Hofheimer Geschichte“ S. 31, Geschichts- und Altertumsverein Hofheim e.V., 1977
- ↑ Rolf Kubon, Günter Rühl: Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In: „Beiträge zur Hofheimer Geschichte“ S. 30, Geschichts- und Altertumsverein Hofheim e. V., 1977
- ↑ Rolf Kubon, Günter Rühl: Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus In: „Beiträge zur Hofheimer Geschichte“ S. 13, Geschichts- und Altertumsverein Hofheim e.V., 1977
- ↑ Vermutetes Alter des Nordwalles vom Kappellenberg in Hofheim von 6000 Jahren ist bestätigt
- ↑ Nadine Richter - Die michelsbergzeitliche Höhensiedlung auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus
- ↑ Frankfurter Rundschau vom 10. August 2009 - Kämpfe am Kapellenberg
- ↑ Eine jungneolithische Höhensiedlung - Der Kapellenberg bei Hofheim am Taunus