Sacharowkriterien
Die drei Sacharowkriterien sind notwendige Bedingungen für eine dynamische Erzeugung der Baryonenasymmetrie im Universum, während der Baryogenese. Sie sind nach dem Entdecker Andrei Sacharow benannt, der 1967 als erster diese Kriterien fand. Sie wurden unabhängig davon auch 1970 von Wadim Kuzmin entdeckt.
Die drei Kriterien
Verletzung der Baryonenzahl-Erhaltung
Dieses Kriterium wird von allen Modellen, die einen Ansatz zur Große vereinheitlichte Theorie darstellen, zur Vereinheitlichung von starker und elektroschwacher Wechselwirkung erfüllt. Da sich die Gesamtbaryonenzahl im Universum in den Baryogenese-Theorien von Null zum Zeitpunkt des Urknalls, auf einen endlichen Wert zum heutigen Zeitpunkt verändert hat, muss das Kriterium zutreffend sein.
Verletzung von C- und CP-Erhaltung
C steht hier für Charge, engl. für Ladung und CP für Charge-Parity, d.h. Ladung und Parität). Dieses Kriterium ist bereits im Standardmodell der Elementarteilchenphysik erfüllt, durch die so genannten Sphaleron-Prozesse. Auch wurde die CP-Verletzung beim Zerfall des neutralen Kaon experimentell gefunden. Da allgemein von der Gültigkeit der CPT-Erhaltung ausgegangen wird, sollte die T-Erhaltung ebenfalls verletzt sein.
Thermodynamisches Nichtgleichgewicht
Im thermodynamischen Gleichgewicht würde eine vorhandene Baryonasymmetrie durch die inversen Zerfälle der betrachteten Teilchenzerfälle zwangsläufig wieder ausgelöscht. Das Nichtgleichgewicht wird in heutigen Theorien zur Baryogenese meist durch eine schnelle Expansionsrate des Universums (schneller als die Zerfallsrate des betrachteten Teilchens) zum fraglichen Zeitpunkt erklärt.
Die unterschiedlichen Theorien zur Entstehung der Baryonenasymmetrie unterscheiden sich darin, wie diese Bedingungen im Einzelnen erfüllt werden.