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Marcus Claudius Marcellus (Neffe des Augustus)

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mögliches Porträt des Marcellus

Marcus Claudius Marcellus (* 42 v. Chr.; † September 23 v. Chr. in Baiae) war Neffe und Schwiegersohn des römischen Kaisers Augustus.

Er war Sohn des Gaius Claudius Marcellus (Konsul 50 v. Chr.) und der Octavia, der Schwester des Augustus.

Als Octavian (der spätere Augustus) sich 39 v. Chr. im Vertrag von Misenum mit Sextus Pompeius versöhnt hatte, wurde das Kleinkind Marcellus zur Bekräftigung der gefundenen Eintracht mit einer Tochter des Sextus Pompeius verlobt. Nach dem neuerlichen Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen Octavian und Sextus Pompeius wurde diese Verlobung hinfällig.

29 v. Chr. zeichnete Augustus seinen Neffen dadurch aus, dass er ihn beim Triumphzug nach der Schlacht von Actium und dann im Krieg gegen die Kantabrer begleiten durfte.

Marcellustheater

25 v. Chr. verheiratete Augustus Marcellus mit seiner einzigen Tochter Julia. Der junge Mann wurde in das Kollegium der Pontifices aufgenommen, erhielt das Recht, den Konsulat zehn Jahre früher als erlaubt zu bekleiden, und begann als Aedil 23 v. Chr. weit vor dem üblichen Alter mit der Ämterlaufbahn. Er starb aber noch im selben Jahr, nachdem er große Spiele veranstaltet hatte, und erhielt ein Staatsbegräbnis, wobei er im gerade errichteten Augustusmausoleum beigesetzt wurde. Nach ihm wurde das Marcellustheater in Rom benannt. Vergil betrauert Marcellus in einer Passage der Aeneis.

Die zahlreichen Auszeichnungen, die Augustus seinem Neffen und Schwiegersohn zuteil werden ließ, deuten darauf hin, dass er ihn – obwohl der Kaiser noch verhältnismäßig jung und erst wenige Jahre Alleinherrscher war – als möglichen Nachfolger in seiner Stellung als princeps ins Auge gefasst hatte. Augustus’ engster Vertrauter Agrippa und sein Stiefsohn Tiberius befürchteten nach den Angaben des Velleius Paterculus und des Tacitus, zugunsten von Marcellus zurückgesetzt zu werden. Sie wurden später beide nacheinander ebenfalls Ehemänner Julias.