Fiat iustitia et pereat mundus
Der lateinische Satz bedeutet auf deutsch: Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt darüber zugrunde. Er wird überliefert als der Wahlspruch des Kaisers Ferdinand I. (1556 -1564). Er könnte auch als Wahlspruch Michael Kohlhaas' in der bekannten Novelle von Heinrich von Kleist gedient haben und charakterisiert eine Haltung, die sich Recht um jeden Preis verschaffen will.
Heute wird der Spruch meistens ironisch zitiert, um eine gesinnungsethisch ausgerichtete Rechtsauffassung und -praxis zu kritisieren, die die Bewahrung der Rechtsprinzipien um jeden Preis auch auf Kosten der Gesellschaft durchsetzen will. Der entgegengesetze Grundsatz ist die nazistische Maxime: Recht ist, was dem Volke nützt.
Das lateinische Zitat stammt nicht von den Römern. Römisches Rechtsdenken und römische Rechtspraxis wurden geleitet von dem Grundsatz "Cui bono"? (Wem zum Vorteil?)
Eine interessante alternative Deutung zum ursprünglichen Sinn des Satzes wird in dem Weblink gegeben.
Weblink: [1]