Diskussion:Barockmusik
Neues zuoberst! (mein Vorschlag, Qpaly (Christian) 12:08, 27. Apr 2005 (CEST))
Eingefügt wurde:
Des weiteren gehört die Vorherrschaft einer führenden Melodiestimme Homophonie. Die Begleitstimmen sind bei- bzw. untergeordnet.
Mein Votum:
- das erste kein Satz ;-)
- das Barock warja wohl ein Zeitalter nicht der Homo-, sondern der Polyphonie
- das gehört alles nicht in den Abschnitt "Instrumente"
--Qpaly (Christian) 12:08, 27. Apr 2005 (CEST)
In Sachen Homo-/ Polyphonie ist zu bedenken, dass die eigentlich polyphone Musikepoche die Renaissance gewesen ist. Die Regeln des Kontrapunktes waren in der Renaissance am allerstrengesten und komplizierte Vielstimmigkeit stand an erster Stelle. Das Barock bricht vielfach mit dieser Tradition (die schon in der Gotik aufgekommen war). Kennzeichnend für die Musik des Barocks ist ja der Generalbass, das Continuo. Und dieser Generalbass begleitet die Melodieinstrumente wesentlich homophoner als zuvor - eben akkordisch. So ist kaum verwunderlich, dass Barockmusik gerne mit traditionellem Jazz verglichen wird - vor allem mit Dixieland und Swing. Zu beachten ist auch unbedingt, dass in das barocke Continuo (im Jazz die Rhythmusgruppe) unbedingt auch die Laute gehört und da tendiert das Ganze dann durchaus etwas zum 'Schrumm-schrumm'. Auch Schlaginstrumente, wie Tambourin, Kastagnietten und Triangel tauchen nicht selten auf. Heutzutage gibt es ja viele 'historische' Aufnahmen und die unterscheiden sich wesentlich von dem, was man um die Mitte des 20.Jahrhunderts von Barockmusik dachte. Sie war eben 'popiger', als die verstaubten Bilder heute noch glauben machen. Polyphonie ist im Barock nicht mehr 'alles', sondern ein Stilmittel und daneben haben homophone Ausdrucksmittel auch ihren Platz. - Bach war ein großer 'Fan' des Kontrapunktes, man darf aber nicht übersehen, dass Bach damals relativ unbedeutend war und für das Barock eben relativ untypisch. Aber auch Bach hat viel Homophone Musik geschaffen. In jungen Jahren war er von der Musik Lullies sehr inspiriert und hat sich erst später den Idealen der Renaissance so sehr verschrieben, wie sie heute vielfach als barocktypisch hingestellt werden. Vor allem sollte man nicht vergessen, dass der Mensch des Barock uns ähnlich gewesen ist. Sein Moden und sonstigen Vorlieben waren bei Leibe nicht so karg, wie man sich das heute vorstellt. Junge Menschen waren lustig und unternehmensfreudig - sie tanzten (so wie heute) vor allem deswegen gern, um dem jeweils anderen Geschlecht nahe zu kommen. Komponisten lebten damals maßgeblich davon, diese Bedürfnis nach Abenteuer und Amusement zu befriedigen. Es gab schließlich keine CD-Player, daher musste schon irgend jemand ein Tasteninstrument, eine Laute, oder eine Gitarre schlagen oder ein Streichinstrument spielen, damit man tanzen konnte. Für Profis war Improvisation damals ein Muss. Da Amateure dies vielfach nicht leisten konnten, waren Bearbeitungen von Tanzsätzen ein echter Markt. Kam eine neue Oper heraus, bot man fast an jeder Ecke die 'Hits' daraus feil - in Noten. Das ist mein Anliegen: Um dem Barock gerecht zu werden, müsste unbedingt mehr die Lebens- 'Pop'- Kultur dieser Zeit gewürdigt werden. Vor allem müsste der unberechtigte 'Übervater', die 'Ikone' -fast schon zum 'Gott' erhobene- Johann Sebastian Bach dringend relativiert werden. Er selbst sah sich kritischer, als seine Anhänger heute. Wahrscheinlich mit Unrecht, denn sein Ouvertüren zeigen ja, dass er auch diesen Stil hervorragend bedienen konnte - und da agierte er unheimlich homophon!
Gegeben, Amalie Elisabethe Lagavotte
Geschrieben stand:
Andere, wichtige Neuerungen in der Musik sind die Taktstriche, die nun erstmals eine geregelte metrische Einteilung darstellten.
Die gab es schon in der Renaissance. Im Barock wurden sie nur immer mehr zur Konvention.
--Zépé 15:46, 11. Jul 2003 (CEST)