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GNU-Projekt

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GNU steht für "GNU's Not Unix!", zu Deutsch etwa "GNU ist nicht Unix!". GNU ist ein rekursives Akronym, da GNU in der Bedeutung wieder enthalten ist. Im Englischen wird zudem gnu ähnlich wie new (neu) ausgeprochen, es soll ausgedrückt werden, dass etwas Neues entsteht.

Richard Stallman kündigte am 27. September 1983 das GNU-Projekt in einem Posting an: Er wolle am Erntedankfest damit beginnen, ein vollständig neues Unix-kompatibles Betriebssystem namens GNU zu schreiben und dieses jedem, der in der Lage sei es zu nutzen, frei zur Verfügung stellen. Um ein vollständig offenes und frei verfügbares Betriebssystem zu schaffen und - in seinen Worten - "den Gemeinschaftsgeist wiederzubeleben, der zu früheren Zeiten in der Computergemeinde zu finden war".

Am 5. Januar 1984, nach dem Ende seiner Tätigkeit am MIT, begann Stallman mit der Arbeit an seinem Projekt.


GNU wurde von vielen Freiwilligen in unbezahlter Arbeit entwickelt und sollte nach Meinung von Stallman durch Einführung einer Softwaresteuer rückfinanziert werden.

Inzwischen ist GNU eine Organisation, die ständig weitere Projekte dieser Art fördert und entwickelt.

Entstehung

Als Unix schon in weitem Gebrauch war und sein gesamter Aufbau sich als technisch gelungen herausstellte, wurde das GNU-System entworfen um damit kompatibel zu sein. Komponenten, die bereits frei verfügbar waren (wie das TeX Satzsystem und die graphische Benutzeroberfläche X11), wurden adaptiert und wiederverwendet; andere Software wurde von Grund auf neu geschrieben.

Um sicherzustellen, dass GNU-Software für alle Anwender auch in Zukunft in freier Weise "gestartet, kopiert, verändert und weiterverbreitet" werden kann, wurde das Projekt unter eine spezielle Lizenz gestellt, die jedweder Person diese Erlaubnis erteilt und zugleich verhindert, dass zukünftig Einschränkungen hinzugefügt werden. Diese Idee, auch als Copyleft bezeichnet, wurde dann in die GNU General Public License übernommen.

Der Betriebssystemkern

Im Jahr 1990 hatte das GNU-System einen Editor (Emacs), einen C Compiler (GCC) und weitere typische Utilities für ein Betriebssystem; alles was fehlte war ein Kernel. An diesem Punkt wurde die Arbeit an HURD begonnen, der der GNU Kern werden sollte.

Die Entwicklung von Hurd ging aus verschiedenen Gründen viel langsamer von statten als erwartet. Im Jahr 1991 schrieb dann Linus Torvalds den Unix-kompatiblen Kernel Linux und veröffentlichte ihn unter der GNU General Public License. Linux wurde in Folge von verschiedenen Programmierern auf der ganzen Welt weiterentwickelt und mit dem im Jahr 1992 fast fertiggestellten GNU-System verbunden, so dass auf diese Weise ein vollständig funktionsfähiges Betriebssystem entstand.

Hurd wird immer noch weiter entwickelt. Aber seit Jahren steht die Veröffentlichung des ersten Releases kurz bevor. Es gibt inzwischen aber eine experimentelle Version eines GNU-Systems, welches Hurd anstelle von Linux benutzt: Debian GNU/Hurd [1]

Auf der Webseite The GNU Project gibt Richard Stallman selbst ein ausführliche Beschreibung zum Projekt und seiner Entstehung.

Ein ähnliches Prinzip hat sich im Bereich der Literatur entwickelt. Statt der Veröffentlichung des Quellcodes von frei verfügbarer Software wird derzeit von freiwilligen Mitarbeitern an dem Projekt Gutenberg eine erhebliche Menge an Literatur digital aufbereitet und zum download zur Verfügung gestellt. Durch dieses länderübergreifende Projekt stehen mehr als 100.000'ende, urheberrechtsfreie Werke aus unterschiedlichen Kulturkreisen im Internet kostenlos zur Verfügung.

Bekannte GNU-Projekte

Siehe auch